Alena Karavaya, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade Seminare halten?
Das ist eine gute Frage, denn die “unsichtbare““ Tätigkeit macht den größten Teil von meinem Job aus. Wenn die Seminarsitzung zu Ende ist, fängt die Nachbereitung und zugleich Vorbereitung nächster Sitzungen an. Lernräume für die Studierenden zu gestalten ist mein erstes Ziel beim Unterrichten. Für mich bedeutet das natürliche Neugier der Teilnehmenden zu wecken, ihre Ressourcen zu aktivieren, an ihren Erfahrungen anzuknüpfen, um ein bestimmtes Thema neu zu strukturieren, anzureichern und eventuell in ein neues Licht zu stellen. So entstehen auch neue Lehr- und Lernformate wie z.B. Flipped Classroom. Ein zweiter Fokus meiner Arbeit ist die Forschung, der ich ehrlich gesagt gerne mehr Zeit widmen würde.
Wozu forschen Sie und warum finden Sie das wichtig?
Mein Forschungsthema ist Lehrergesundheit, genauer gesagt Gesundheit der Lehramtsstudierenden. Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte gehen in die Frührente und mindestens Hälfte davon aus psychischen Gründen. Das sagt die Forschung. Als Dozentin erlebe ich motivierte engagierte Studierende, die sich auf Ihre zukünftige Arbeit in der Schule freuen und bereit sind in ihren Professionalisierungsweg zu investieren. Mit meiner Forschung möchte ich etwas dazu beitragen, dass die bestehende Motivation, berufsbezogen positive Emotionen, Zufriedenheit und Gesundheit Lehrkräfte auch in der Praxis auszeichnen. In einem Satz formuliert: Was trägt Gesundheit der Personen im Lehramt auf dem Professionsweg bei? Eine Forschungsfrage, die sich mit Überzeugungen, Persönlichkeitsmerkmalen und spezifischen Berufsanforderungen des Lehramts auseinandersetzt.
Welchen Tipp haben Sie zum Thema: Wie übersteht man ein Studium?
Seien Sie sich bewusst, dass Sie einen der schönsten und zugleich anspruchsvollsten Berufe ausgesucht haben. Machen Sie das Beste draus! Ich habe mal gehört, dass Planung und Zielsetzung während des Studiums besonderes in kniffligen Lagen ein Wunder bewirken können. Und denken Sie an Ihre Umwelt! Austausch, Unterstützung und sogar motivierende Worte wollen mit Ihrer Hilfe entdeckt werden.