Erinnerungen an einen polnischen Winter

Eine Grand Tour durch Europa

Man sagt, dass Reisen bildet. Im Falle eines Auslandssemesters schlägt man also zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bereist nicht nur ein fremdes Land, sondern studiert auch noch an einer Universität. Rein rechnerisch betrachtet erweitert sich der persönliche Horizont also doppelt. Alleine der mehrmonatige Aufenthalt in einem fremden Land, dessen Sprache und Kultur einem anfangs vielleicht nur oberflächlich bekannt vorkommen, zwingt einen dazu, sich neu anzupassen. Möglicherweise beschäftigt man sich nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung mit den Eigenheiten der Einheimischen und eignet sich neue Arten und Weisen des Lebens an. Möglicherweise lernt man sogar die anfangs so komplizierte Sprache kennen und kann am Ende seines Auslandsaufenthaltes nicht nur ein paar Brocken, sondern ganze Sätze sprechen. Eignet man sich möglicherweise sogar den Humor der Menschen an, so ist man im Land angekommen. In jedem Fall erlernt man mehr Eigenständigkeit. Man kehrt reifer nach Hause zurück, verspürt eigentümliches Heimweh und schließlich fühlt man sich, blickt man auf alles zurück, auch ein wenig als europäischer Kosmopolit. Letzteres ist natürlich anmaßend zu behaupten, aber eine Prise Wahrheit steckt sicherlich in diesem Ausdruck.

Der Hauptmarkt in Krakau (Rynek Główny) in winterlicher Atmosphäre.

Es ist schon etwas länger her, dass ich mich dazu entschied im Wintersemester 2017/18 meine eigene Erasmus-Erfahrung zu machen. Ich erinnere mich jedoch gut daran, dass ich vor der schweren Wahl stand, ein studienbezogenes Praktikum zu ergattern oder den Sprung zu wagen und für mehrere Monate ins Ausland zu gehen. Natürlich hat man anfangs Angst vor dem Ungewissen. Man kappt für mehrere Monate alle heimischen Verbindungen, findet sich in einer ungewohnten Umgebung wieder und ist im schlimmsten Fall auch noch ganz alleine. Überlebt man das überhaupt?

Der große Schritt nach Osten

Ich entschied mich also dafür, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und dem Nest zu entfliegen. Meine Wahl war jedoch - wie so vieles in meinem allzu langen Studium - spontan und von selbstverschuldeten, nicht allzu günstigen Umständen begleitet. Ich fand mich also in der Restplatzvergabe wieder. Mein anfänglicher Wunsch, meine Zeit an einer westeuropäischen, hogwarts-gleichen und traditionserfüllten Universität zu verbringen, verpuffte auch ziemlich schnell nach einem kurzen Blick in die Liste der noch möglichen Aufenthaltsorte. Ungarn und Polen. Meines Erachtens, so dachte ich damals, weder westeuropäisch noch traditionserfüllt, doch die einzige Chance, ein Auslandssemester zu machen. Schlussendlich entschied ich mich für die Jagiellonen-Universität im polnischen Krakau, wohl auch weil ich polnische Wurzeln habe und das Land und die Sprache einigermaßen kenne. Ein ganz großer Schritt mit Stützrädern sozusagen.

Ein Blick auf die vereisten Ufer der Weichsel.

Im Spätsommer 2017 startete dann die Organisationsphase. Auch wenn es nur ein paar Monate waren, so erforderte der Auslandsaufenthalt eine große Bandbreite an Planung. Glücklicherweise bekam man von der Erasmus-Abteilung seiner Universität eine beträchtliche Starthilfe: Checklisten, Tipps und Reisehinweise, Step-by-Step-Anleitungen und Workshops. Kam einem die Flut an Informationen dennoch zu viel vor, erhielt man Rückhalt von der Erasmus-Koordinatorin, die, trotz der Tatsache, dass sie alle Fäden in der Hand haltend im Stress zu versinken drohte, dennoch Zeit für jeden Studenten investierte und alleine vom Fakt begeistert zu sein schien, dass man sich für Erasmus entschieden hatte.

Polnische Gastfreundschaft

Mein eigentliches Erasmus-Semester startete Anfang Oktober. Schon Ende September landete ich jedoch nach einem Flug mit einer Billig-Airline auf dem Krakauer Flughafen. Anders als die typische Studentenschaft entschied ich mich nicht dazu, eine WG im Stadtzentrum oder dem hippen Kazimierz zu beziehen, sondern erhielt über Umwege Kontakt zu Freunden meiner polnischen Cousine, die mir eine Stube außerhalb des Stadtzentrums vermieteten. Während das etwas ältere polnische Ehepaar im oberen Stockwerk wohnte, teilte ich mir das untere Geschoss mit einer Polin mittleren Alters, die dort ebenfalls wohnte. Niemand sprach Englisch und über die nächsten Monate hinweg sah ich es als persönliche Herausforderung an, meine angestaubten Kenntnisse im Polnischen zu vertiefen. Schnell wuchs ich in die kleine Gemeinschaft ein. Ich erhielt Tipps, wie ich mich in der Stadt zurechtfinde, wo es gute Lokale und Einkaufsmöglichkeiten gibt und welche Sehenswürdigkeiten wirklich sehenswert sind. Regelmäßig wurden wir von den Vermietern auch zum Essen eingeladen, ich lernte die Familie meiner Mitbewohnerin kennen und als das Semester vorbei war, fühlte ich mich selbst als eines der Familienmitglieder.

Ein versteckter Straßenzug im abendlichen Kazimierz.

Um ehrlich zu sein, war ich länger hin und hergezogen, dort zu bleiben und auf die Vorteile einer innerstädtischen WG zu verzichten oder zusammen mit Erasmus-Menschen oder gar polnischen Studenten die Innenstadt zu erleben. Ich entschied mich jedoch für ersteres und nahm die Busfahrten und die außerstädtische Lage in Kauf. Mit der Zeit gewöhnte ich mich dran, lernte meinen Kiez kennen und witzelte in meiner Gruppe darüber, dass ich unweit eines Gewerbegebietes wohnte, dessen Hauptattraktion ein Hallenbad und eine Shoppingmall waren.

Universitärer Alltag im Zeichen von Erasmus

Mein eigentliches Studienjahr war entspannt. Ich belegte fünf vormittägliche Kurse und war viermal in der Woche an der Universität. Ich studierte damals schon im Masterstudiengang Geschichte. Die dortige Historische Fakultät war im Vergleich zu anderen Fakultäten ziemlich klein, das Mobiliar und die Einrichtung des Gebäudes etwas veraltet, doch einen gewissen Charme ausstrahlend. Meine Kurse waren durchweg englisch und auf das Erasmus-Programm zugeschnitten. Ich belegte unter anderem eine Vorlesung über die englische Reformation, ein Seminar über die europäische Erinnerung an den Holocaust und eine Übung über die polnische Gesellschaft, dargestellt über Dokumentationen und ethnographische Studien. Im Vergleich zu vielen Seminaren und Vorlesungen, die ich an meiner Heimatuniversität belegte, erinnere ich mich noch lebhaft an alle in Polen belegten Kurse. Das hat sicherlich auch etwas mit dem Auslandserlebnis an sich zu tun, doch bin ich auch der festen Überzeugung, dass es die einzigartigen und sympathischen Charaktere der Professoren und Dozenten waren, die mich die Veranstaltungen an der Krakauer Universität nicht vergessen ließen. Auch der Aufwand, mit dem man für Prüfungen lernte, die aus Klausuren, Essays oder kleinen Hausarbeiten und Präsentationen bestanden, war im Vergleich zu den heimatlichen Verhältnissen kleiner. Dieser Umstand bringt mich direkt zum nächsten Punkt.

Mitten im verschneiten Park Bednarsiego auf der anderen Seite des Weichselufers.

Die Wahrheit ist, dass man während eines Auslandsaufenthaltes sehr viel Freizeit hat. Mehr Freizeit als während des regulären Semesters zu Hause,das meist im Stress unterzugehen scheint. Tatsächlich hatten wir Erasmus-Studenten so viel Zeit, dass wir die Wochenenden häufig für Städtetrips nutzten. Ich selbst besuchte Wrocław (damals hieß das noch Breslau), Gdańsk (Danzig), das verschneite Zakopane und besuchte über Weihnachten meine Familie in Warschau. Über Silvester nahm ich den zwischen Warschau und Berlin verkehrenden Expresszug und besuchte ein paar Freunde in der deutschen Hauptstadt. Eine meiner letzten Stationen war das zu der Zeit wunderbar verschneite Prag. Die abendliche Stille in der uns so unbekannten Altstadt bleibt mir bis heute in Erinnerung.

Auch während des laufenden Semesters reiste man viel und unternahm Exkursionen. Wir besuchten das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz, unternahmen einen nachmittäglichen Ausflug in die in den 1950ern unter der kommunistischen Herrschaft entstandenen Planstadt Nowa Huta oder nahmen die Gelegenheit war, um die in der Nähe befindliche Salzmine Wieliczka zu besuchen, die im Mittelalter und der Neuzeit einen Grundstein für den Reichtum der polnischen Könige darstellte und Krakau so zu einem zentralen Ort des Handels machte.

Tauwetter

Man sagt das Reisen bildet. Meiner Auffassung nach trifft das im Falle von Erasmus zu. Jetzt, nachdem fast drei Jahre vergangen sind, seitdem ich nach meinem Semester in Polen wieder deutschen Boden unter den Füßen spürte, habe ich das Gefühl, dass mich diese paar Monate für mein Leben mehr oder minder geprägt haben. Sicherlich ist es übertrieben zu behaupten, dass ich der anfangs erwähnte europäische Kosmopolit geworden bin, der die europäische Flagge über die Schultern wirft. Ich habe auch nie so richtig an den Erasmus-Meetings teilgenommen, den internationalen Kochkursen, Dating-Cafés und Karaoke-Abenden. Und dennoch blieb in mir persönlich etwas von diesem Aufenthalt haften. Und das wird es auch noch in zehn Jahren.

Erasmus verschafft einem die Möglichkeiten,

Der Autor in einem seiner lichten Momente. Aufgenommen in einer typisch polnischen Bar irgendwo in Kazimierz.

über den Tellerrand zu schauen und zu erspähen, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt. Im Studium, wie auch im Leben. Am Ende stellt man sich vielleicht sogar die Frage, ob man nicht wiederkommt. Oder gar in diesem Land, das man kennenlernen durfte, zukünftig lebt und arbeitet. Ich für meinen Teil habe Krakau seither im Rahmen einer kleinen Reunion mit meinen dort geschlossenen Bekanntschaften zwei oder dreimal besucht. Ich lernte die Stadt so gut kennen, dass sie mir fast schon langweilig geworden ist. Und ich sage das mit Stolz, denn ich fühle mich jedes Mal, wenn ich dorthin zurückkehre, fast schon wie ein Einheimischer. Ich glaube, es sind genau diese Erfahrungen, die man außerhalb der Universität erhält, die die Quintessenz des Erasmus-Austauschprogramms darstellen.

Reisen bildet eben.

Verfasst von Alexander Michel im Mai 2020

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Studieren im deutsch-französischen Kontext: Der M. A. Geschichte im integrierten Studiengang Mainz-Dijon

Der M. A. Geschichte im integrierten Studiengang Mainz-Dijon

Fast ein Jahr nachdem ich meinen Master in Geschichte abgeschlossen habe, möchte ich meine Erfahrungen in einem deutsch-französischen Studienprogramm, dem integrierten Studiengang zwischen der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Université de Bourgogne in Dijon, teilen und die Herausforderungen aufzeigen, denen man in einem deutsch-französischen Studium begegnet. Dafür werde ich heute in einem ersten Blogeintrag am Beispiel des von mir gewählten Masters erklären, was man unter einem integrierten Studiengang versteht und wie er aufgebaut ist.


Mehr unter: https://stadtleben.hypotheses.org/133.

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Nachrückerplätze im Erasmus+-Programm

AKTUELL: Das Historische Seminar bietet noch ERASMUS-Plätze für NachrückerInnen im Studienjahr 2020/21 an. Insbesondere stehen noch zwei Plätze in Glasgow (je 9 Monate) mit Stipendien zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte umgehend an Dr. Pia Nordblom (nordblom@uni-mainz.de).

Auslands-FSJ während des Studiums?

Seit mittlerweile einem halben Jahr mache ich einen Freiwilligendienst in der Gedenkstätte Majdanek im Südosten von Polen. Wie bin ich dahin gekommen?

Alternativer Text
So sehe ich auf meinem Mitarbeiterausweis aus.

Servus, i bims

Ich heiße Stefan Strietzel, bin 25 Jahre alt und studiere an der JGU Geschichte und Buchwissenschaft im Bachelor. Nachdem ich in der Schulzeit neben etwas Englisch nur Latein und Alt-Griechisch lernen „durfte", habe ich an der Uni das Sprachenlernen nachholen wollen. Irgendeine slawische Sprache sollte es werden, weil alle anderen Französisch und Spanisch machen. Ein netter Dozent der osteuropäischen Geschichte (der es mittlerweile in die Hauptstadt geschafft haben soll) empfahl mir den Intensivkurs am Mainzer Polonicum. Damals hatte ich keinen Bezug zu Polen, war einmal mit der Schule in Krakau und der Gedenkstätte Auschwitz gewesen. Einige Jahre später sitze ich zum x-ten Mal im Berlin-Warschau-Express, habe zwei Semester Erasmus-Studium in Toruń hinter mir und Dutzende Kurzaufenthalte in Polen.

Irgendwas Praktisches zwischen Bachelor und Master

Als das Ende des Bachelors absehbar wurde, war klar, dass irgendwann der Master kommt. Aber etwas Praktisches wollte ich nach vier Jahren Studium machen, vielleicht sogar was Sinnvolles, am besten in Polen. Aber wer nimmt einen BA-Historiker mit mittelmäßigen Polnischkenntnissen? Anfang November 2018 sitze ich auf Toilette und denke über diese Frage nach. Vielleicht kann man eine Art FSJ auch im Ausland machen...vielleicht muss ich dafür nicht gerade mein Abi gemacht haben und 18 sein...? Ich tippe "FSJ Polen" bei Google ein und stoße auf Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF).

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. organisiert einjährige Freiwilligendienste und kurzzeitige Sommerlager in Ländern, die besonders unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Die über 100 Projektstellen verteilen sich auf West- und Osteuropa, die USA und Israel. Die Freiwilligen arbeiten in unterschiedlichen Projekten – von der historisch-politischen Bildungsarbeit in Gedenkstätten und Jugendbegegnungsstätten bis zur Sozialarbeit in Einrichtungen für Senioren, Obdachlose und Menschen mit Behinderung. Hier gibt es mehr Infos.

Beim Bewerbungsseminar

Zwei Monate später sitze ich im Stuhlkreis mit einer Handvoll 18 Jähriger, die gerade Abi machen. Ich bin auf dem Info- und Bewerbungsseminar von ASF und alles andere als der „typische ASFler". Schon auf der Zugfahrt zum Auswahlseminar in der Nähe von Berlin wurde ich von einem anderen Bewerber gesiezt. Das ist die Generation, die nach 2000 geboren und trotzdem schon volljährig ist. Glücklicherweise sind die meisten mit 18 schon weiter als ich dachte. Und glücklicherweise habe ich mir etwas Pubertät bewahrt und kann auch mit jüngeren Leuten Spaß haben.

Wir werden in Kleingruppen eingeteilt, zwei Betreuer_innen leiten Diskussionen ein, geben Reflexionsaufgaben, beobachten uns dabei. Wir bekommen Zettel und Stifte ausgeteilt, sollen verschiedene Dinge zeichnen, wer uns in unserem Leben stark beeinflusst hat, wie wir auf ASF gekommen sind, irgendeine dritte Frage. Ich denke mir nicht viel beim Zeichnen, ist wahrscheinlich nur für uns, um uns die Fragen, die gleich mündlich besprochen werden, nochmal zu vergegenwärtigen. Ich male mit Edding ein Strichmännchen, das einen alten Freund darstellen soll, eine Toilette und ein Handy mit "FSJ Polen" im Google-Suchfenster, und eine Ente.

Natürlich sollen wir alle unsere Zeichnungen vorstellen und damit die Fragen beantworten. Von den anderen kommen teilweise sehr persönliche und reflektierte Antworten, ein Mädchen spricht über die schwierige Beziehung zu den Großeltern mit NS-Vergangenheit. Ich halte einen Zettel mit Strichmännchen, Toilette und Ente in den Händen und muss schlucken. Als ich dran bin, quetsche ich jedes Bisschen Bedeutsamkeit aus den Bildern und Anekdoten heraus. Bin ich jetzt raus? Nach mir kommt ein Junge, der meint, Helmut Schmidt habe ihn stark beeinflusst. Er sagt das mit einer Altersgewissheit, die in Kombination mit seinen 18 Jahren etwas absurd wirkt. Er ist bei den Jusos. Vielleicht habe ich doch nicht so schlecht abgeschnitten.

Und tatsächlich, ich erhalte einige Monate später eine Zusage für die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Lublin-Majdanek in Polen. Und Überraschung, drei Hausarbeiten und eine Bachelorarbeit in meinem eigentlich letzten Semester sind zu viel. Die Bachelorarbeit verschiebe ich auf meinen Aufenthalt in Lublin. Zack, Auslands-FSJ während des Studiums.

Moral der Geschichte

Vielleicht wollt Ihr auch eine Art Gap Year zwischen Bachelor und Master einlegen? Es gibt verschiedene Organisationen, die Freiwilligendienste in Deutschland und abroad anbieten. Mit Studium und vielleicht vorhandenen Sprachkenntnissen seid Ihr im Vergleich zu vielen Abiturient_innen fast schon überqualifiziert. Also losgegoogelt! Und wenn Ihr gerade auf Toilette sitzt, erwähnt das nicht unbedingt bei der Bewerbung.

 

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Mein erstes Erasmussemester in Madrid

Hola, Buenas!

Mein Name ist Eileen und bin seit September 2019 in Spaniens Hauptstadt Madrid. Hier studiere ich zwei Semester an der UCM (Universidad Complutense de Madrid) Geschichte.
In Mainz studiere ich Geschichte und Spanisch im Bachelor of Education, sodass einen Auslandsaufenthalt von mindestens drei Monaten ein Muss für mich ist. Nach einem Semester hier in Madrid kann ich es jedem nur empfehlen.

 

Die Stadt und ihre Umgebung

Madrid ist mit etwa 3,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt in Spanien und liegt im Herzen des Landes. Außerdem ist sie die höchst gelegene Hauptstadt Europas. Die Stadt ist riesig, aber so gibt es auch immer etwas zu unternehmen und zu sehen.

Templo de Debot während dem Sonnenuntergang
Der Templo de Debot während einem Sonnenuntergang

Vor allem im Sommer und wenn es noch warm ist (letztes Jahr bis etwa Ende Oktober) sind die Straßen Madrids bis spät in die Nacht belebt und vor allem in den Ausgehvierteln, wie Malasaña, ist einiges los. Hier sind viele verschiedene und exotische Bars.

Abends lässt sich der Sonnenuntergang, egal ob im Sommer oder Winter, gut am Templo de Debot anschauen. Durch den weiten Blick, den man hinter dem Tempel hat, kann man durchaus für einen Moment vergessen, dass man in einer Millionenstadt ist.

Immer wieder gibt es besondere Angebote oder Möglichkeiten, um eine neue Seite von Madrid kennenzulernen. Ein super Beispiel dafür war die Aktion „Tapapies“- abgeleitet vom Viertel Lavapies und Tapas. In Lavapies gibt es viele kleine Restaurants, die an der Aktion teilgenommen und die unterschiedlichsten Tapas für 1,50€ angeboten haben. Und das Tolle, es sind nicht nur typisch spanische Tapas wie die Croquetas, Jamón oder Patatas Bravas dabei, sondern auch Tapas aus dem Senegal, Perú oder Japan konnten probiert werden.

Das U-Bahn- Netz in Madrid ist super ausgebaut, und die Bahnen fahren recht regelmäßig. Teilweise benötigt man aber etwas Zeit zum Umsteigen, da die Stationen sehr groß sind und mehrere Etagen zwischen den einzelnen Bahnen liegen können.

Mit dem normalen Jugendticket, was die Mehrheit hier nutzt, kann man auch kostenlos nach Toledo fahren.
Toledo ist eine Stadt etwa 70 Kilometer südwestlich von Madrid und gefällt mir persönlich auch sehr gut- mal eine gute Auszeit zum Großstadtleben.

Blick auf Toledo
Blick auf Toledo

Außerdem recht nah sind Segovia und Ávila. Segovia ist ebenfalls eine wunderschöne Stadt in den Bergen nördlich von Madrid. Hier befindet sich ein großes Aquädukt. Doch vorsicht- durch die 1000m über dem Meeresspiegel kann es hier auch schon in September recht kalt sein.
In alle größeren Städte gelangt man ohne Probleme mit dem Zug oder mit dem Reisebus. Meist fahren sie ohne weitere Haltestellen die Ziele an, sodass vor allem die Bahn auf die Minute genau abfährt, was ja eigentlich gar nicht dem typisch spanischen Klischee entspricht.

 

Wohnen in Madrid

Wohnen in Madrid ist teuer und eigentlich benötigt man das gesamte Erasmus Geld für die Miete. Ich selbst hatte großes Glück von einer anderen Mainzer Studentin ein Zimmer in einer 4er-WG empfohlen zu bekommen, welches auch noch frei war und in einem ruhigen Viertel liegt. Im Zentrum gibt es ebenfalls viele Wohnungen und Zimmer. Hier in Spanien sollte man vorsichtig mit Betrügern sein und sich in jedem Fall immer die Zimmer vorher anschauen gehen. Zudem herrscht, wie in vielen Großstädten, Wohnungsmangel, sodass sich früh sein lohnt.
Zur Uni benötige ich meist zwischen 35 und 40 Minuten. Ich kann zu Fuß laufen, den Linienbus oder die Metro nehmen. Der Bus hat keinen festen Fahrplan, es gibt allerdings eine App, die einem die aktuellen Abfahrtszeiten anzeigt. Dennoch ist es möglich, dass mal 40 Minuten kein Bus kommt und danach drei hinter einander- ein bisschen Flexibilität ist hier gefragt.

 

Uni und die Prüfungen an der UCM

Die UCM liegt im Westen der Stadt und verfügt über zwei Standorte. Die Fakultät für Geografie und Geschichte ist auf dem Campus in Moncloa. Dieser Campus ist der größere und fast alle Fakultäten befinden sich hier, lediglich Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften und Psychologie befinden sich auf dem Campus Somosaguas weiter außerhalb der Stadt.

Im September habe ich einen dreiwöchigen Sprachkurs gemacht, der von der Uni angeboten wird. Er wurde von spanischen Spanischstudenten geleitet und ist eine sehr gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, da er für die Erasmusstudenten/ Erasmusstudentinnen ist und fakultätsübergreifend stattfindet. Wir haben hier nicht nur die Grammatik und Vokabeln besprochen, sondern auch über typisch spanische Musik und die spanische Küche gesprochen.
Normalerweise ist es möglich sein anderes Fach mit zwei Veranstaltungen im Semester zu studieren, vorher muss allerdings abgeklärt werden, welches Sprachniveau für den anderen Studiengang benötigt wird. Außerdem haben die einzelnen Fakultäten unterschiedliche Uhrzeiten, sodass in meinem Beispiel, eine Geschichtsvorlesung 90 Minuten dauert und eine Spanischvorlesung 120 Minuten. Es kann hier zu Überschneidungen kommen, wenn man seine Fächer kombinieren möchte.

Wie es in anderen Fakultäten aussieht, weiß ich nicht genau, aber in Geschichte ist das Universitätssystem sehr unterschiedlich zu unserem System in Mainz. Montags und dienstags habe ich immer die gleichen Stunden, sowie donnerstags und freitags. Diese Stunden sind nur Vorlesungen und dauern 90 Minuten. Unsere akademische Zeit kennen die Spanier, zumindest an dieser Uni nicht, aber da die Spanier/ Spanierinnen immer ein wenig später kommen, kommt man meist pünktlich zu den Veranstaltungen. Mittwochs sind die sogenannten „Prácticas“- praktisch unsere Seminare- in denen Hausarbeiten geschrieben oder Präsentationen gehalten werden.
Die Professoren/ Professorinnen und Dozenten/ Dozentinnen sind bisher alle sehr nett und entgegenkommend. Ich habe alle Prüfungsleistungen, wie die regulären spanischen Studenten absolviert. Sollte es Probleme geben, sind sie für einen da und helfen einem. Und bisher hat jeder Dozent/ jede Dozentin deutsch gesprochen oder verstanden, sodass notfalls auch darauf zurückgegriffen werden kann.
Die Prüfungen finden im Dezember/ Januar statt- das hängt etwas von dem Dozenten/ der Dozentin ab. Eine habe ich bereits im Dezember geschrieben, dadurch musste ich jetzt im Januar nur noch drei Klausuren schreiben. Diese werden innerhalb von zwei Wochen geschrieben. Das zweite Semester beginnt Ende Januar, sodass es keine Semesterferien gibt und wenn man Pech hat, gerade einmal ein Wochenende zwischen der letzten Klausur und dem neuen Semester liegt.

 

ESN an der UCM

Blick auf den Fluss während dem Kajaken
Blick auf den Fluss während dem Kajaken

Das „Erasmus-Student-Network“ kurz ESN, ist eine Organisation von ehemaligen Erasmusstudenten für aktuelle Erasmusstudenten. In Madrid bietet die Organisation sehr viel an, von Stadtführungen über Wochenend-Trips in andere Städte bis wöchentlich stattfindende Sportveranstaltungen, Tanzstunden oder Tandemabende. Man kann sich die ESN Card kaufen und hat damit die Möglichkeiten an den Veranstaltungen teilzunehmen und bekommt auf bestimmte Marken und Fluggesellschaften Vergünstigungen.
Ich war direkt am Anfang mit ESN für einen Tag in Segovia und anschließend Kajaken. Es hat wirklich viel Spaß gemacht und war gut organisiert.
Was einem klar sein muss, es wird viel Englisch und Deutsch gesprochen. Wenn man Spanisch sprechen möchte, ist das durchaus mit anderen Erasmusstudenten möglich, ist aber zumindest dieses Jahr, nicht die Regel.

Bisher kann ich jedem nur empfehlen, mindestens ein Semester im Ausland zu studieren. Natürlich sind viel Organisation und Eigeninitiative gefragt und vor allem am Anfang gibt es einiges zu besprechen und zu organisieren, aber es lohnt sich!

So, dass war es jetzt erstmal von mir!

Un saludo!
Eileen

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FORTHEM: Programme zur Kurzzeitmobilität für Studierende

Im vergangenen Jahr hat sich die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erfolgreich zusammen mit sechs Partnern (Université de Bourgogne in Frankreich, Uniwersytet Opolski in Polen, Universitat de València in Spanien, Università degli Studi di Palermo in Italien, Latvijas Universitāte in Lettland und Jyväskylän yliopisto in Finnland) um die EU-Förderung im Rahmen des EU-Pilot-Programms „Europäische Hochschulallianzen“ beworben und darf sich nun „Europäische Universität“  nennen.

https://www.forthem-alliance.eu/fileadmin/user_upload/05.jpg

In diesem Jahr möchten wir unser großartiges Projekt FORTHEM Alliance unter größtmöglicher Beteiligung aller Gruppen in die Breite der Universität bringen. Eine größere Zahl von Studierenden der JGU hat die Gelegenheit, 2020 im Rahmen von kürzeren Aufenthalten an den Partneruniversitäten der Allianz internationale Erfahrung zu sammeln und sich mit anderen Studierenden aus den Allianzuniversitäten zu vernetzen.

Alle Kosten (Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten) werden von FORTHEM übernommen.

Die neuen Programme zur Kurzzeitmobilität bieten für Studierende folgende Möglichkeiten:

  • Teilnahme an einer einwöchigen ausgeschriebenen internationalen Lehrveranstaltung an einer der Partneruniversitäten gemeinsam mit anderen Studierenden der Hochschulallianz (Collective short-term mobility)
  • Teilnahme an einer einwöchigen ausgeschriebenen internationalen Lehrveranstaltung an der Universität Mainz mit anderen Studierenden der Hochschulallianz (Collective short-term mobility)
  • Aufenthalt (10 Tage) an einer der sechs Partneruniversitäten für ein individuelles Projekt, z.B. Forschung für BA-, MA-, PhD-Projekt (Individual short-term mobility)

Einzelheiten zur FORTHEM Allianz sowie zu den Programmen finden sich auf der Webseite der FORTHEM Allianz unter https://www.forthem-alliance.eu. Bewerbungen sind über die Webseite bis zum 15. Februar 2020 möglich.

Für Rückfragen steht das FORTHEM Office der JGU Mainz unter forthem@uni-mainz.de gerne zu Ihrer Verfügung. Sie sind auch herzlich eingeladen, sich persönlich in die FORTHEM-Allianz einzubringen. Auch hierzu können sich gerne an das FORTHEM-Team wenden.

Mein Auslandsjahr an der LSE in London 2018/19

 

London, 18. Dezember 2019: Mit der feierlichen Graduation Ceremony an der London School of Economics ging für mich eine spannende und intensive Zeit in Großbritannien offiziell zu Ende. Die traditionell-britische Feier erstreckte sich über den gesamten Tag, angefangen vom Einkleiden mit Robe, Schärpe und Hut, über zahlreiche Fototermine, dem Wiedersehen mit Kommilitonen und Freunden vor Ort, der akademische Feier bis hin zum Empfang und anschließender Party im unieigenen Pub. Ein unvergessliches Erlebnis, das zugleich noch einmal die vielen Erinnerungen an diese zwei Semester (bzw. nach britischem Studienverlauf drei Trimester) in London in Erinnerung brachte.

Graduation Day in London im Dezember 2019

 

1. Bewerbungsphase und Integration des Auslandsstudiums in den Studienverlauf

Doch alles der Reihe nach: Dass ich mein deutsches Masterstudium für ein Jahr pausieren würde, um ein zusätzliches Masterstudium in Großbritannien einzuschieben, hatte ich mir zunächst nicht vorstellen können. Das war im Frühjahr 2017, als ich mich am Ende meines Bachelorstudiums mit Studienmöglichkeiten im Master auseinandersetzte. Ich wollte mein Studium in Geschichte damals nicht komplett aufgeben, sondern durch interdisziplinäre und vergleichende internationale Ansätze erweitern, zudem mein Masterstudium eventuell im Ausland absolvieren. Bei meinen Recherchen stieß ich relativ schnell auf die London School of Economics and Political Science (LSE), deren Studiengang “Theory and History of International Relations” (Theorie und Geschichte der Internationalen Beziehungen) mich sofort begeisterte. Die Interdisziplinarität des Studiums, das Veranstaltungen aus dem International Relations Department und International History Department kombiniert, wobei beide Institute auch die Wirtschaftswissenschaften und das Völkerrecht in ihre Methodik einbeziehen, machte die Entscheidung zusätzlich leicht. Darüber hinaus gehört die LSE zu den Topuniversitäten Großbritanniens und besitzt auch weltweit  einen hervorragenden Ruf. Der Bewerbungsprozess war daher höchst selektiv und verlangte ein hohes Maß an Eigeninitiative. So verfasste ich ein ausführliches Motivationsschreiben und korrespondierte mehrere Wochen mit den Prüfungs-und Studienbüros in Mainz, um die Leistungsübersichten in das englische System zu übertragen. Schließlich musste ich bereits während der Bewerbungsphase die Finanzierung des Studienvorhabens klären, was ich dank meiner Studienförderung durch die Studienstiftung problemlos erledigen konnte.

Nach einigen Wochen Wartezeit erhielt ich eine Zusage der LSE. Ich musste jedoch feststellen, dass der geplante Studienbeginn in London mit dem Ende meines Bachelorstudiums zusammenfiel. Ein geregelter Start in das neue Umfeld, verbunden mit Unterkunftssuche und Einführungsveranstaltungen, war somit unmöglich. Doch schnell ergab sich ein „Plan B“: Ich konnte die Zusage der Universität für ein Jahr zurückstellen und, nach Rücksprache mit dem Studien-und Auslandsbüro des Historischen Seminars, nahm ich zunächst ein Masterstudium in Mainz auf, um die Zeit bis London sinnvoll zu überbrücken, ehe das deutsche Studium dann für ein Jahr pausieren und nach meiner Rückkehr aus London wieder aufgenommen werden sollte. Somit erhielte ich dann einen Doppelabschluss, dank eines abgeschlossenen Studiums im Ausland. Meinem Auslandsjahr in Großbritannien im akademischen Jahr 2018/19 stand damit nichts mehr im Wege…

 

2. Die Suche nach der Unterkunft

Zunächst stand die Suche nach einer passenden Unterkunft an. Natürlich hätte ich mir die Wohnungssuche sehr vereinfachen können, indem ich mich auf eines der zahlreichen Studentenwohnheime fokussiert  hätte. Die Vorteile eines Wohnheimzimmers sind sicherlich der geringere Aufwand bei der Wohnungssuche, der relativ simple Bewerbungsprozess und evtl. die enge Verbindung zur Universität – und damit auch zu künftigen neuen Kontakten.  Allerdings bietet auch eine private Unterkunft einige Annehmlichkeiten, die mich relativ schnell davon überzeugten, mein Glück in London auf eigene Faust zu versuchen Das „deferral“, die Zurückstellung meiner Zusage, gab mir genügend Zeit, den Wohnungsmarkt zu sondieren.

Crouch End mit dem markanten Clocktower

Nach ausführlicher Vorabrecherche entwickelte sich die Gegend rund um Crouch End zu meinem Favorit. Der Stadtteil liegt in Zone 2, besitzt also eine relativ schnelle Anbindung in die City, verfügt jedoch auch über einen gewissen Vorortcharme. Durch die Entfernung zum Stadtzentrum ist das Einkaufsangebot für den täglichen Bedarf sehr attraktiv. In Crouch End existiert ein „Stadtteilkern“ mit zahlreichen kleineren Läden und Kneipen, ebenso in den benachbarten Vierteln Finsbury Park, Highgate Village und Archway. Die Mieten sind deutlich geringer als im Zentrum oder in Zone 1, wo man als Student nur extrem kleine Zimmer/Wohnungen erhält (und somit weniger Quadratmeter für sein Geld bekommt als im Studentenwohnheim). Meine Unterkunft in Crouch End bot am Ende deutlich mehr als ein Einzelzimmer mit Bad im Studentenwohnheim, das preislich nur minimal billiger gewesen wäre. Als Kostenpunkt muss man sowohl bei einem guten Einzelzimmer mit Bad im Studentenwohnheim als auch bei einer kleinen privaten Wohnung mindestens 250-300 Euro pro Woche (warm, und, ja richtig, pro Woche!) einplanen. Stipendien sind da eine große Unterstützung. Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild von der Unterkunft vor Ort zu machen, da der Preis – ganz gleich, wo man unterkommt – doch sehr hoch ist, zudem gibt es große Qualitätsunterschiede. Die meisten Wohnungen in London wechseln über Makler den Besitzer. Der Makler bzw. der Vermieter verlangt bei erfolgreichem Vertrag einen in Großbritannien ansässigen „Guarantor“ (Bürgen). Wer also Kontakte in England hat, sollte diese nutzen, ansonsten wird der komplette Mietpreis bei der Anmietung fällig.

Wer mit WGs kein Problem hat, kann sich auch in diese Richtung umsehen und so nicht nur viel Papierkram, sondern evtl. viel Geld sparen. Allerdings sollte man zusehen, dass möglichst alle Mitglieder der WG selbst Studenten sind, weil man ansonsten ggf. „Council Tax“ mitzahlen muss, von der man als Vollzeitstudent befreit ist. Fehlende Möbelstücke findet man übrigens gut und günstig in einem Charity Shop, wo man zu sehr niedrigen Preisen (ab fünf Pfund) auf Secondhand-Schnäppchenjagd gehen kann.

 

3. Living in London – Auf dem Campus und abseits des Campus

Ausblick aus einem Hörsaal
Tower Bridge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach diesem langen Kapitel, das ich aber angesichts des Studienortes London auch besonders ausführlich beschreiben wollte, rückt nun die eigentliche Studienerfahrung an der Universität in den Mittelpunkt. Die London School of Economics and Political Science (LSE) ist eine Topuni im Temple-Bezirk, also im Zentrum Londons, die Anzahl der ausländischen Studierenden ist sehr hoch. Vom ersten Moment an hat mich die Vielfalt und die Intensität der Universität beeindruckt. Die meisten Gebäude der LSE sind auf dem kleinen Campus untergebracht, der direkt an Covent Garden und den großen Park Lincoln's Inn Fields grenzt. Die Universität verfügt über zahlreiche Seminarräume mit teils unterschiedlich guter bis sehr guter Ausstattung; kein Vergleich zu vielen deutschen Unis mit oft in die Jahre gekommenen Hörsälen.

Die Seminaratmosphäre war überaus produktiv und ansteckend: Trotz relativ geringer Stundenzahl musste ich vergleichsweise viel Zeit in Vor-und Nachbereitungen der Vorlesungen und Seminare investieren, und es wäre vermessen zu sagen, dass das Studium der LSE kein Vollzeitstudium ist. Im Gegenteil: Das Studium ist sehr intensiv, eng getaktet, das Leistungsniveau ist sehr hoch, das Lernpensum enorm, ebenso aber auch der persönliche Gewinn. Die vielen unterschiedlichen Biographien, Studienhintergründe und Interessen der Mitstudenten sorgen für eine konstant gewinnbringende Arbeitsatmosphäre in den Universitätsveranstaltungen, die auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Zeitmanagement voraussetzen. Am Ende hatte ich zwar „nur“ vier Seminareinheiten, die aber nicht mit deutschen Veranstaltungstypen zu vergleichen sind, wenn es um den Arbeitsaufwand geht. Durch die 25 Seminarwochen widmet man sich zudem deutlich langfristiger und dementsprechend intensiver bzw. vielseitiger einem Seminarthema als in Deutschland.

Ich belegte als erstes ein Seminar mit Vorlesung in „Foreign Policy Analysis“, das einen interdisziplinären Ansatz in der Analyse der Außenpolitik verfolgte und neben Theorien auch einige Fallbeispiele zur Anwendung brachte. Ein weiteres Seminar behandelte anhand verschiedener Konflikte des 20. Jahrhunderts „Crisis and Decision-Making in War and Peace“. Ähnlich wie in „Foreign Policy Analysis“ hätte die Vielseitigkeit der Seminarthemen, die alle innerhalb kürzester Zeit vorgestellt, gelernt und diskutiert wurden, gleich mehrere Veranstaltungsreihen füllen können. Besonders in diesem Seminar wurde die Internationalität der LSE eindrucksvoll deutlich, da quasi in jeder Stunde irgendeine Person auf Grund ihrer Vorkenntnisse einen besonderen Einblick in das Thema hatte, sei es durch persönlichen Bezug, Sprachkenntnisse oder Forschungsinteressen. Nach diesen thematisch sehr breiten Seminaren hatte ich ein Seminar mit regionalem Schwerpunkt gewählt, um die Theorien und Erkenntnisse der ersten beiden Seminare im regionalen Rahmen zu studieren und anwenden zu können. Das Seminar „The International History of the Balkans (1939-2006)“ bot dafür den perfekten Rahmen. Der Dozent, selbst Serbe, konnte teils persönliche Erfahrungen mit Akteuren aus Politik und Wissenschaft zu diesem Thema in die Diskussion einfließen lassen, was zu teilweise sehr kontroversen und produktiven Diskussionen führte. Meine letzte Seminarreihe bereitete mich auf die Anforderungen, Themenrecherche und das wissenschaftliche Arbeiten für die anstehende Masterarbeit vor. Hier hatte ich durch ähnliche Tutorien und Oberseminare an der Uni Mainz einen klaren Vorteil, da ich mich nicht allzu sehr in meiner Arbeitsweise umstellen musste. Als Thema meiner Masterarbeit habe ich  Luxemburg bei der Pariser Friedenskonferenz im Jahr 1919 gewählt. Dabei bin ich der Frage nachgegangen, inwieweit interalliierte Streitigkeiten, Organisationsfehler bei dieser multilateralen Konferenz in Paris und politischer Entscheidungswille in Luxemburg selbst dazu geführt haben, dass das kleine Land Luxemburg die überaus prekäre diplomatische Situation nach dem Ersten Weltkrieg politisch überlebt hat. Die Recherche unter der Aufsicht von Prof. David Stevenson gestaltete sich sehr intensiv, mit zahlreichen wie gewinnbringenden Archivbesuchen in den National Archives, dem House of Lords, der British Library und sogar im Nationalarchiv von Luxemburg

Abseits der Veranstaltungen sorgten an der LSE zahlreiche Annehmlichkeiten dafür, dass man tagsüber eigentlich kaum den Campus weiter als in einem 50 Meter-Radius verlassen musste: Es gab kleinere Cafés direkt an der Hauptstraße, Cafés auf dem Campus, Pubs (gut für ein Bier nach Feierabend oder einer anstrengenden Klausur!), einen Friseur, zwei Buchläden, Geldautomaten, zwei Dachterrassen mit tollen Ausblicken auf die Umgebung, kleinere Sitzecken in verschiedenen Bereichen, eine Kantine, ein Tennisplatz im benachbarten Park sowie ein unieigenes Fitnessstudio. Die LSE bietet vielfältige Möglichkeiten, um sich in seiner Freizeit zu vernetzen und in das Campusleben zu integrieren: Societies, eine Mischung aus Freizeitaktivitäten und Arbeitskreisen, sind sicherlich der Fixpunkt studentischer Aktivitäten. Es gibt Societies von allen auf dem Campus vertretenen Nationen. Darüber hinaus gibt es für Sportbegeisterte einige Societies mit Sportbezug.

Neben den Societies werden an der LSE auch zahlreiche interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten, die oftmals bekannte Personen aus Politik und Gesellschaft anziehen. Ich habe z.B. einige Veranstaltungen am „European Institute“ besucht und so die Diskussionen rund um das Dauerthema „Brexit“ aus spannenden wie abwechslungsreichen Vorträgen von Leuten aus der Praxis verfolgen können. Darüber hinaus sind die Aktivitäten von “LSE Life in London“ sehr zu empfehlen. Einige engagierte Dozenten und Studierende mit Londonerfahrung organisieren Kurztrips zu  Londoner Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen. So schauten wir u.a. hinter die Kulissen eines Londoner Theaters in Covent Garden, besichtigten den Tower, erhielten vor Ort Tipps für Museen wie für das British Museum oder die National Gallery, unternahmen einen Ausflug nach Kew und Greenwich oder fanden uns auf einem Bauernhof mitten im Londoner Zentrum wieder. Darüber hinaus waren die Ausflüge umsonst und ließen sich leicht in den Wochenplan einschieben.

 

Oxford

Insgesamt war mein Auslandsaufenthalt nach den turbulenten ersten Wochen, die aus Ankunft, Eingewöhnung und zahlreichen Einführungsveranstaltungen bestanden, sehr eindrucksvoll und eine wertvolle Erfahrung. Neben meinem Studium an der LSE habe ich viel Sightseeing in London gemacht, viele Abende in der Stadt auf allen möglichen Events verbracht, wobei ich dabei als Fußballfan insbesondere den Standortvorteil London bei Fußballspielen herausheben möchte. Angesichts der Vielzahl an Londoner Vereinen und Stadien konnte ich einige Spiele live verfolgen. In London ist gefühlt immer etwas los, und auch wenn ich Vieles gesehen habe, bleibt für künftige Londonbesuche noch einiges übrig. Die gute Anbindung meiner Unterkunft an Verkehrsknotenpunkte in der City war ein großer Vorteil. Ausflüge, u.a. nach Kent, an die Südküste, nach Oxford, auf die Isle of Wight sowie nach Windsor ließen sich mit dem hohen Arbeitspensum kombinieren. Ich bin dankbar, in dieser Stadt studiert zu haben! Das Auslandsjahr in London sowie die Vorbereitungszeit sind wie im Zeitraffer vergangen, mit überwältigenden Eindrücken und einem großen Lernprozess sowohl was den persönlichen als auch den akademischen Bereich betrifft. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen, die diese Erfahrungen ermöglicht haben! Vonseiten der Universität Mainz war die Beratung von Frau Dr. Nordblom vom Auslandsbüro des Historischen Seminars eine große Unterstützung. Da mein Auslandsaufenthalt mit einem fachbezogenen, jedoch selbstorganisierten Studium an der London School of Economics nicht ganz alltäglich war, bin ich dankbar, bei den vielen Rückfragen im Vorfeld eine kompetente Beratung erfahren zu haben. Außerdem bedanke ich mich bei Herrn Dr. Schlarb aus der Amerikanistik und Herrn Prof. Matheus aus dem Historischen Seminar für die Empfehlungsschreiben! Gleiches gilt für das Studienbüro Geschichte mit Herrn Dr. Frings und Frau Shahla, die meinen Studienverlaufsplan abgesegnet und die Dokumente (u.a. Transcripts) für den Bewerbungsprozess in London bereitgestellt haben.

                                                                                                                         Christian Müller

Ventnor, Isle of Wight
Broadstairs, Kent

 

Erste Eindrücke aus Finnland

Ich habe gleich nach dem Abitur angefangen zu studieren. Während ich schon wieder am Lernen war, haben gleich mehrere meiner Freund*innen Zeit auf anderen Kontinenten verbracht. Was sie mir erzählt haben, hat mich sehr beeindruckt und den Wunsch in mir geweckt, mein eigenes Abenteuer in der Fremde zu erleben. Erasmus+ erschien mir dafür ein passendes Programm und so habe ich mich letztes Jahr durch die Liste der möglichen Plätze gewühlt. Bald war mir klar, dass ich irgendwohin möchte, wo es anders ist. Meine Wahl fiel auf Turku in Finnland.

Diesen Sommer bin ich einige Wochen lang durch Peru gereist. Es ist ein schönes Land mit netten Menschen – aber auch ein sehr fremdes Land. Sobald ich auf die Straße trat, war ich damit konfrontiert, an einem Ort zu sein, wo ich die Regeln nicht kenne. In Finnland habe ich nun schon genauso viel Zeit verbracht und mich noch nicht einmal auf diese Weise fremd gefühlt. Die Menschen hier sind scheinbar die gleichen wie Deutschland – mit dem Unterschied, dass ich leider kein Wort von dem verstehe, was sie sagen. Aber für ein Fremdheitsgefühl hat auch das noch nicht gesorgt. Vielleicht liegt es daran, dass ich hier bisher immer warmes Wasser hatte, dass das Wetter erst jetzt so wird, wie man sich das vorstellt und ich außerdem relativ schnell Menschen kennengelernt habe. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die Unterschiede an der Oberfläche nicht so stark ausgeprägt sind und es eine Zeit dauert, bis sie wirklich sichtbar werden – und der Kulturschock kommt. Einige Besonderheiten sind mir aber dennoch aufgefallen:

Eine Stadt am Meer

Turku hat seine schönen und weniger schönen Seiten. Der Architekturstil und die Straßen unterscheiden sich von dem, was man in Mainz vorfindet – aber nicht zu sehr. Was vor allem anders ist, ist die Umgebung. Denn Turku liegt am Meer und vor der Stadt gibt es viele Inseln, die man z.B. mit dem Wasserbus erreichen kann. Wer also von der Stadt selbst nicht begeistert ist, kommt schnell raus in die Natur und die ist durchaus beeindruckend und ungewöhnlich.

Der Dom in Turku

Waldweg auf der Insel Ruissalo

 

Kranksein? Aber bitte nur unter der Woche

In den ersten Tagen in Turku war das Wetter sehr schön. Dann aber kam der Regen und damit auch die typischen Begleiterscheinungen: Ohrenschmerzen, Hals- und Kopfweh. Gerne würde man sich bei solchen Symptomen vom Arzt untersuchen lassen. Wer dies aber an einem Sonntag probiert, den erwartet Böses. Leicht werden Kosten von über 100 Euro für eine Untersuchung fällig. Zwar kann man sich das Geld später z.T. von der Krankenversicherung zurückerstatten lassen, aber man muss es zunächst selbst vorstrecken. Hier zeigt sich dann schnell, dass sich die empfohlene zusätzliche Auslandskrankenversicherung lohnt.

Wer es jedoch bis montags aushält, kann dieser finanziellen Belastung entkommen. Denn die Uni bietet etwas Cooles an, was es so in Mainz nicht gibt, nämlich einen eigenen Health Service für Studierende. Sobald man die Student Membership gezahlt hat, ist dieser kostenlos. Die enthaltenen Leistungen sind relativ weit gestreut. Unter anderem sind z.B. Impfungen und psychologische Betreuung enthalten.

Der Bus hält nicht für Smombies.

Wer ahnungslos in Finnland ankommt und allein an einer Bushaltestelle wartet, kann sich wundern. Denn anders als in Deutschland halten die Busse für Menschen an der Haltestelle nicht einfach an. Hier muss man sehr aufmerksam sein und im richtigen Moment die Hand rausstrecken. Was zuerst ungewohnt ist und zu einigen Verzögerungen führen kann, ist eigentlich sehr effizient, denn so müssen die Busse nur halten, wenn es wirklich notwendig ist. Dies trägt dazu bei, dass die Busse manchmal so überpünktlich sind, dass sie einem vor der Nase wegfahren, während man noch mit einem großen Koffer im Schlepptau durch den Regen rennt.

Es ist schon ein echter Fortschritt, plötzlich eine echte, feste Fahrkarte in der Hand zu haben. Sie muss man dann nur noch vorne beim Busfahrer scannen lassen. Wirklich beeindruckend ist allerdings die Rückseite, denn diese dient gleichzeitig als Reflektor, den der Bus anstrahlen kann, wenn es dunkel ist.

Die finnischen Geldräuber oder: Warum der Semesterbeitrag doch nicht so hoch ist

Wer ins Ausland geht, sollte darauf vorbereitet sein, in den ersten Wochen viel Geld auszugeben. Man muss sich neu einrichten und vielleicht ein Starting Package bezahlen; man möchte reisen oder Museen besuchen, welche auch in Finnland nicht kostenlos sind. Manche Kosten treffen einen unvorbereitet, wie z.B. Kosten für einen Arztbesuch. Zum Glück fallen dafür andere Kosten unerwartet weg: Die öffentliche Bücherei in Turku kostet beispielsweise kein Geld.

Was mich besonders getroffen hat, war der „Semesterbeitrag“, den es hier eigentlich nicht gibt. Ich wusste zunächst nur von einem (freiwilligen) Beitrag von 55 Euro an die Student Union. Dieser Betrag liegt deutlich unter den 320 Euro, die wir in Mainz zu zahlen haben und so habe ich mich erstmal gefreut. Insgesamt komme ich aber nicht wirklich billiger weg. Denn zu den 55 Euro kommen noch mal ca. 155 Euro für 4 Monatsfahrkarten – wobei man mit dem Semesterticket meines Erachtens deutlich weiterkommt; bei 6 Monaten wären das auch schon über 200 Euro. Wenn ich hier Sport machen möchte, zahle ich für die 4 Monate 44 Euro. Ob hier bspw. den Fachschaften Geld bereitgestellt wird und inwiefern Unterstützungsangebote für Studierende vorhanden sind, weiß ich nicht.                                                   Ich habe jedenfalls gelernt, dass wir unser Geld nicht für nichts ausgeben. Denn ich bin hier zwar gerade auch als Erasmus+-Studentin freier in meiner Auswahl der Ausgaben, aber von vielen Angeboten profitiere ich doch. Und so habe ich mir hier letztlich doch zu einem ähnlichen Preis mühsam die gleichen „Produkte“ zusammengesucht, die ich an der Mainzer Uni direkt auf einmal bezahle.

Tante Emma – ganz groß!

Die Supermärkte in Turku sind gewöhnungsbedürftig. Natürlich gibt es auch Supermärkte in normaler Größe, aber dann gibt es eben auch Megamärkte, in denen man verloren gehen kann und in denen es alles gibt, was das Herz begehrt – wenn man das gewünschte Produkt denn findet. Selbstverständlich gibt es in Turku auch einen Lidl, aber der sieht neben anderen Supermärkten einfach klein aus. Die Produkte unterscheiden sich wenn überhaupt nur im Detail. Allerdings sind die Preise z.T. doch ungewohnt hoch und so würde man sich manches doch lieber aus Deutschland zuschicken lassen. Vorteilhaft ist hingegen, dass die Läden – und dies betrifft nicht nur die Supermärkte – auch sonntags geöffnet haben. Und was vegane, ökologische, laktose- und glutenfreie Produkte angeht, ist Finnland verhältnismäßig gut aufgestellt. Die Finnen sind sensibel für solche Themen.

 

Derartige Süßigkeiten-Boxen gibt es in den meisten finnischen Supermärkten. Wie hier zu sehen ist, wird darauf geachtet, dass auch Veganer an ihren Zucker kommen. Die altmodisch wirkenden Aufbewahrungsbehälter für Kartoffeln überraschen im sonst sehr modernen Supermarkt, sind aber sehr praktisch.

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Austauschprogramm für Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten (FSA) für das Schuljahr 2020/21

Beim internationalen FSA-Austausch können Studierende aus Deutschland die Deutschlehrkräfte an einer ausländischen Bildungseinrichtung unterstützen und so ihre Kenntnisse über Sprache und Kultur des Gastlandes vertiefen sowie einen Einblick in das dortige Bildungswesen und seine Unterrichtsmethoden erhalten. Das Programm richtet sich vor allem an Lehramtsstudierende der fremdsprachlichen Fächer Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch. Für einige Zielländer können sich auch Diplom- und Lehramtsstudierende anderer Fächerverbindungen mit entsprechenden Sprachkenntnissen bewerben. So können z.B. Lehramtsstudierende aller Fächer (auch solche, die kein Französisch studieren), die bei Antritt der Stelle mindestens 4 Semester an einer deutschen Hochschule absolviert haben und über Grundkenntnisse der französischen Sprache verfügen, von Oktober 2020 bis März 2021 als Fremdsprachenassistenzkräfte im Deutschunterricht an einer Schule in Frankreich mitwirken.

Die Bewerbungsphase für das Austauschjahr für 2020/21 beginnt Mitte August 19 und endet zum 01.01.20 (ausgenommen USA - zum 01.11.19). Nähere Informationen zu dem Programm, den Voraussetzungen, der Finanzierung und dem Bewerbungsverfahren finden Sie unter www.kmk-pad.org/fsadia.