3 Fragen an …

HBellhäuser

 

 

 

Henrik Bellhäuser, wissenschaftlicher Mitarbeiter

 

 

 

Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade Seminare halten?

Wenn ich nicht unterrichte, arbeite ich an meiner Forschung (siehe Punkt 2) oder fahre zu Konferenzen, um meine Ergebnisse der Fachwelt zu präsentieren. Außerhalb der Arbeit spiele ich am liebsten mit meinen beiden kleinen Söhnen und mache Musik.

 

Wozu forschen Sie und warum finden Sie das wichtig?

Ich habe zwei Forschungsschwerpunkte: Selbstreguliertes Lernen und Gruppenformation. Selbstreguliertes Lernen ist immer dann wichtig, wenn man selbst maßgeblich darüber entscheiden kann, was man lernt, wann und wo man lernen möchte und wie man dabei vorgehen will – also z.B. im Studium. Leider gibt es viele Menschen, die in solchen Situationen Probleme haben, z.B. das Lernen lange aufschieben oder nur sich oberflächliches Wissen aneignen. Ich habe daher ein web-basiertes Training entwickelt, das sinnvolle Lernstrategien vermittelt. Meine Evaluationsstudien zeigen, dass die Teilnehmer anschließend bessere Lernstrategien einsetzen, motivierter sind, erfolgreicher abschneiden und positiver auf zukünftige Herausforderungen blicken. Dieses Training soll auch an der Universität Mainz zum Einsatz kommen.

In meinem zweiten Forschungsgebiet geht es um die Frage, welche Personen gut in Lerngruppen zusammenarbeiten können und welche Personen eher nicht so gut harmonieren. Zusammen mit Kollegen aus der Informatik habe ich hierzu ein Plugin für Moodle entwickelt, das auf Basis eines kurzen Fragebogens einen Vorschlag errechnet, wie man z.B. die Teilnehmer eines Seminars sinnvoll in Gruppen einteilen kann. So können nicht nur bessere Ergebnisse erbracht werden, es steigt auch die Zufriedenheit der Teilnehmer. Außerdem achtet der Algorithmus darauf, alle Gruppen „gleich gut“ zu machen, sodass eine größere Fairness herrscht. Auch dieses Plugin soll an der Universität Mainz eingesetzt werden.

 

Welchen Tipp haben Sie zum Thema: Wie übersteht man ein Studium?

Ein echtes Interesse an den eigenen Fächern, also intrinsische Motivation, ist auf jeden Fall wichtig. Dann übersteht man auch mal einzelne, nicht ganz so spannende Veranstaltungen. Wenn man diese Motivation nicht hat, kann man aber durchaus versuchen, sie herzustellen – z.B. indem man sich überlegt, wie stolz man auf sich sein wird, wenn man die Hürden später irgendwann man gemeistert haben wird.

Außerdem sollte man sich, wenn man sich an irgendwelchen Rahmenbedingungen stört, dafür einsetzen, dass sich etwas ändert (z.B. durch ein Engagement in der Fachschaft) – Jammern bringt nichts und verdirbt einem nur die gute Laune.