Neuer Mitarbeiter: Sebastian Laube

Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade Seminare halten?
Als neuer Mitarbeiter in der Abteilung halte ich in diesem Semester zwar noch keine Seminare, freue mich allerdings schon sehr auf das nächste Semester, wo ich mich dann erstmals bei den Studierenden beliebt machen kann – hoffentlich. Ansonsten trifft man mich am ehesten in meinem Büro, wo ich vermutlich irgendetwas am Lesen oder Schreiben bin, Zahlen über den Bildschirm schiebe oder Diagramme bastle und dabei Kaffee trinke. Wenn nicht gerade Pandemie ist, trifft man mich bestimmt auch mal in der Mainzer Innenstadt oder am Rhein.

Wozu forschen Sie und warum finden Sie das wichtig?
Aktuell bin ich im Projekt ModeLL-M – Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen beteiligt, wo ich und meine Kolleginnen und Kollegen ein digitales Portfolio für die Lehramtsausbildung im Kontext einer digitalen Lehr-Lernumgebung entwickeln und evaluieren. Unser Fokus liegt hierbei in der Implementierung und Erforschung verschiedener Formen von Feedback (z.B. Selbstfeedback, Peer-Feedback) zur Unterstützung selbstregulierten und kollaborativen Lernens und Kompetenzentwicklung. Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen und auch Lebensphasen wird die Entwicklung vielschichtiger digitaler Kompetenzen für die Studierenden zunehmend relevant. Mit dem digitalen Portfolio wollen wir den Studierenden ein Werkzeug in die Hand geben, welches sie von Beginn der universitären Ausbildung bis in das Berufsleben begleiten sowie in zukünftigen strukturellen und sozialen Veränderungen unterstützen soll – das Portfolio kann also ein Wegbegleiter lebenslangen Lernens sein. Mein persönlicher Forschungsschwerpunkt ist Metakognition in der akademischen Ausbildung. Hierbei interessiere ich mich für die Aktivierung reflexiver Prozesse; Mechanismen, Entwicklung und Auswirkungen kognitiver Stile (analytisch/intuitiv) sowie der Entwicklung von Kompetenzen.

Welchen Tipp haben Sie zum Thema: Wie übersteht man ein Studium?
Zunächst einmal ist es ratsam das Studium nach eigenem Interesse auszuwählen, denn wenn man schon viel lesen und lernen muss, dann sollte man es zumindest spannend finden. Hierbei kann es zielführend sein, verschiedene Lernstrategien auszuprobieren und für sich selbst einen geeigneten Lernweg zu finden. Mir persönlich hat es geholfen, Lerninhalte als Podcast aufzunehmen und anzuhören – zumindest nach einer kurzen Eingewöhnungszeit an die eigene Stimme. Ein Wochenende durchlernen und in die Klausur gehen kann ich wiederrum nicht empfehlen – das kann zwar reichen, es kommt aber nichts Gutes bei raus und nachhaltig ist das schon gar nicht. Allerdings sollte man sich selbst auch nicht zu sehr unter Druck setzen, indem man sich beispielsweise permanent mit Dingen quält, die einen überhaupt nicht interessieren. Aus eigener Erfahrung kann es hilfreich sein, die Studienzeit stärker für die Entdeckung eigener Interessen zu nutzen und diese vertieft zu verfolgen. Ich finde es völlig legitim, die jeweiligen Erwartungen an die eigenen Interessen anzupassen. Vielleicht eröffnen sich somit auch neue Wege, an welche man zu Beginn des Studiums eher nicht gedacht hätte. Letztlich ist das Studium eine sehr schöne Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung – diese Zeit sollte man nutzen!

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