Eine schwierige Partnerschaft? Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

DEUTSCHSPRACHIGE SOMMERSCHULE 2019: Eine schwierige Partnerschaft? Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

Termin: 1. September (Sonntag) - 13. September 2019 (Freitag)

Ankunftstag:​ 31. August (Samstag), Abfahrtstag: 14. September (Samstag)

Die SGH Warsaw School of Economics lädt ganz herzlich alle Studierende verschiedener Fachrichtungen auf der Bachelor- und Masterstufe aus dem deutschsprachigen Raum, Polen und anderen Ländern  zur 9. deutschsprachigen deutsch-polnischen Sommerschule ein, die mehr über Polen und seine wechselvolle Beziehung zum größten westlichen Nachbarland wissen und dabei seine Kultur, Einwohner und Sprache besser verstehen wollen.

Worum geht es?

Die letzten 27 Jahre der Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschen gelten als eine besondere Erfolgsgeschichte, bei der immer engere Beziehungen zwischen beiden Ländern auf verschiedenen Ebenen entstanden sind. Gleichwohl ist die Partnerschaft nicht einfach. So existieren verschiedene Standpunkte etwa in Bezug auf die Flüchtlingsproblematik, die Energiepolitik oder die zukünftige Architektur der EU. Vor diesem Hintergrund stellt sich Frage, wie sich beide Gesellschaften gegenseitig einschätzen und welche Faktoren eine vertrauensvolle gut nachbarschaftliche Partnerschaft begünstigen. Die Sommerschule an der SGH zu den deutsch-polnischen Beziehungen versucht dieser Frage aus verschiedenen Blickwinkeln nachzugehen.

Themen

In 40 Unterrichtsstunden werden in Form von Vorträgen, Workshops, Exkursionen und einem kulturellen Rahmenprogramm verschiedene ökonomische, politische, historische, ge-sellschaftliche und kulturelle Aspekte Beziehungen zwischen Polen und Deutschland mit ausgewiesenen Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis sowie mit Teilnehmern aus Deutschland und Polen diskutiert. In weiteren 12 Unterrichtsstunden werden zudem Anfängern Grundlagen der polnischen Sprache vermittelt. Teilnehmer mit Vorkenntnissen haben die Möglichkeit Einblicke in das Wirtschaftspolnisch zu bekommen. Inhaltlich gliedert sich das Programm in die folgenden vier Module:

  •  Polens Wirtschaft (Wirtschaftsbeziehungen zu Deutsch-land, Sozialpolitik, Finanzwirtschaft, Automobilindustrie, Agrarwirtschaft, Eurokrise, Energie)
  • Polens Sozialleben und sein Verhältnis zum deutschen Nachbarn in Geschichte und Gegenwart (Politisches Sys-tem, Mediensystem, Östliche Nachbarschaftspolitik/ Uk-raine-Russland-Krise, Sicherheitspolitik, jüdisches War-schau, Polen und Deutsche in Europa heute)
  •  Polen ErFAHREN – auf polnisch-deutscher Spurensuche (Reisen, Besichtigungen und geführte Touren)
  • Sprachen (Polnisch für Anfänger und Wirtschaftspol-nisch für Fortgeschrittene)#

Weitere Informationen

Den Zauber von Erasmus erleben

"Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten". Ja, es mag etwas abgedroschen klingen, den Blog zu einem Auslandssemester gleich mit den diesen bekannten Worten Hermann Hesses zu beginnen. Aber es ist tatsächlich sein Gedicht "Stufen", an das ich seit meiner Ankunft in Bologna dauernd denken muss.

Vor etwa einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, internationale Erfahrungen in meinem Studium zu sammeln und ein Auslandssemester in Italien zu beginnen. Vor ein paar Wochen erst habe ich mein Grant Agreement unterschrieben, den Erasmus-Vertrag und damit mein Vorhaben verbindlich gemacht. Und vor vier Tage kam ich dann in Bologna, der Hauptstadt meiner Lieblingsregion Italiens, der Emilia Romagna, an. Heiter Raum und Raum durchschreiten: Check. Trotz Heiterkeit: So richtig glauben konnte ich bei der Abfahrt noch nicht, dass ich wirklich für längere Zeit weg sein werde. Ich reise gerne, liebe es, andere Kulturen und Geschichten kennenzulernen, neue Sprachen zu sprechen und Menschen zu treffen.

Und doch sind da Zweifel...

Bologna aber ist anders. Weil es eben nicht „nur" eine zweiwöchige Reise ist oder ein Wochenendtrip. Bologna ist für mich mehr: 5 Monate. Ein fremdes Land. Eine fremde Sprache. Eine fremde Geschichte und eine fremde Uni. Aufregend, aber eben auch angsteinflößend – spätestens nach meiner Unterschrift auf dem Grant Agreement schwirrten diese Gedanken ständig in meinem Kopf herum. Hatte ich mir das wirklich gut überlegt oder mich überstürzt für einen der Restplätze beworben? Und selbst wenn ich an keinem Ort wie an einer Heimat hängen soll, brauche ich wirklich diesen Neuanfang? Wäre ich vielleicht nicht doch besser in Mainz geblieben, zuhause im gewohnten Umfeld? Während mich diese Zweifel auf der etwa zehnstündigen Fahrt nach Bologna noch immer etwas quälten, kann ich nur wenige Tage später darüber lachen.

Schließlich wusste auch Hesse weiter: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben". Und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr Bologna mich verzaubert hat. Es sind die kleinen Gassen und die alten Bogengänge, die sich durch die Stadt ziehen, die matten, warmen Verputzfarben an den Gebäuden, die antiken Bauwerke, die vielen Kirchen. Es ist die Melodie der italienischen Sprache und natürlich auch der Duft von Pizza und Pasta in den Straßen.

Ein Blick, der verzaubert: Aussicht vom Torre degli Asinelli, einem der Wahrzeichen von Bologna, etwa 100 Meter über der Stadt. (Foto: Janine Arendt)

Bologna ist die siebtgrößte Stadt Italiens und Namensgeber des auch Mainzer Studenten wohl gut bekannten Bologna-Prozesses zur Reformierung und Vereinheitlichung des Europäischen Hochschulraums. Bologna ist aber auch eine sehr lebhafte Stadt. Etwa ein Viertel der fast 400 000 Einwohner sind Studenten, viele kommen - genau wie ich - aus dem Ausland.

Ein Auslandssemester bedeutet Gemeinschaft

So ist es nicht nur die Stadt, sind es nicht nur die kulturellen Besonderheiten oder die kulinarischen Highlights, die mich begeistern. Es ist ganz allgemein der Zauber von Erasmus, der mich immer noch mit einem breiten Grinsen durch die Stadt laufen lässt. Es sind die vielen Möglichkeiten, abwechslungsreiche Kurse an der Uni zu besuchen, auf die ich mich jetzt freuen darf, neue Blickwinkel kennenzulernen und Gleichgesinnte zu treffen. Reisen zu unternehmen, Kulturen kennenzulernen und das alles gemeinsam zu feiern.

Bei mir dauerte es keine 5 Minuten bis ich im Büro für Exchange Students die ersten Kontakte knüpfen konnte. Ich hatte gerade eine Nummer gezogen, um meine Anreisebestätigung unterschreiben zu lassen und mir die ersten Infos über meine neue Uni abzuholen, als mich eine Australierin ansprach: „Hi! Are you an exchange student as well?". Wir studieren beide am selben Lehrstuhl „Lettere e Beni Culturali" und für uns beide ist es das erste Auslandssemester. Beide voller Vorfreude und beide völlig aufgeregt. Seitdem haben wir gemeinsam an der Einführungsveranstaltung teilgenommen, uns mit anderen Studenten verabredet, Kontakte geknüpft und – was in Italien ganz wichtig ist – caffè getrunken. Es ist wahr: Ein Auslandssemester bedeutet Gemeinschaft. Und das wohl von Anfang an.

Arkaden an der Piazza Santo Stefano: Viele Wege in Bologna stehen mir offen. (Foto: Janine Arendt)

Natürlich heißt der Zauber von Erasmus auch Herausforderungen anzunehmen, aus schlechten wie aus guten Erfahrungen zu lernen und das Beste daraus zu machen. Für mich spielt das gerade in meinem Wohnheim eine Rolle oder wenn ich noch von sprachlichen Schwierigkeiten konfrontiert werde. Aber auch diese Wege will ich gehen und die Erfahrungen werde ich hier irgendwie gerne machen und in diesem Blog darüber berichten.

Meine Kurse an der Uni beginnen erst in ein paar Tagen. Solange habe ich noch Zeit, mich etwas mehr von der Stadt verzaubern zu lassen, Pizza und Pasta zu essen, meine Lieblingsplätze im schönen Bologna auszumachen und mich in der neuen Umgebung einzuleben. Ich freue mich auf alle neuen Eindrücke und hoffe, dass der Zauber von Erasmus noch lange anhalten wird!

Janine Arendt

 

Mein Erasmus-Semester in Krakau

Cześć und hallo aus Krakau! Ich möchte Euch im Folgenden von meinen ersten Eindrücken und Erfahrungen während meines Erasmus-Semesters in Krakau berichten. 

Als ich vor zwei Jahren das erste Mal nach Polen gefahren bin, wurde mir erst bewusst, wie wenig ich unser Nachbarland, mit dem uns geschichtlich so viel verbindet, kenne. Deshalb habe ich mich für ein Auslandssemester in Krakau entschieden. Im Semester vor meiner Ausreise durfte ich im Rahmen des Mainzer Polonicums sogar etwas Polnisch lernen, was mir im Alltag in Krakau sehr hilft. Ich versuche so oft wie möglich die Sprache zu sprechen und das Erlernte anzuwenden, allerdings gibt es hier, wie scheinbar an jedem anderen Ort der Welt, viele deutsche Studierende. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, zum Beispiel über das Tandem-Programm des Goethe Instituts, auch mit auch mit Polen in Kontakt zu kommen.

Die Wawel-Kathedrale

Wohnen
Ich lebe sehr zentral in einer WG in Krakau mit einer anderen deutschen und einer spanischen Studentin zusammen. Ich habe die Wohnung über eine Agentur gefunden, wie viele andere meiner Kommilitonen auch. Manche haben sich auch vor Ort erst auf Wohnungssuche begeben, was an sich problemlos geklappt hat. Sehr viel günstiger ist es sich ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime zu teilen (ca. 90 Euro/Monat). Da die Miete aber an sich auch nicht teuer ist, vor allem im Vergleich zu Mainzer Verhältnissen, habe ich mir den Luxus eines Zimmers für mich alleine gegönnt.

Erasmus
Durch die vielen Erasmus+-Studierenden gibt es in Krakau eine sehr gut organisierte Einführungswoche mit jeder Menge Aktivitäten und natürlich auch Parties. Das ESN-Team in Krakau organisiert auch während des Semesters viele Ausflüge: Budapest, Levin und Zakopane sind nur ein paar Beispiele. Man hat auch immer das Gefühl gut betreut zu sein und wird darüber informiert an welche Stellen man sich wenden kann.

Studium
Für Geschichte gibt es ein paar Veranstaltungen auf Englisch. Es sind nicht allzu viele, aber ich habe auch erst wenige Erasmus-Studierende getroffen, die hier Geschichte studieren. Dafür wirken die Dozenten kompetent und motiviert und es ist natürlich wieder eine Chance mit Einheimischen in Kontakt zu kommen.
Mein Stundenplan besteht momentan aus drei Veranstaltungen in Geschichte und einer in meinem Beifach Wirtschaftswissenschaften. Besonders Geschichte gefällt mir hier sehr gut. Eine Veranstaltung thematisiert beispielsweise totalitäre Ideologien in Zentral- und Osteuropa im 20. Jahrhindert. Dabei liegen ganz andere Länder im Fokus, als es in meinem Studium bisher der Fall war. Diesen anderen Blickwinkel empfinde ich als extrem spannend.

Blick auf die Weichsel

Leben in Krakau
Ich habe lange überlegt, wie ich von meinen bisherigen Erfahrungen mit „den Polen“ berichten soll. Ich habe bisher die nettesten, freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen erlebt, bin auf der anderen Seite auch schon sehr oft sehr barsch und unfreundlich behandelt worden. Das liegt sicherlich daran, dass Krakauer teilweise genervt sind von den vielen Erasmus-Studierenden. Ich habe immer wieder von der polnischen Gastfreundschaft gehört und wie wichtig Höflichkeit ist. Es stimmt, dass die Leute hier in der Tram schneller aufstehen, wenn ein älterer Herr oder eine ältere Dame den Wagen betritt. Gleichzeitig begegnet mir auch der „polnische Pessimismus“ vor dem mir einheimische Kommilitonen schon erzählt hatten. Einen deutlichen Unterschied bemerke ich, wenn man die Leute besser kennenlernt, sie werden viel offener. Auch wenn ich versuche auf Polnisch zu kommunizieren sind die meisten sehr nett und geduldig. Nicht viele Erasmus-Studierende lernen die Landessprache, was ich auch sehr schade finde. Ich hoffe ich bin mit damit niemandem auf den Schlips getreten, das waren bloß meine ersten Eindrücke.

So langsam wird es nun kälter in Krakau und das ein oder andere Mal habe ich auch schon den Smog bemerkt, der ein großes Thema bei den Erasmus-Studierenden darstellt. Ich hoffe sehr, dass dieser nicht zu sehr einschränkt und ich weiterhin diese wunderschöne Stadt entdecken darf. Die Altstadt mit ihrem mittelalterlichen Marktplatz sieht bei Tag und bei Nacht großartig aus. Gleichzeitig hat es mir das jüdische Viertel Kazimierz mit einem besonderen Flair und vielen kleinen Cafés und Bars sehr angetan.

Die Marienkirche auf dem Marktplatz

Bisher habe ich noch keinen Tag bereut, mich für Krakau entschieden zu haben. Außerdem würde ich allen Geschichtsstudierenden raten ein Auslandssemester zu machen: Man bekommt einen ganz neuen Blickwinkel in den Veranstaltungen auf ein geschichtliches Thema oder behandelt sogar ein Thema, was so nicht in Mainz angeboten wird. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der sein Erasmussemester als „Zeitverschwendung“ empfunden oder nicht davon profitiert hat. Ich kann deswegen nur ermuntern, sich für einen Erasmus-Aufenthalt zu bewerben.

Veröffentlicht am | Veröffentlicht in Krakau

Ins Ausland gehen und dort studieren – Informationsveranstaltung

Herzliche Einladung: Am Donnerstag, 8. November 2018, informiert Dr. Pia Nordblom von 12.00-14.00 Uhr im Senatssaal (NatFak, oberster Stock) über Möglichkeiten des Akademischen Auslandsaufenthalts für das Studienjahr 2019-20 und auch ganz allgemein, unterstütztvon einer Studentin, die gerade zurückgekehrt ist, Vertretern der Abteilung Internationales und der studentischen Initiative AIESEC.

» Akademischer_Auslandsaufenthalt_Informationsveranstaltung.ics (Kalendereintrag)

Diversity and Inclusion in the Classroom: Ohio State University, 30.03.-20.04.2019

Diversity and Inclusion in the Classroom, Ohio State University, 30. März bis 20. April 2019

Das vollfinanzierte Seminarprogramm bietet einen Überblick über die amerikanischen Schul- und Bildungspolitik, die Struktur des Schulsystems in den USA, die pädagogische Ausbildung von Lehrpersonal an amerikanischen Hochschulen und einen unmittelbaren Einblick in den Schulalltag an verschiedenen Schultypen. Darüber hinaus erhalten die TeilnehmerInnen die Gelegenheit zum Erwerb von „Soft Skills“ wie Projekt- und Teamarbeit, Präsentationsfähigkeiten und die Erweiterung ihrer rhetorischen Fähigkeiten in englischer Sprache.

Das dreiwöchige Programm richtet sich u.a. an angehende Lehrkräfte ab dem 5. Fachsemester, die im Wintersemester 2018/2019 als Vollzeitstudierende in einem Bachelor- oder Masterprogramm eingeschrieben sind und selbst einen Migrationshintergrund haben.

Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2018.

Ausführliche Informationen zu dem Stipendienprogramm sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf unserer Website unter:

Für Rückfragen steht Frau Annina Kull unter diversityprograms@fulbright.de gerne zur Verfügung.

Konflikten gedenken, die Zukunft denken – Geschichte gemeinsam schreiben. Sommerschule zur Geschichtsaufarbeitung und -interpretation in Kutaisi (Georgien)

Die Interpretation der Vergangenheit beinhaltet großes Konfliktpotenzial. Deshalb ist es von großer Bedeutung, durch das Freilegen von gemeinsamen Werten, die als Basis für Interpretationen von Ereignissen in der Vergangenheit dienen, Geschichtswissen von der Einflusssphäre eines Konflikts zu lösen. Memorial Deutschland e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit Memorial Perm und der Staatlichen Universität Odessa ein Projekt für Studierende mit dem Ziel, Wissen über mögliche Wege und Mittel der Konfliktlösung zu verbreiten. Interessierte Studierende aus Deutschland, Belarus, Russland und der Ukraine sind eingeladen, daran mitzuwirken. Der erste Projektabschnitt findet in den Ländern der TeilnehmerInnen statt und besteht aus Seminaren zu Problematiken in der Vergangenheitsbewältigung. Das Seminar für die
Teilnehmenden aus Deutschland findet voraussichtlich Ende August 2018 in Mainz oder Berlin statt. Den zweiten Abschnitt (14.-21. Oktober 2018) stellt eine Sommerschule in Georgien dar, in der thematische Vorlesungen gehalten werden. Außerdem erarbeiten die Studierenden gemeinsam Geschichtslehrmaterialien, die in allen teilnehmenden Ländern genutzt werden könnten. Im dritten Abschnitt soll eine gemeinsame Internetseite mit den Projektergebnissen entstehen, die als Plattform für eine langfristige Zusammenarbeit und zum Austausch für die TeilnehmerInnen dienen soll. Außerdem sollen die Teilnehmenden die Ergebnisse der Sommerschule an ihren Universitäten präsentieren.

Alles Weitere hier: Ausschreibung für die Sommerschule in Georgien (PDF)

Neue Stadt – Alte Stadt: Sommerschule des Deutschen Polen-Instituts

UPDATE: Die Bewerbungsfrist für die Sommerakademie des DPI zum Thema "Neue Stadt - alte Stadt" (25.8. bis 1.9.2018) wurde bis zum 1. Juli 2018 verlängert. Und: In diesem Jahr kann man sich auch bewerben, wenn man kein eigenes Projekt vorstellt, aber Interesse am Thema der Sommerakademie hat.


Das Deutsche Polen-Institut lädt im Jahr 2018 zur internationalen und interdisziplinären Sommerakademie nach Darmstadt und Heppenheim ein. Das bereits etablierte Forum bietet Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit, Fragestellungen aus ihren aktuellen Forschungen oder Projektideen miteinander und mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Ausführliche Informationen unter ⇒ http://www.sommerakademie-polen.de/.

Workshop zur deutschen Paläographie am Deutschen Historischen Institut in Paris

Vom 22.05--23.05.2018 durfte ich am DHIP an einem Workshop zum Thema deutsche Paläographie des 19. und 20. Jahrhunderts teilnehmen. Dieser insgesamt 8-stündige Kurs begann mit einer praxisorientierten Einführung, in der wir uns näher mit der Geschichte der Kurrentschrift befassten. Danach stand das Lesen von ausgewählten Quellen im Vordergrund. Wir versuchten Eheverträge, Urkunden und Tagebucheinträge usw. in die heutige deutsche Schrift zu transformieren. Ich kann jedem nur empfehlen eine solche Möglichkeit wahrzunehmen. Im Archiv besteht für jeden von uns die Möglichkeit mit Quellen aus dieser Zeit konfrontiert zu werden und dann ist es sicherlich hilfreich schon über einige Grundlagen über die jeweilige zeitgenössische Schrift zu verfügen. Neben dem regen Austausch mit den anderen Teilnehmern, blieb auch genug Zeit, um Paris ein wenig zu erkunden.

Benjamin Pfannes

Deutsches Historisches Institut

 

Notre-Dame
Eifelturm
Aussicht von der Spitze des Eifelturms
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From Mainz to Harvard – Meine Erlebnisse beim Harvard Project for Asian and International Relations

Nora Szabo-Jilek, BA Geschichte und American Studies

Das Harvard Project for Asian and International Relations (kurz: HPAIR) wurde 1991 von der Harvard University ins Leben gerufen, um den Austausch zwischen Studenten, Young Professionals sowie Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu fördern. Im Mittelpunkt stehen, wie auch schon der Name verrät, die internationalen Beziehungen auf dem asiatischen Kontinent. HPAIR ist eine Plattform für Diskussionen mit Entscheidungsträgern über bevorstehende Herausforderungen aus den Bereichen Politik, Technik und Wirtschaft. Jährlich finden zwei Treffen mit jeweils bis zu 300 Teilnehmern aus der ganzen Welt statt, die Hauptkonferenz im Februar auf dem Campus der Harvard University und eine Sommerkonferenz im August in einem jährlich wechselnden asiatischen Land. Die HPAIR Konferenz ist als eine Kombination von Vorträgen, Seminaren und praktischen Übungen zu verstehen, wobei natürlich das Networking auch nicht zu kurz kommt. Es gibt Veranstaltungen basierend auf sechs thematischen Schwerpunkten, von denen man sich einen bereits in der Bewerbungsphase aussucht.

Ich bin während der Weihnachtsferien zufällig auf die Website von HPAIR gestoßen, habe aber nicht lange gezögert und zügig mit der Zusammenstellung meiner Bewerbung angefangen. Ein Lebenslauf und drei kurze Essays wurden in der ersten Runde verlangt, hier ging es in erster Linie um die eigene Motivation, aber auch Arbeitserfahrung und Noten wurden berücksichtigt. Warum möchte ich Teil von HPAIR werden? Ich bin weder Asienexperte, noch habe ich einen persönlichen Bezug zum Kontinent. Aber genau das wollte ich ändern. In meinem Studium und auch bei meinen Praktika standen überwiegend die transatlantischen Beziehungen im Mittelpunkt, doch je mehr ich mich mit globaler Politk beschäftigte, umso deutlicher wurde, dass es für das Gesamtverständnis zunehmend wichtiger ist sich mehr mit Asien auseinanderzusetzen: geschichtlich, gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich, auf jeden Fall intensiver als durch die herkömmlichen Nachrichtenprogramme möglich.  Nach der erfolgreichen Absolvierung der zweiten Bewerbungsrunde, einem Skype Interview mit den Organisatoren, stand meinem Vorhaben nichts mehr im Weg.

Im Februar landete ich in Boston und konnte endlich auch die anderen Teilnehmer kennenlernen. Ungefähr Zweidrittel kamen aus den verschiedensten asiatischen Ländern, die Anderen aus ganz Europa, USA, Afrika, Australien und sogar Lateinamerika. Am interessantesten fand ich, dass die überwiegende Mehrheit, wie ich, außerhalb ihres Heimatlandes studiert. Einige arbeiteten bereits, zum Beispiel als Berater eines Premierministers, Andere absolvierten gerade ihren zweiten Master in einem der renommierten Stipendienprogramme Schwarzman Scholars oder Yenching Academy. So verschieden wir auch waren, unser gemeinsames Interesse für Asien und die internationalen Erfahrungen sorgten für spannenden Gesprächsstoff.

Nach einer Campustour am Nachmittag und einer Eröffnungsfeier am Abend, bei der u.a. der Vizepräsident von Starbucks über Innovation in der Region Asien-Pazifik sprach, ging es am nächsten Morgen direkt los. Ich besuchte zwei Vorträge innerhalb meines im Voraus gewählten Schwerpunkts, Politik und Diplomatie. Im ersten ging es um die Cybersicherheit. Vier Podiumsgäste, darunter auch ein Berater des U.S. Justizministeriums und der Leiter eines großen Softwareunternehmens, präsentierten anhand von tagesaktuellen Beispielen ihre Perspektive bezüglich des Potentials und der Gefahren, sowie den Kooperationsmöglichkeiten zwischen Staat und Wirtschaft. In der darauffolgenden Fragerunde wurde besonders die Rolle der internationalen Gesellschaft und die Rechtslage heiß diskutiert.

Im Rahmen des zweiten Vortrags wurde die aktuelle geopolitische Lage in Asien, insbesondere Nordkorea, mit Abrüstungsexperten und Harvard Dozenten debattiert. Besonders spannend war es Teilnehmer aus China und Südkorea dabeizuhaben, die über den Umgang mit der nordkoreanischen Bedrohung und den Wirtschaftsinteressen im Alltag berichten konnten.

Doch HPAIR legt nicht nur auf fachspezifisches Wissen, sondern auch auf Interdisziplinarität Wert. Somit hatte ich die Möglichkeit ein Seminar außerhalb meiner gewählten Fachrichtung zu belegen. Ich entschied mich für eines mit dem Titel „Künstliche Intelligenz: Die Zukunft der Arbeit“, das von einem MIT Dozenten gehalten wurde. Viele Menschen haben Angst davor, dass ihre Arbeit in der absehbaren Zukunft von Robotern übernommen werden könnte. Im Rahmen des Seminars beleuchteten wir die möglichen positiven Perspektiven und analysierten wie sich die Wirtschaft zu einer sog. „gig economy“ wandelt und wie sich in Folge dessen die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber verändert. Besonders spannend fand ich die Einblicke des Dozenten: zum Beispiel, dass das Betreiben einer Drohne mehr Personal benötigt, als das Fliegen eines Kampfjets oder, dass sich trotz unglaublicher technologischen Fortschritte weiterhin zwei Sitze in der Pilotenkabine eines Passagierflugzeugs befinden, genau wie vor 60 Jahren.

Besonderes Highlight der vier Tage war für mich das sog. Impact Challenge, ein Wettbewerb, bei dem Teams eine Unternehmensstrategie entwerfen müssen. Hier konnte man wieder zwischen mehreren Optionen wählen, ich entschied mich für eine Fallstudie von Deloitte. Mein Team bestand aus einem Pakistaner, einem Chinesen und einem Taiwanesen. Keiner von uns studierte BWL oder hatte Erfahrung mit Fallstudien, trotzdem waren wir uns einig, dass wir es versuchen wollten. Die Jury meinte, dass es ein besonders komplexer Fall sein. Wir sollten uns davon aber nicht einschüchtern lassen, sondern um die Ecke denken und vor allem Spaß haben. Genau das taten wir dann auch. Am Ende des Tages reichten wir unseren Strategievorschlag ein, waren mit dem Ergebnis nicht nur zufrieden, sondern uns auch einig, dass es unglaublich viel Spaß gemacht hat. Die Jury, bestehend aus zwei Deloitte-Beratern wählte aus den insgesamt 28 Teams die besten fünf, die dann ihre Lösung im Plenum präsentieren durften und sie in einer Fragerunde verteidigen mussten. Wir konnten es kaum glauben als wir aufgerufen wurden. Bei der Abschlusszeremonie wurden dann noch die besten drei Teams geehrt, wir schafften es insgesamt bis auf Platz 2.

Die Stärke des HPAIR liegt in der Interdisziplinarität und in dem Netzwerk, dessen Teil man wird. Unter den geladenen Gästen befanden sich Investoren, Manager und Geschäftsführer von Firmen wie Boeing, Citigroup und sogar eine Mitarbeiterin von Richard Branson. Auch die Wissenschaft war vertreten mit Dozenten aus u.a. Harvard, MIT, Toronto, New York und Experten in führenden Think Tanks, wie dem Carnegie Endowment for International Peace. Mit meiner Teilnahme wollte ich nicht nur mehr über asiatische Wirtschaft und Politik lernen, sondern auch neue, internationale Kontakte knüpfen und herausfinden auf welche Bereiche ich mich bei meinem Master und weiteren Aktivitäten konzentrieren möchte. Dies waren alles Ziele, für die HPAIR die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen hat.

Ein kurzes Video über die Konferenz im Februar: https://www.youtube.com/watch?v=tx_QqUTT_DI&feature=youtu.be

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Galway – ein Blick zurück

Fáilte!

Die „International Student Society“ beim Wandern in Connemara

Mein Name ist Jermaine, ich bin 28 Jahre alt und ich bin Lehramtsstudent der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Da ich Englisch und Geschichte studiere, habe ich mich für ein Auslandssemester in einem englisch-sprachigen Raum entschieden, zumal solch ein Aufenthalt ohnehin verpflichtend, wenn man Englisch an der JGU studiert. Da ich zudem gerade eine bilinguale Zusatzausbildung anstrebe, um später einmal Geschichte in englischer Sprache unterrichten zu können, fiel die Wahl relative schnell auf Irland, Schottland oder England, da die britisch-irische (Kultur-)Geschichte gemäß Curriculum sowohl im Fach Englisch, als auch im Fach Geschichte behandelt wird. Weil erfahrungsgemäß in der Regel alle ERASMUS+-Plätze im Fach Englisch relativ schnell vergeben sind, hatte ich mich dazu entschlossen, mich für einen Platz über das Fach Geschichte zu bewerben.

Weiterlesen "Galway – ein Blick zurück"

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