Monat: November 2021

Neuer Mitarbeiter: Sebastian Laube

Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade Seminare halten?
Als neuer Mitarbeiter in der Abteilung halte ich in diesem Semester zwar noch keine Seminare, freue mich allerdings schon sehr auf das nächste Semester, wo ich mich dann erstmals bei den Studierenden beliebt machen kann – hoffentlich. Ansonsten trifft man mich am ehesten in meinem Büro, wo ich vermutlich irgendetwas am Lesen oder Schreiben bin, Zahlen über den Bildschirm schiebe oder Diagramme bastle und dabei Kaffee trinke. Wenn nicht gerade Pandemie ist, trifft man mich bestimmt auch mal in der Mainzer Innenstadt oder am Rhein.

Wozu forschen Sie und warum finden Sie das wichtig?
Aktuell bin ich im Projekt ModeLL-M – Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen beteiligt, wo ich und meine Kolleginnen und Kollegen ein digitales Portfolio für die Lehramtsausbildung im Kontext einer digitalen Lehr-Lernumgebung entwickeln und evaluieren. Unser Fokus liegt hierbei in der Implementierung und Erforschung verschiedener Formen von Feedback (z.B. Selbstfeedback, Peer-Feedback) zur Unterstützung selbstregulierten und kollaborativen Lernens und Kompetenzentwicklung. Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen und auch Lebensphasen wird die Entwicklung vielschichtiger digitaler Kompetenzen für die Studierenden zunehmend relevant. Mit dem digitalen Portfolio wollen wir den Studierenden ein Werkzeug in die Hand geben, welches sie von Beginn der universitären Ausbildung bis in das Berufsleben begleiten sowie in zukünftigen strukturellen und sozialen Veränderungen unterstützen soll – das Portfolio kann also ein Wegbegleiter lebenslangen Lernens sein. Mein persönlicher Forschungsschwerpunkt ist Metakognition in der akademischen Ausbildung. Hierbei interessiere ich mich für die Aktivierung reflexiver Prozesse; Mechanismen, Entwicklung und Auswirkungen kognitiver Stile (analytisch/intuitiv) sowie der Entwicklung von Kompetenzen.

Welchen Tipp haben Sie zum Thema: Wie übersteht man ein Studium?
Zunächst einmal ist es ratsam das Studium nach eigenem Interesse auszuwählen, denn wenn man schon viel lesen und lernen muss, dann sollte man es zumindest spannend finden. Hierbei kann es zielführend sein, verschiedene Lernstrategien auszuprobieren und für sich selbst einen geeigneten Lernweg zu finden. Mir persönlich hat es geholfen, Lerninhalte als Podcast aufzunehmen und anzuhören – zumindest nach einer kurzen Eingewöhnungszeit an die eigene Stimme. Ein Wochenende durchlernen und in die Klausur gehen kann ich wiederrum nicht empfehlen – das kann zwar reichen, es kommt aber nichts Gutes bei raus und nachhaltig ist das schon gar nicht. Allerdings sollte man sich selbst auch nicht zu sehr unter Druck setzen, indem man sich beispielsweise permanent mit Dingen quält, die einen überhaupt nicht interessieren. Aus eigener Erfahrung kann es hilfreich sein, die Studienzeit stärker für die Entdeckung eigener Interessen zu nutzen und diese vertieft zu verfolgen. Ich finde es völlig legitim, die jeweiligen Erwartungen an die eigenen Interessen anzupassen. Vielleicht eröffnen sich somit auch neue Wege, an welche man zu Beginn des Studiums eher nicht gedacht hätte. Letztlich ist das Studium eine sehr schöne Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung – diese Zeit sollte man nutzen!

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Neuer Mitarbeiter: Maximilian Resch

Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade Seminare halten?

Neben meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der JGU, wenn ich nicht gerade für meine Lehre und Forschung arbeite, ist es mir eine persönliche Herzensangelegenheit eine starke Stellung gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu beziehen.
Vor diesem Hintergrund arbeite ich als freier Trainer im Weiterbildungszentrum in Ingelheim, wo ich primär mit Jugendlichen zu den Themen „Gewalt“, „Diskriminierung“ und „Wut“ in den Austausch gehe.

Darüber hinaus arbeite ich als systemischer Berater, unterstütze Beratungs-, Weiterbildungs- und Supervisionsprozesse und gestalte das „S!NN – Systemische Institut Naumburg“ in stellvertretender Leitungsrolle.

Weiter bin ich Mitarbeiter und Teamer des Sozialunternehmens Phase BE. In diesem Rahmen arbeite ich mit Jugendlichen zusammen, die sich gerade in einer spannenden Phase ihres Lebens befinden. Diese Jugendlichen stehen kurz (1-2 Jahre) vor ihrem Schulabschluss und stellen sich nun die Fragen: „Wer bin ich überhaupt?“, „Wo möchte ich hin?“, „Was macht mich eigentlich aus?“, „Und in der Konsequenz: Welcher Beruf, welche Ausbildung und welcher weitere Weg kann zu mir passen?“ Neben der Unterstützung der Jugendlichen in diesem Moratorium zwischen Schule und Ausbildung/ Beruf, wurde ich beauftragt die Reflexion und (z.T.) weitere Ausarbeitung des aktuellen Konzepts für die Begleitung der Jugendlichen zu unterstützen. Dieses Konzept fokussiert vor allem auf eine nachhaltige Begleitung der Teilnehmer:innen über ein Jahr hinweg und bis hinein in deren Ausbildung(szeit).

Neben meinen beruflichen Sektoren genieße ich es sehr in Ruhe trainieren zu gehen (meist Joggen und HIIT-Training), Musik zu hören, mit einer guten Tasse Tee in der Hand ein mindestens genauso gutes Buch zu lesen, mit meinem Labrador spazieren zu gehen, intermittierend zu fasten (16:8), eine gute Serie/ einen guten Film zu schauen (gerne auch im Kino), Zeit mit meiner Familie und meinen Freund:innen zu verbringen und ab und zu auch mal ein gutes Videospiel zu zocken.

Wozu forschen Sie und warum finden Sie das wichtig?

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich zum Brexit und zu den möglichen Folgen von Misstrauen in die Regierung auf das Zusammenwirken von arbeitsbezogenen Stressoren und dem Wohlbefinden von Mitarbeitenden geforscht. Besonders relevant erschien mir dies, da ich Mitarbeitende nicht als isoliert existierend ansehe, sondern vielmehr als in die entsprechenden umgebenden Kontexte und (politischen) Systeme eingebettet - und in der Konsequenz durch besagte beeinflusst - in denen Sie sich bewegen und wirken.

Aktuell fokussiere ich auf transportierte Wertschätzung gegenüber anderen. Unter Berücksichtigung aktueller Befunde zeigt sich über unterschiedliche Kontexte hinweg, welche Rolle erfahrener Wertschätzung im Hinblick auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Arbeitszufriedenheit und Motivation von Personen zukommen kann. Vor diesem Hintergrund stelle ich aktuell die Frage, wie Wertschätzung konkret definiert und objektiviert erfasst und dann folgend gelehrt und erlernt werden kann.



Welchen Tipp haben Sie zum Thema: Wie übersteht man ein Studium?

Gemäß dem Glaubenssatz Sprache schafft Wirklichkeit, würde ich zunächst den Satz „Wie übersteht man ein Studium?“ durch den Satz „Wie kann es gelingen ein Studium erfolgreich zu meistern?“ ersetzen. Meiner Meinung nach ist es relevant, dass man für das brennt, was man tut. Wenn wir für das brennen, was wir tun, dann arbeiten wir auch gerne dafür. Dann ist es uns nicht zu viel auch mal bis nachts um halb zwei an einer Abgabe oder einer Hausarbeit zu sitzen. Dann wissen wir wofür wir all die Arbeit und Zeit und Energie investieren, denn in diesem Moment investieren wir in einen unbeschreiblich wichtigen Teil unseres Lebens; einen Teil der Grundlage für unsere berufliche und (zum Teil auch) persönliche Selbstverwirklichung. Wenn wir folglich nicht die Frage stellen „Wie bringe ich diesen Mist hinter mich?“, sondern ein Studium wählen, das unser Innerstes berührt und in gewisser Weise auch widerspiegelt, dann gibt es meiner Meinung nach gar nichts zu überstehen. Ganz im Gegenteil, dann gibt es da einen Teil unseres Lebens, innerhalb dessen wir – wenn wir bereit sind, hart dafür zu arbeiten und zugleich nicht vergessen ihn einfach zu genießen –unbeschreiblich viel (über uns selbst) lernen können.

Oder um es mit den Worten Guiseppe Mazzinis zu sagen:

„Die Begeisterung des Herzens ist die Quelle jeder großen Unternehmung.“

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