Monat: April 2021

Effects of Group Formation on Student Satisfaction and Performance: A Field Experiment

Small Group Research (https://doi.org/10.1177/1046496420988592)

Online-Gruppenarbeit besitzt ein großes Potenzial. Gerade in der aktuellen Ausnahmesituation einer Pandemie gewinnt diese Methode immer mehr an Relevanz, da neue Lernformen plötzlich über Nacht etabliert werden müssen und der Zugang zu Informationen über die aktive Gestaltung von Online-Gruppen für uns noch bedeutsamer wird als bisher. Aber auch darüber hinaus nimmt die Relevanz durch die fortschreitende Digitalisierung von Forschung und Lehre stetig zu. Die Hochschulen müssen sich auf Studenten einstellen, die zeit- und ortsunabhängige Lehrveranstaltungen benötigen. Die Notwendigkeit für neue Lernangebote und -tools tritt daher deutlich hervor. So kann es äußerst gewinnbringend sein, das altbewährte Konzept der Gruppenarbeit in den Kontext der geforderten neuen Online-Lernangebote einzubetten.

Aufgrund der hohen Relevanz von Gruppenarbeit für die universitäre Lehre ergibt sich als Forschungsdesiderat, die Gruppenkomposition als wichtige Einflussgröße zu untersuchen, um die zugrundeliegenden Wirkmechanismen besser zu verstehen. Die Open-Source-Software MoodlePeers bietet dafür durch ihren offenen Quellcode ein geeignetes Instrument. Bisherige Forschung zu Effekten von homogener oder heterogener Gruppenkomposition fand größere Effekte für die Persönlichkeitseigenschaften als für demografische Eigenschaften wie Geschlecht oder Bildungsniveau.

Die Studie analysierte den Zusammenhang von Gruppenbildung auf die Ergebnisse eines vierwöchigen Online-Kurses für Studieninteressierte. Die Gruppenbildung wurde anhand vordefinierter Kriterien, den Persönlichkeitsmerkmalen Gewissenhaftigkeit und Extraversion, experimentell manipuliert. Als Forschungsfragen wurden Gruppen als vorteilhaft angesehen, wenn sie (a) heterogen in Extraversion und (b) homogen in Gewissenhaftigkeit gebildet wurden. Die meiste Varianz konnte auf Gruppenebene erklärt werden, aber es wurde kein signifikanter Haupteffekt für die experimentelle Gruppierung gefunden. Signifikante Interaktionen zwischen beiden Haupteffekten deuten darauf hin, dass die Ergebnisse keine endgültigen Antworten, sondern Anhaltspunkte für weitere Forschung liefern. Zusätzliche Variablen jenseits der Auswahl, die wir berücksichtigt hatten, könnten einen größeren Einfluss auf den Effekt haben.
Die Stärke der vorliegenden Studie ist sicherlich das experimentelle Design, das es erlaubt, kausale Schlüsse aus dem Matching der Gruppen für die darauffolgende Gruppenarbeit zu ziehen. Die Vorteile der Mehrebenenmodellierung sind zu erwähnen. So wird im Gegensatz zur normalen Regression die durchschnittliche Variation zwischen den Ebenen nicht ignoriert. Individuelle Regression kann mit Stichprobenproblemen und mangelnder Generalisierung verbunden sein.

Weitere Forschungen zur algorithmischen Bildung von Individuen in Gruppen sind notwendig. Der Schaffung von Lernumgebungen, der Identifizierung dysfunktionaler Gruppen und der Implementierung von Anleitungen sowie der korrekten Bewertung erfolgreicher Lernergebnisse muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine umfassende Gesamtlösung mit Richtlinien für effektive Gruppenarbeit und deren Bildung ist erforderlich.

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Podcast-Reihe des schulpsychologischen Dienstes Oberpfalz

Wozu braucht man Intelligenz? Was sagt eigentlich die Hattie-Studie den Lehrkräften? Wie bringt man Grundprinzipien guter Klassenführung auf den Punkt? Was sind Pädagogische Mythen? In einer Podcast-Reihe des schulpsychologischen Dienstes Oberpfalz nehmen Expertinnen und Experten in 30 Minuten Stellung und informieren über den aktuellen Stand der Forschung:

https://www.km.bayern.de/ministerium/institutionen/schulberatung/oberpfalz/regionale-angebote.html#podcast

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Digitale Lehre statt Kneipentour

Studienbeginn in Zeiten der Corona-Pandemie. Nina Laubscher (cand. B.Ed.) hat in ihrer Bachelorarbeit die Situation von Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Sommer 2020 mit der von fortgeschrittenen Studierenden verglichen. Dabei findet sie interessante Ergebnisse, hier zum nachlesen.

 

Digitale Lehre statt Kneipentour (PDF)

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