Durch das Jahr mit Fräulein Annika

A chara,

Annika atá orm. Tá mé go maith. Tá mé i mo chonaí i nGaillimh anois ach rugadh agus tógadh sa Ghearmáin mé. Jawohl, Annika lernt jetzt Irisch! Das sind allerdings echte Basics, denn alles was ich bisher sagen kann ist "Hallo Freund, mein Name ist Annika. Mir geht es gut. Ich lebe nun in Galway aber ich wurde in Deutschland geboren und bin dort aufgewachsen." Ich hoffe, dass ich nach meinem Auslandsjahr doch ein bisschen mehr von mir geben kann, denn ich soll dann die Prüfung A2 ablegen.
Aber ich mache mir da nicht allzu viele Gedanken, da ich mit Iren zusammen wohne und die mir helfen. Mit einer Freundin treffe ich mich sogar einmal die Woche und wir sprechen Deutsch und Irisch miteinander. Deutsch zu sprechen scheint hier im Übrigen eine hoch geschätzte Fähigkeit zu sein, ich betreue seit Anfang Oktober die drei Kinder einer der Geschichtsdozentinnen, sie suchte jemanden der Deutsch mit Ihnen spricht.
Ansonsten bin ich mit der Lehrangebot an der National University of Galway mehr als zufrieden, ich konnte hier Kurse belegen, die in Mainz in dieser Form nicht angeboten werden. Mein Lieblingskurs ist die Vorlesung "Popular Culture in Pre-Industrial Europe", dort werden Themen wie Magie, Karneval und Märchen abgedeckt. Die Kurse hier sind allerdings viel arbeitsintensiver als die in Mainz. Während in Mainz das Semester gerade erst angefangen hatte, musste ich Ende Oktober schon zwei Mid-term Essays abgeben, eins von 7 Seiten und das andere von knapp 6 Seiten. Nun muss ich im Dezember für diese beiden Vorlesungen jeweils noch eine Hausarbeit schreiben, eine von 15 und die andere von 10 Seiten. Für mein Seminar soll ich im Januar ganze 25 Seiten abgeben. Aber die Dozenten sind uns Erasmusstudenten gegenüber sehr entgegen kommend was die Abgabetermine angeht.
Abgesehen vom Unileben gefällt mir auch das soziale Leben hier sehr gut. Ich war von Anfang an in die hiesige Geschichtsfachschaft eingebunden und die haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Im März werden wir zusammen zur Irish History Student Association Conference nach Belfast fahren, wo ich einen Vortrag über Fastnacht halten werde- man soll ja seinen Wurzeln treu bleiben!
Mir gefällt es hier so gut, dass ich momentan die Augen nach einem Job offen halte, um bis Oktober hier bleiben zu können (das Semester endet hier schon im Mai).
Und dass, obwohl ich mir am Anfang Gedanken gemacht habe, ob ich es 9 Monate fern von der Heimat aushalte! Ich bin mehr als froh und dankbar, dass ich diese Chance mal über den Tellerrand zu schauen bekommen und genutzt habe!
Nun muss ich mich aber mal wieder meinen Hausarbeiten widmen.

Slán go fóill,
Annika Stendebach

Veröffentlicht am | Veröffentlicht in Galway

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