„Das Leid der Anderen“ – Erinnerungskulturen in Europa

Akademie Mitteleuropa e.V.
„Das Leid der Anderen“ – Erinnerungskulturen in Europa
vom 22. bis 27. November 2015
in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“
in Bad Kissingen

Programm

Die Themen Flucht, Vertreibung, Ethnozid sind derzeit in Europa so präsent und aktuell wie noch nie nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor knapp 20 Jahren wurden diese Themenkomplexe wieder relevant. Gegenwärtig ist das bestimmende Thema die massenhafte Ankunft von Kriegs-, Bürgerkriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen in der Europäischen Union. Weltweit sind derzeit um die 60 Millionen Menschen auf der Flucht oder wurden vertrieben. Die westdeutsche Erinnerungskultur und -politik beschäftigte sich vor allem mit dem eigenen Leid, das der gefallenen und versehrten Soldaten, der Witwen und Waisen, der Menschen in den zerstörten Städten, der verlorenen deutschen Ostgebieten, den Millionen deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, der Hungernden und Menschen ohne Obdach. Ab Anfang der 1960er Jahre wurden als Opfergruppe die Widerständler gegen das Naziregime entdeckt und gewürdigt. Mit den Studentenprotesten von 1968 wurden Generationenkonflike um die Schuld und Beteiligung der Elterngenerationen am nationalsozialistischen System hinterfragt. Nicht die Opfer sondern die Täter standen im Fokus. Mit der amerikanischen Spielfilmserie „Holocaust“ rückten ab 1977 die jüdischen Opfer in den Mittelpunkt. Im Historikerstreit 1986 wurde um die Singularität der nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen gestritten und der Vergleichbarkeit der totalitären Systeme. Nach der Wiedervereinigung 1990 stritt man in öffentlichen Diskursen um den Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Erst 1996 wurde in Deutschland der Holocaustgedenktag eingerichtet. Danach folgte der Streit um die Berechtigung oder den Standort eines vom Bund der Vertriebenen initiierten „Zentrums gegen Vertreibungen. Schließlich wurde 2009 die Bundesstiftung Flucht Vertreibung Versöhnung gegründet.

Es soll im Seminar den Erinnerungskulturen in Deutschland und den östlichen Nachbarländern, um den Holocaust, Ethnozide und Vertreibungen der Gegenwart, den Umgang mit dem geschichtlichen Erbe der kommunistischen Diktaturen gehen. Es ist das Ziel einer jungen Generation Mitteleuropäer, die nach 1989 geboren und aufgewachsen sind sowie ihre bewusste Prägung nach 1989 erfahren haben, Kenntnisse über die jüngste Zeitgeschichte und über die gegenwärtigen politischen Herausforderungen in Europa zu vermitteln. Prof. Dr. Michael Schwartz: Ethnozide und Vertreibungen im 20. Jahrhundert; Prof. Dr. Isabel Röskau-Rydel: Das Konzentrationslager Auschwitz als multipler Erinnerungsort – Auschwitz in der Erinnerung von Deutschen, Juden und Polen. Dr. Peter Varga: Formen und die Zukunft des Erinnerns in Wissenschaft, Literatur, Film am Beispiel der zweiten und Dritten Generation Deutscher und Juden; Dr. Cristina Spinei: Der schwierige Weg zur Selbstüberwindung: Narrative Erinnerungsbilder und Erinnerungsstrategien an den Holocaust; Dr. Francisca Solomon: Verdrängter und vergessener Holocaust in Rumänien? Historische, dokumentarliterarische und -filmische Wahrnehmungsräume; Dr. Agota Nagy: Erinnerung an eine deutsch-jüdische Symbiose im Spiegel der deutschsprachigen jüdischen Presse vor dem Holocaust; Dr. Renáta Crişan: Erinnerung an die politische und gesellschaftliche Situation der DDR. Der Unterschied von Täter- und Opfergedächtnis; Dr. Szabolcs János: Geschichte und Erinnerung: das Schicksal der Großwardeiner Juden vor und nach dem Zweiten Weltkrieg; Dr. Andrea Banffi-Benedek: Holocaust, Vertreibungen, Flucht, und Vergangenheitsbewältigung in der Bukowina; Dr. Eszter Janos: Narrative der Erinnerung an die Diktatur und an das Exil nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien; Dr. Franziska Stürmer: Neuverhandlungen jüdischer Identität. Außerdem ist der Besuch der Ausstellung „Jüdisches Leben“ in Bad Kissingen sowie des Jüdischen Museums im Würzburg vorgesehen.

Die Tagung beginnt am Sonntagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am Freitag nach dem Frühstück zu Ende. Zielgruppe der Veranstaltung sind Studierende aus Deutschland und Ostmitteleuropa. Die Teilnahme kostet 50 €. Teilnehmenden aus Ostmitteleuropa können Reisekostenzuschüsse gezahlt werden. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Tagung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration über das Haus des Deutschen Ostens in München. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 15. November 2015 an. Anmeldungen und Anfragen sind unter dem Stichwort: „Erinnerungskulturen“ ab sofort möglich an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971-714 70, Fax: 0971-714 717, E-Mail: studienleiter@heiligenhof.de.

Sonntag, 22. November

Anreise bis 17. Uhr

18.00 Uhr                   Abendessen

19.00 Uhr                   Begrüßung, Vorstellungsrunde, Einführung in die Seminarthematik

Montag, 23. November

08.00 Uhr                   Frühstück

09.00 Uhr                   Prof. Dr. Michael Schwartz, Berlin: Ethnozide und Vertreibungen im 20. Jahrhundert

12.00 Uhr                   Mittagessen

14.00 Uhr                   Prof. Dr. Isabel Röskau-Rydel, Pädagogische Universität Krakau: Das Konzentrationslager Auschwitz als multipler Erinnerungsort – Auschwitz in der Erinnerung von Deutschen, Juden und Polen

15.30 Uhr                   Kaffee

16.00 Uhr                   Dr. Peter Varga, Budapest: Formen und die Zukunft des Erinnerns in Wissenschaft, Literatur, Film am Beispiel der zweiten und Dritten Generation Deutscher und Juden

18.00 Uhr                   Abendessen

Dienstag, 24. November

08.00 Uhr                   Frühstück

09.00 Uhr                   Dr. Cristina Spinei, Jassy/Iaşi: Der schwierige Weg zur Selbstüberwindung: Narrative Erinnerungsbilder und Erinnerungsstrategien an den Holocaust

11.00 Uhr                   Dr. Francisca Solomon, Jassy/Iaşi: Verdrängter und vergessener Holocaust in Rumänien? Historische, dokumentar-literarische und filmische Wahrnehmungsräume

13.00 Uhr                   Mittagessen

14.00 Uhr                   Dr. Agota Nagy, Großwardein/Oradea/Nagyvarad: Erinnerung an eine deutsch-jüdische Symbiose im Spiegel der deutschsprachigen jüdischen Presse vor dem Holocaust

15.30 Uhr                   Kaffee

16.00 Uhr                   Dr. Renáta Crişan, Großwardein/Oradea/Nagyvarad: Erinnerung an die politische und gesellschaftliche Situation der DDR. Der Unterschied von Täter- und Opfergedächtnis

18.00 Uhr                   Abendessen

Mittwoch, 25. November

08.00 Uhr                   Frühstück

09.00 Uhr                   Dr. Szabolcs János, Großwardein/Oradea/Nagyvarad: Geschichte und Erinnerung: das Schicksal der Großwardeiner Juden vor und nach dem Zweiten Weltkrieg

11.00 Uhr                   Dr. Andrea Banffi-Benedek, Großwardein/Oradea/Nagyvarad: Holocaust, Vertreibungen, Flucht, und Vergangenheitsbewältigung in der Bukowina

13.00 Uhr                   Mittagessen

14.00 Uhr                   Besuch der Ausstellung „Jüdisches Leben“ in Bad Kissingen

18.00 Uhr                   Abendessen

19.00 Uhr                   Dr. Eszter Janos, Großwardein/Oradea/Nagyvarad: Narrative der Erinnerung an die Diktatur und an das Exil nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien

Donnerstag, 26. November

08.00 Uhr                   Frühstück

08.30 Uhr                   Exkursion nach Würzburg

10.00 Uhr                   Dr. Franziska Stürmer, Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte, Universität Würzburg: Neuverhandlungen jüdischer Identität

12.00 Uhr                   Besuch des Jüdischen Museums

17.00 Uhr                   Rückfahrt nach Bad Kissingen

18.00 Uhr                   Abendessen

Freitag, 27. November

08.00 Uhr                   Frühstück

anschl. Abreise

Besonderer Kurs für Incomings // Course for Incomings

Die JGU bietet im Winter 2015/16 wieder Kurse speziell für Studierende aus dem Ausland an. Diese thematischen Kurse sind auf die besonderen Bedürfnis-se von Austauschstudierenden (Incomings) abgestimmt. Begleitende Tutorien führen in wissenschaftliches Arbeiten im deutschen universitären Kontext ein. Damit werden wichtige Grundlagen gelegt, um auch andere Kurse an der JGU erfolgreich zu besuchen. Das Konzept: Austauschstudierende aus dem Ausland (Incomings aller Disziplinen), die mehr über Deutschland in Europa in Gegenwart oder Vergangenheit erfahren möchten und gleichzeitig Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten im deutschen akademischen Kontext (z.B. Anfertigen einer Hausarbeit) suchen, können diese Kurse jeweils als zweistündige Übung und zweistündiges Tutorium (2 + 2 Semesterwochenstunden) besuchen und erhalten nach erfolgreichem Abschluss 5 + 3 ECTS.

SEMINAR II // DR. PIA NORDBLOM, GESCHICHTE //
WENN BILDER GESCHICHTE MACHEN – DEUTSCHE GESCHICHTE ALS VISUAL HISTORY

In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit Bildern zur deutschen Geschichte seit dem 19. und vor allem des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Bildanalyse werden wir die dargestellten Thematiken in die jeweiligen historischen Zusammenhänge einbetten. Wir untersuchen u.a. Entste-hungsbedingungen der Bildproduktion und Mechanismen ihrer Wirkung oder Nichtwirkung, beleuchten die Tradierung von Bildern im kollektiven Gedächtnis und thematisieren die Veränderung von gesellschaftlichen Sehgewohnheiten und Wahrnehmungsmustern. Damit sollen die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Kenntnisse zur neuesten deutschen Geschichte erwerben und vertiefen, Konzepte von visual history kennenlernen und den kritischen Blick auf die Vermittlung von Geschichte durch Bildmedien schärfen.

Austauschstudierende aus dem Ausland ("Incomings") aller Disziplinen, die ihre Kenntnisse zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert vertiefen möchten und gleichzeitig Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten im deutschsprachigen akademischen Kontext (z.B. Recherche, Anfertigung einer Hausarbeit) suchen, können diesen Kurs als zweistündi-ge Übung und zweistündiges Tutorium (2 + 2 SWS) besuchen und erhalten dafür 8 ECTS. Hiervon abweichend können die Prüfungsleitungen je nach den Anforderungen der Herkunftsuniversität individuell festgelegt werden.

Der Kurs findet in deutscher Sprache statt. Die Kursgruppe setzt sich aus regulären Studierenden der Universität Mainz und Incomings zusammen. Die Teilnehmer bilden gemischte Lerngruppen. Bei Interesse gibt es die Möglichkeit zur Exkursion.

  • Seminar: Dienstag 14-16 Uhr, Raum P207, Philosophicum
  • Tutorium: Dienstag 16-18 Uhr, Raum 01-718, Philosophicum

Information und Anmeldung zu den Kursen: nordblom@uni-mainz.de, Büro: Philosophicum, Raum U 1-597 (Keller).

Erfahrungsbericht, Université de Bourgogne 2014/15, Dijon

Ich hatte wirklich eine tolle Zeit in Frankreich. Ich habe viele neue Leute kennengelernt mit denen ich auch weiterhin in Kontakt bleiben werde. Im Folgenden möchte ich nochmal auf einige Punkte meines Aufenthaltes näher eingehen.

  1. Vorbereitung

Bevor es nach Frankreich geht, gibt es in Deutschland noch einiges zu tun. Nachdem man einen Erasmusplatz erhalten hat, muss man sich auch nochmal an der Université de Bourgogne bewerben. Diese Bewerbung beinhaltet einen Ausdruck der Online-Bewerbung

(+ einem Passfoto), dem ausgefüllten Learning Agreement, einem Lebenslauf und Motivationsschreiben (auf französisch oder englisch) und dem ausgedruckten Antrag für die Reservierung eines Zimmers im Wohnheim ( sofern man eines möchte). Ich empfehle jedem anzukreuzen, dass man einen französischen Tutor haben möchte. Das ist ein französischer Student/in, der/die einem bei den ersten Schritten an der Universität usw. behilflich ist. Leider kann nicht jeder Erasmusstudent so einen Tutor bekommen. Ich hatte leider kein Glück gehabt, aber von anderen habe ich gehört, dass diese Tutoren eine super Unterstützung am Anfang waren.

  1. Ankunft

Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mich mit dem Auto nach Dijon gefahren haben (ca. 5-6 Stunden Fahrt). Im Vorfeld habe ich auf einigen Internetseiten lange gesucht und letztlich auch eine Gastfamilie gefunden. Durch die Städtepartnerschaft und die Partnerschaft der beiden Universitäten gibt es einige Möglichkeiten eine Familie zu finden. Dabei behilflich ist auch das Dijonbüro, der Uni-Mainz. Nach Beginn des Semesters hatte ich ungefähr vier Wochen Zeit um mich an der Uni einzuschreiben. Folgende Dokumente habe ich dazu benötigt:

  • das ausgefüllte „Dossier d’Inscription Administative“ (bekommt man vorher von der Uni zugeschickt)
  • 2 Passfotos
  • eine Erasmus-Teilnahmebestätigung
  • eine Kopie des Studierendenausweises der Heimatuniversität
  • ein Nachweis der Krankenversicherung (ich habe die Vorder- und Rückseite meiner Krankenkassenkarte kopiert)

Als ich alle Unterlagen zusammen hatte musste ich in das Pôle AAFE (dieses Gebäude befindet sich direkt auf dem Campus) und bekam dann meinen Studierendenausweis, mit dem ich in der UB Bücher ausleihen und in der Mensa bezahlen konnte.

  1. Wohnen

Da ich wie bereits erwähnt bei einer Gastfamilie untergebracht war, kann ich leider zu den Wohnheimen nicht viel sagen. Die folgenden Informationen habe ich von anderen Studenten bekommen. Die Wohnheime, in denen in der Regel die ausländischen Studenten untergebracht werden, sind Mansart, Montmuzart und Beaune. Sie befinden sich alle auf dem Campus. Die Zimmer sind ungefähr 10m2 und sind ausgestattet mit einem Schreibtisch, Kleiderschrank, Regal, Waschbecken und einem Bett. Auf dem Flur befindet sich eine Gemeinschaftsküche (mit einer Spüle, Mikrowelle und mehreren Kochplatten) und mehreren Kühlschränken, die man sich mit anderen teilen muss. Kochgeschirr muss man sich selber mitbringen. In jeder Residenz gibt es die Möglichkeit W-LAN zu nutzen. Man muss sich nur in der Résidence Mansart registrieren lassen und dann bekommt man seinen Benutzernamen und sein Passwort.

Jeder Student hat in Frankreich den Anspruch auf Wohngeld. Das kann man beim CAF beantragen. Da die Bearbeitung unter Umständen mehrere Monate dauern kann, sollte man sich frühzeitig darum kümmern. Man benötigt unter anderem einen ausgedruckten Onlineantrag, internationale Geburtsurkunde, Lohnbescheid, etc. Zusätzlich benötigt man für die Beantragung ein französisches Bankkonto.

  1. Auswahl der Kurse

Ein weiterer Schritt ist die Auswahl seiner Kurse. Eine Übersicht findet man vor Beginn des Semesters auf der Homepage der Université de Bourgogne. Direkt am ersten Tag des Semesters gibt es eine Vorstellung der Professoren und ihrer Kurse. Der Fachkoordinator für das Fach Geschichte ist Monsieur Rauwel. Er hilft bei der Auswahl der Kurse und steht bei allen anderen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Von ihm bekommen die Erasmus-Studenten am ersten Tag ein Dokument, auf dem man seine Kurse eintragen muss. Dieses Dokument ist speziell für die dortige Uni bestimmt. Das zuständige Sekretariat befindet sich im 1.Stock des Gebäudes Droit et Lettre. Monsieur Thierry Fallet ist ebenfalls sehr freundlich und nimmt sich viel Zeit für die Anliegen der Studenten.

Das Kursangebot ist nicht so vielfältig wie in Mainz. Studenten besuchen nur Kurse, die ihrem Studienjahr entsprechen, also L1, L2 oder L3. Als Erasmus-Student hat man die Möglichkeit Kurse aus allen Bachelorjahren zu wählen. Ich hatte vornehmlich Kurse aus L1 und L2 gewählt. Der Ablauf der einzelnen Veranstaltungen ist schon sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Es gibt Vorlesungen (CM= cours magistral), in denen es vorkommen kann, dass der Professor über die gesamte Vorlesung aus seinem Skript vorliest. Power Point Präsentationen sind nur sehr selten, ebenso Fragen der Studenten. Die Seminare (TD= travaux dirigés) sind mit den Proseminaren vergleichbar. Die Art und Weise der Präsentationen von Referaten ist ein weiterer Unterscheidungspunkt. Häufig bereiten französische Studierende einen Fließtext vor, den sie dann einfach nur vorlesen.

  1. Sprachkurs

Falls man seine Französischkenntnisse ein bisschen auffrischen möchte, gibt es dazu die Möglichkeit am CIEF auf dem Campus. Es gibt verschiedene Angebote, von ganzen Semesterkursen bis zu Intensivkursen von zwei Wochen. Am Anfang findet ein Einstufungstest statt, der als Grundlage für das zu besuchende Niveau gilt. Ich habe selbst einen solchen Kurs besucht und kann es zu 100% empfehlen.

  1. Freizeitgestaltung

Dijon hat kulturell wirklich einiges zu bieten. Ich empfehle jedem sich eine Carte de culture zu kaufen. (sie kostet 5 Euro und kann im Maison de l’étudiant oder auch im Rathaus erworben werden). Mit ihr kann man ins Theater, auf ein Konzert oder auch in die Oper für nur 5,50 Euro gehen. Dijon ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit einigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Palais de Ducs, viele alte Kirchen und Häuser, die man besichtigen kann. Langweilig wird es auf alle Fälle nicht.

Die Museen sind alle kostenlos in Dijon. Am bekanntesten ist sicherlich das Musée des Beaux Arts, welches wirklich einen Besuch wert ist.

  1. Fazit

Ich blicke sehr positiv auf meine Zeit in Dijon zurück. Zum einen ist die Stadt wirklich toll und man kann jeden Tag etwas Neues entdecken. Die Professoren an der Uni waren wirklich sehr nett und hilfsbereit. Ich kann jedem nur empfehlen nach Dijon zu kommen.

Falls ihr Fragen habt, könnt ihr mir jederzeit eine Mail schreiben:

benjaminpfannes@t-online.de

Benjamin Pfannes

Einige Impressionen von Dijon:

 

 

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Manahoana aus Madagaskar!!!

Hallöchen! Einige tausend Kilometer entfernt und um einige Erfahrungen reicher, schreibe ich heute meinen ersten Beitrag von Madagaskar aus. Dem geschäftigen Treiben vor meiner Haustür lauschend, die Strahlen der afrikanischen Sonne genießend. Es brauchte wohl so einen besonderen Moment, um die letzten Wochen rekapitulieren zu können. Seit Ende Mai bin ich nun in der Hauptstadt der großen Insel, Antananarivo, kurz und liebevoll Tana genannt. Ich werde noch bis Anfang September bleiben, um ein Praktikum im lokalen Auslandsbüro der Friedrich-Ebert Stiftung zu machen. Auf Madagaskar verfolgt die Stiftung vor allem das Ziel einen politischen Diskurs zwischen den einzelnen Akteuren zu stimulieren und dabei vermittelnd einzuwirken. Den politischen Parteien etwa fehlt oft eine ideologische Basis, sie verfolgen keine klaren politischen Zielen und stützen sich allzu häufig auf einen „homme providentiel“ den starken Mann, der alles zum Guten wendet und dabei vielleicht nicht immer auf die Einhaltung der Verfassung achtet. Ein solches politisches System ist extrem instabil. Im Jahr 2009 putschte der damalige Bürgermeister Tanas, Andry Rajoelina mithilfe des Militärs gegen den 2006 gewählten Präsidenten Marc Ravalomanana und ernannte sich selbst zum Chef der Übergangsregierung. Da diese international nicht anerkannt wurde, entzog die internationale Gemeinschaft Madagaskar jegliche Entwicklungshilfe. Das Land gehört zu den ärmsten der Welt, besonders die „einfache“Bevölkerung leidet sehr unter der politischen und wirtschaftlichen Isolation. Erst mit der Wahl des amtierenden Präsidenten Hery Rajaonarimampianina Anfang 2014 konnte diese Krise überwunden werden. (Das heißt allerdings nicht, dass sich das System stabilisiert hat, Ende Mai hat die Mehrheit der Abgeordneten verfassungskonform die Absetzung des Präsidenten gefordert, da sie ihn beschuldigen, die Verfassung mehrfach gebrochen zu haben. Der Haute Cour Constitutionnelle, dem die Entscheidung darüber obliegt, hat dies mittlerweile abgelehnt).
Trotzdem hat sich an der Armut der Menschen nicht viel geändert. Jede/r zweite/r Inselbewohner/in lebt von weniger als einem Euro am Tag. Hinzu kommt, dass dieser Euro nicht etwa in geregelten Arbeitsverhältnissen erwirtschaftet wird, sondern vielmehr auf einem täglichen „Erfindungsreichtum“ basiert, was man denn heute verkaufen oder anbieten könnte. Oft bleiben diese Anstrengungen ohne Erfolg und man hat nicht einmal den einen Euro verdient. Auch für jene die einen Hochschulabschluss haben, bietet der Arbeitsmarkt weder genügend, noch ihrer Ausbildung entsprechende Stellen.
Das Flaggschiff der FES Madagaskar ist das YLTP das Youth Leadership Trainee Program, das junge und vor allem engagierte Menschen ein Jahr lang unter diversen Gesichtspunkten weiterbildet und sensibilisieren möchte, damit sie die Zukunft des Landes einmal in eine bessere wandeln können. Ein Teil dieses Programms sieht beispielsweise Studienreisen innerhalb des Landes, aber auch in andere Länder, vor. Ich hatte die Möglichkeit die YLTP’s auf ihrer binnenländischen Reise nach Antsirabe, Ambositra und Antoetra zu begleiten. Thema der einwöchigen Reise war Identität und Kultur. Vor Ort wurden Debatten zur Dezentralisierung und regionalen Themen veranstaltet. Mein persönlicher Höhepunkt war der Besuch des kleinen Dorfes Antoetra, das zum UNESCO Kulturerbe gehört, bzw. das Wissen der Dorfbewohner, Häuser komplett aus Holz zu bauen, ohne dabei auch nur einen einzigen Nagel zu verwenden. Auch wenn Tana keinesfalls als eine moderne Stadt bezeichnet werden kann, war der Kontrast, zwischen der Hauptstadt und diesem Dorf, enorm. Die Menschen leben ohne Strom, ohne fließendes (geschweige denn warmes) Wasser, ohne sanitäre Anlagen und sehr abgeschieden von der nächstgrößeren Stadt. In dieser Umgebung hat sich das jahrhundertalte Wissen des Holzhäuserbaus konserviert.
Mehr als 80 Prozent der madagassischen Bevölkerung lebt so, wie die Bewohner/innen Antoetras. Daher bot sich mir ein viel authentischeres Bild der Lebensrealität auf der Insel, das mir Tana nicht vermitteln kann. Wir sind mit den Dorfbewohner/innen ins Gespräch gekommen, haben zugeschaut wie sie alles Mögliche aus Holz herstellen, wie das Zusammenspiel zwischen weltlicher und traditioneller Verwaltung funktioniert (der Bürgermeister als Vertreter der politischen Verwaltung und des Dorfältesten als traditionelles Oberhaupt der Gemeinschaft) und haben uns auch nützlich gemacht, indem wir den Tafeln der Schule einen neuen Anstrich verpasst, Spiele für die Kinder organisiert und abends auch einen Film über Madagaskar gezeigt haben. Ich als einzige nicht madagassische Besucherin, wurde besonders genau unter die Lupe genommen. Während einer kleinen Feedbackrunde am Nachmittag versammelten sich immer mehr neugierige Kinder, die ihren Kreis stets enger um mich zogen, bis sie letztendlich auf meinem Schoß saßen, meine Kamera bestaunten und mit mir zu reden begannen. Das war wirklich ein sehr schöner Moment eines insgesamt sehr aufregenden Tages, der seinen Abschluss in einer Nachtwanderung durch die madagassische Wildnis fand.
Mit den Eindrücken, die ich auf dieser Reise sammeln durfte, könnte ich noch Seiten füllen, allerdings möchte ich auch den anderen Ereignissen, die sich in meinem Alltag in Tana abspielen, einen Platz in diesem Beitrag einräumen: Bevor ich im Büro der FES meine Arbeit beginne, besuche ich einen Madagassisch-Sprachkurs. Meine Arbeitssprache ist zwar Französisch, allerdings wird dieses Relikt der Kolonialzeit nur von sehr wenigen Menschen wirklich gesprochen. Vor allem bei täglichen Besorgungen auf dem Markt oder beim Busfahren, bin ich darauf angewiesen wenigstens Grundkenntnisse in der Landessprache zu haben, um mich verständigen zu können. Auch viele unserer Aktivitäten vor Ort, wie etwa öffentliche Debatten, werden auf Madagassisch gehalten, ebenso sprechen meine Kollegen/innen im Büro die meiste Zeit in ihrer Muttersprache, es sei denn sie reden mit mir oder dem Büroleiter, der auch deutsch ist.
Eine der vielen madagassischen Besonderheiten im Vergleich zum afrikanischen Festland, ist die Tatsache, dass Madagassisch die gemeinsame und theoretisch auch verbindende Sprache der Inselbewohner/innen ist. Es gibt zwar phonetische Unterschiede von Region zu Region, allerdings können sich die Menschen mithilfe einer einzigen Sprache verständigen. Leider hat dieser große Vorteil der gemeinsamen Sprache noch nicht als Bindeglied funktionieren können. Die Madagassen/innen verstehen sich nicht als ein Volk, sie betonen ihre regionalen Unterschiede, ihre Bräuche und ihre Herkunft. Phänotypisch kann man zwischen zwei Hauptgruppen unterscheiden: Der asiatischen und der afrikanischen. Je weiter man an die Küsten kommt, umso afrikanischer/dunkler sehen die Menschen aus. In der Hauptstadt Tana im Hochplateau trifft man vor allem den asiatisch/indonesischen Typen an.
Die französische Kolonialmacht hat sich auf diese äußerlichen Unterschiede gestützt und eine Unterteilung in „höherwertige bzw. minderwertige“ Ethnien vorgenommen. Hierbei galt natürlich das Motto: Je heller, desto wertvoller. Dies diente den Franzosen um ihre eigenen Herrschaftsansprüche zu festigen und sich dabei auf eine einheimische Ethnie zu stützen. Die Auswirkung dieser Unterteilung zeigt sich heute in einem innermadagassischen Rassismus, der zwar nicht mit erst mit den Methoden der Kolonialisten Einzug auf der Insel hatte, der sich dadurch aber fester in den Köpfen verankern konnte. Diese Vorurteile zu überwinden, ist sicherlich eine der wichtigsten Aufgaben der Madagassen/innen.
Ich hingegen backe erstmal kleinere Brötchen: Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte es bisher, die Facebookseite der FES Madagascar täglich mit Zeitungsartikeln, Bildern und Veröffentlichungen zu füttern, Eventkonzepte nach Vorgaben zu korrigieren und von Französisch auf Englisch zu übersetzen, falls ausländische Referenten eingeladen sind. Auch das Recherchieren zu Themen, je nach inhaltlichem Schwerpunkt der Veranstaltung (bspw. Migration und Xenophobie, Gender Mainstreaming in afrikanischen Wahlkontexten oder aber der Entwicklung eines afrikanischen Industriestaates) gehört zu meinen Aufgaben. Aus den gesammelten Texten wird im Anschluss ein Reader erstellt, der eine kurze Einführung in die Themen bieten soll. Momentan lese ich eine Publikation, die sich mit Methoden der Industriepolitik in Afrika beschäftigt, um diese dann nach Ländern sortiert, zusammenzufassen. Nebenher fallen natürlich auch organisatorische und logistische Aufgaben an, so hole ich etwa verschiedene Preisangebote für Saalmieten etc. ein. Oft bin ich auch außerhalb des Büros unterwegs, wie bspw. bei einem Empfang der amerikanischen Botschaft zum Thema Gleichberechtigung von Homosexuellen und Transgenders vor ein paar Tagen. Ich hatte auch die Möglichkeit mir die Nationalversammlung anzuschauen und bei einem Gespräch zwischen dem Büroleiter und dem Vizepräsidenten der Versammlung dabei zu sein. Kurzum, bisher war jeder Tag anders und sehr spannend und ich freue mich auf die nächsten zwei Monate, von denen ich hier natürlich hin und wieder berichten werde!
PS: Falls ihr Fragen zu Madagaskar oder auch zu einem Praktikum bei der FES habt, scheut euch nicht davor, mir auf filiz.m.yildirim@gmail.com zu schreiben!
Bis bald  !!

PPS: Nein, auf Madagaskar gibt es keine Pinguine!

Mit selbstgebastelten Laternen zum Nationalfeiertag haben wir besonders den kleinen Dorfbewohner/innen für ihre Gastfreundschaft gedankt!
Mit selbstgebastelten Laternen zum Nationalfeiertag haben wir besonders den kleinen Dorfbewohner/innen für ihre Gastfreundschaft gedankt!
Alle Lemurarten Madagaskars sind endemisch, das heißt sie existieren nur auf der Insel. Hier ein besonders süßer Vertreter seiner Art!
Alle Lemurarten Madagaskars sind endemisch, das heißt sie existieren nur auf der Insel. Hier ein besonders süßer Vertreter seiner Art!
Ein YLTP in Aktion!
Ein YLTP in Aktion!
So sehen die Holzbauten Antoetras aus!
So sehen die Holzbauten Antoetras aus!
Blick auf Reisfelder: Reis ist DAS Grundnahrungsmittel überhaupt. Er wird bereits zum Frühstück gegessen!
Blick auf Reisfelder: Reis ist DAS Grundnahrungsmittel überhaupt. Er wird bereits zum Frühstück gegessen!
Hier werden die typischen Verzierungen in einen selbstgebauten Schrank eingearbeitet.
Hier werden die typischen Verzierungen in einen selbstgebauten Schrank eingearbeitet.
Im botanischen Garten Tanas: Tsimbazaza!
Im botanischen Garten Tanas: Tsimbazaza!
Auf Mada lohnt es sich, auch mal genauer hinzuschauen !
Auf Mada lohnt es sich, auch mal genauer hinzuschauen !
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Dijon- Das war frankopäisch !

Salut tout le monde! Heute ist ein großer Tag, denn dies hier wird mein letzter Bericht aus Frankreich sein. Das letzte Jahr ist wie im Flug vergangen und ich kann es noch gar nicht wirklich glauben, dass ich nächste Woche schon weiterziehe.

Wenn ich auf die vergagenen Monate zurückblicke, wird mir klar, dass ich wahrscheinlich erst in der nahen Zukunft wirklich verstehen werde, wie prägend diese Zeit für mich war. Dijon, das war vor allem eine große persönliche Herausforderung für mich, die ich meiner Meinung nach, bewältigt habe.

Das Anpassen an ein völlig fremdes Unisystem, an eine andere Lernphilosophie war kein Vorgang, der sich von heute auf morgen vollzogen hat. Es war vielmehr ein Weg, zu dem man jeden Tag aufs Neue wieder "Ja" sagen musste, was mir von Zeit zu Zeit immer leichter fiel. Im Nachhinein bin ich stolz darauf, wie ich mich dabei geschlagen habe und bin mir sicher, dass mir diese Erfahrung in vielen schwierigen Situationen ein Anker sein wird. Ein simples Beispiel wäre die Bachelorarbeit, die nächstes Jahr auf mich wartet. Zu Beginn meines Studiums hatte ich, wie wahrscheinlich jeder Studierende auch, größten Respekt vor der Schreiben. Wenn ich heute daran denke, ertappe ich mich oft dabei, wie ich mir sage, wenn ich Dijon geschafft habe, schaffe ich die Bachelorarbeit auf jeden Fall. Das ist vielleicht vermessen. Es hilft aber, die Angst vor dem Unbekannten, Herausfordernden zu bewältigen, offen zu sein für die Herausforderung der Zukunft.

Neben dem Unistress habe ich stets versucht einen privaten Ausgleich zu finden, um auch soziale Kompetenzen, interkulturelle Kompetenzen auszubauen, denn das ist meiner Meinung nach, der größte Gewinn des internationalen Austauschs. Es ist großartig, dass uns heutzutage so viele unterschiedliche Türen ins Ausland offenstehen. Das ist ein wunderbares Privileg der (im weitesten Sinne) Nachkriegsgenerationen, das es stets anzuerkennen gilt. Jedes Mal, wenn ich die deutsch-französische Grenze im vergangenen Jahr überquert habe, hat das in mir ein ganz besonderes Gefühl hervorgerufen, da ich mir immer wieder ins Bewusstsein gerufen habe, dass dies nichts Selbstverständliches ist. Das habe ich vor allem dann gemerkt, wenn ich mit französischen Freunden über die Deutsch-Französische Geschichte gesprochen habe, wenn sie mich gefragt haben, wie das denn heute sei mit den Nazis in Deutschland, wenn sie mir gesagt haben, dass ihr Großvater es nicht akzeptieren würde, wenn er wüsste, dass seine Enkelkinder den Umgang mit Deutschen pflegen.

Umso schöner ist es dann zu wissen, dass wir heutzutage die Möglichkeit bekommen, eine neue, praktische Form der Völkerverständigung zu leben. Die vielbeschworene europäische Idee verkümmert in diesen Tagen leider viel zu oft zu reinem Wirtschaftlich-Politischen Kalkül. Spätestens nach meinem Aufenthalt hier in Dijon fühle ich mich als Europäerin. Das beginnt mit den vielen Sprachen, die in meinem Feundeskreis gesprochen wurden, geht durch den Bauch und in den Kopf und am Ende des Tages steht die Erkenntnis, sich überall zu Hause fühlen zu können.

Wenn ich also mein Leben in Dijon kurz und knapp zusammenfassen sollte, wäre eine spontane Antwort sicherlich: Sehr frankopäisch 🙂

Dass Europa nicht der Nabel der Welt ist, wie viele Menschen eurozentrisch anmutend denken, wird sich mir im kommenden Jahr auf sehr vielfältige Weise zeigen, da es für mich ab nächster Woche in Madagaskar weitergeht, wo ich ein dreimonatiges Praktikum in einem Auslandsbüro der Friedrich-Ebert Stiftung absolvieren werde, bevor es dann heißt: Québec, j'arrive!!!

Natürlich halte ich euch auch von dort aus auf dem Laufenden.

 

Liebe Grüße aus der Bourgogne et a bientot !!

Filiz

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Deutsch-Polnisch-Ukrainische Sommerakademie 2015

Das Deutsche Polen-Institut lädt ein zur Teilnahme an der Deutsch-Polnisch-Ukrainischen Sommerakademie 2015 für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Darmstadt, 6. bis 13. September 2015.

URL: http://www.sommerakademie-polen.de/

Die Interdisziplinäre Deutsch-Polnisch-Ukrainische Sommerakademie gibt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre aktuellen Forschungsprojekte in einem multidisziplinären Kreis vorzustellen und über Aspekte von Geschichte und Gegenwart Polens, Deutschlands, der Ukraine und der zwischenstaatlichen Beziehungen in einem europäischen Kontext zu diskutieren. Sie werden dabei von drei hervorragenden Fachvertretern sowie von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Polen-Instituts betreut. Seminarblöcke, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen ergänzen das Programm; es besteht auch die Möglichkeit zur Arbeit in Bibliothek und Archiven des Deutschen Polen-Instituts. Ziel ist es, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus drei Ländern auf unkonventionelle Weise miteinander zu vernetzen und für die Komplexität des deutsch-polnisch-ukrainischen Beziehungsgeflechts zu sensibilisieren.

Angesprochen sind Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs, aber auch fortgeschrittene Studierende kurz vor dem Abschluss, vornehmlich aus Deutschland, Polen und der Ukraine, die sich in ihrer aktuellen wissenschaftlichen Arbeit mit Deutschland, Polen, der Ukraine bzw. den zwischenstaatlichen Beziehungen beschäftigen. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine halbstündige Projektvorstellung. Arbeitssprache ist Deutsch, Kenntnisse des Polnischen und des Englischen werden vorausgesetzt.

Teilnehmerbeitrag: 100 Euro für deutsche /50 Euro für polnische und ukrainische Teilnehmer. Die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und die Reisekosten werden vom Veranstalter übernommen.

Anmeldeschluss: 31. Mai 2015

Ein kleiner Bericht aus dem schönen Dijon

Ein kleiner Bericht aus dem schönen Dijon

 

Diesmal möchte ich mich dem Sprachzentrum der Université de Bourgogne widmen. Vielleicht spielen einige von euch auch mit dem Gedanken so wie ich einen Sprachkurs in Dijon zu absolvieren. Ich hoffe, ich kann euch bei eurer Entscheidung ein bisschen behilflich sein.

 

Ich habe mich im letzten Semester dazu entschieden neben der Uni einen Sprachkurs zu besuchen. Auf dem Campus befindet sich praktischerweise das universitätseigene Sprachzentrum, das sog. CIEF (Centre International d’Études Francaises). Ich musste ehrlich zugeben, dass ich am Anfang nicht wusste, ob der Preis sich dafür auch lohnt. Ein Semestersprachkurs kostet 1420 Euro. Im Nachhinein kann ich nur sagen, das es sich auf jeden Fall gelohnt hat.

 

Der Sprachkurs startet ungefähr zwei Wochen vor dem Beginn der Uni. Die erste Woche ist als Orientierung gedacht. Montags haben wir einen Einstufungstest geschrieben. Das Ergebnis war ausschlaggebend für welches Niveau man eingestuft wurde. Dienstags haben wir eine kleine Stadtführung gemacht. Hier ein paar Bilder, die euch einen kleinen Eindruck von Dijon verschaffen sollen (auch ein paar Weihnachtsbilder sind dabei).

 

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Place de la Libération

 

 

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Torbogen am Place Darcy

 

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Hotel am Place Darcy

 

 

 

 

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Einen Tag später sind wir nach Beaune gefahren.

 

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Ehemaliges Krankenhaus (Aussenfassade)

 

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Ehemaliges Krankenhaus (Innenhof)

 

 

Das Sprachzentrum bietet alle Niveaustufen des europäischen Referenzrahmen an (A2-C2).

Die verschiedenen Niveaustufen orientieren sich an diesem Referenzrahmen. Ich hatte in der Woche insgesamt 17 Stunden, die aufgeteilt waren in Textverständnis, Hörverstehen, Textredaktion und mündlicher Ausdruck. Zusätzlich hatte ich noch zwei Vorlesungen, die sich mit der Kultur und Geschichte Frankreichs beschäftigten. Der Unterricht ist im Prinzip wie in der Schule. Man bekommt Hausaufgaben und schreibt jeweils in den verschiedenen Disziplinen Tests. Ein großer Vorteil des Kurses ist, dass bei der Zusammenstellung darauf geachtet wird möglichst viele Nationen in einem Kurs unterzubringen. Dadurch konnte ich viele Eindrücke in fremde Kulturen gewinnen. Ein Sprachkurs dauert genauso lange wie ein Semester an der Uni und schließt ab mit einem Sprachdiplom. Man hat aber auch die Möglichkeit an einem Kurs teilzunehmen der nur 2 oder 4 Wochen dauert. In diesen Kursen hat man aber nicht die Möglichkeit ein solches Diplom zu erwerben.

Ein weiteres Highlight sind die Exkursionen, die zweimal im Semester stattfinden. Im letzten Semester wurden Fahrten nach Genf und Straßburg angeboten. Ein besonderes Highlight war die Fahrt nach Straßburg, weil diese mit einem Besuch des dortigen Weihnachtsmarktes verbunden ist, der als der schönster Weihnachtsmarkt in Frankreich gelten soll. Auch hiervon ein paar Bilder.

 

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Abschließend kann ich nur sagen, dass sich solch ein Sprachkurs auf alle Fälle gelohnt hat. Die einzelnen Lehrer sind super nett und die Zusammenstellung der Kurse erlaubt es viele neue Einblicke in fremde Kulturen zu bekommen. Man muss sich aber Bewusst machen, dass ein Semester mit den Univeranstaltungen und dem Sprachkurs sehr hart ist, aber trotzdem gut zu bewältigen ist.

In Frankreich ist das Sommersemester schon fast zu Ende. Ich bin schon dabei die ersten Klausuren zu schreiben. Euch wünsche ich einen guten Semesterstart in Mainz.

Falls ihr fragen habt, könnt ihr mir jederzeit eine Mail schreiben:

benjaminpfannes@t-online.de

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Benjamin Pfannes

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