Nachrichten aus dem Institut

DFG fördert digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher

Mainzer Historiker bearbeiten mittelalterliche Rechnungsbücher aus Augsburg

Mit den in der Reichsstadt Augsburg nach den rechnungsführenden Ratsherren Baumeisterbücher (BMB) genannten Rechnungsbüchern liegt eine außergewöhnliche Quelle von überregionaler Bedeutung vor. Fast lückenlos sind seit 1320 bis 1800 Jahr für Jahr nahezu die gesamten Ausgaben und zum Teil die Einnahmen der Stadt und des Rates von Augsburg darin verzeichnet. Die Baumeisterbücher sind daher eine hervorragende Quelle nicht nur für wirtschafts- und verwaltungsgeschichtliche, sondern insbesondere auch für sozial- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Durch die hohe Dichte der Überlieferung und die große Gleichheit der Einträge eignen sich die Baumeisterbücher in besonderem Maße, um in langfristiger Perspektive aufzuzeigen, wofür die Augsburger Ratsherren Geld ausgegeben haben: u.a. für die Instandhaltung öffentlicher Bauten, Sozialausgaben und städtisches Personal.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr. Jörg Rogge vom Arbeitsbereich Mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) 400.000 Euro für eine kommentierte digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher bewilligt. Das Projekt wird am Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften der JGU durchgeführt. In den kommenden drei Jahren werden unter der Leitung von Jörg Rogge drei Mitarbeiter den Bestand der mittelalterlichen Rechnungsbücher der Stadt Augsburg für den Zeitraum von 1320 bis 1466 bearbeiten. Die handschriftlichen Einträge werden transkribiert und in eine moderne Texterfassung übertragen. Außerdem werden einschlägige Sachverhalte kommentiert und die jahrgangsweise online präsentierten Baumeisterbücher durch Informationen zu Personen, Orten, Institutionen und Sachverhalten erschlossen.

Die Online-Präsentation der Baumeisterbücher erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften der Universität Trier und der Universitätsbibliothek Mainz. Das Ziel des Projektes ist es, die bearbeiteten Baumeisterbücher zukünftig online durchsuchbar und frei zugänglich zu präsentieren. Diese für mittelalterliche Rechnungsbücher innovative Bearbeitungs- und Präsentationsform wird die systematische Auswertung dieser einzigartigen Quelle maßgeblich erleichtern.

Übernahme einer Meldung der Presseabteilung der JGU: http://www.uni-mainz.de/presse/61529.php

Mainzer Geschichtsstudent mit deutsch-schottischem Doktortitel

07_histsem_glasgow_neitzel_bell_kleinFalko Bell ist der erste Studierende der JGU, der in Glasgow und in Mainz seine Doktorurkunde entgegennehmen konnte. Ihm ist der erste "Double PhD" in der Geschichte der Kooperation zwischen der University of Glasgow und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gelungen. Nun berichtet auch das JGU Magazin von diesem Erfolg. Mehr unter http://www.magazin.uni-mainz.de/1959_DEU_HTML.php ...

Historiker an der Spitze der "Internationalisierung daheim": JGU bietet erstmals Einführungskurse in wissenschaftliches Arbeiten für ausländische Studierende an

Hilfestellung zur Überwindung von Hürden beim Studium an einer deutschen Universität

Austauschstudierende aus dem Ausland können an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Wintersemester 2013/2014 erstmals ganz speziell auf sie zugeschnittene Kurse belegen, die ihnen helfen sollen, die ersten Hürden bei ihrem Studium an einer deutschen Universität besser zu meistern und die teils ungewohnten akademischen Anforderungen in ihrem Gastland zu bewältigen. Das neue Kursangebot ist somit auch eine Brücke, um andere Lehrveranstaltungen mit Erfolg besuchen zu können.

Die Initiative zu diesen Kursen geht von Dr. Annette Schmitt (Politikwissenschaft) und Dr. Pia Nordblom (Geschichte) aus. Mehr zum Programm unter http://www.uni-mainz.de/presse/58873.php.

Leitender Direktor des Stadtarchivs Mainz zum Honorarprofessor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ernannt

Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften gewinnt mit Dobras einen renommierten Experten für mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtgeschichte

25.04.2013

In Anerkennung seiner Leistungen in Lehre und Wissenschaft hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Leitenden Direktor des Stadtarchivs Mainz, Dr. Wolfgang Dobras, auf Vorschlag des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften zum Honorarprofessor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ernannt. "Archivdirektor Dr. Wolfgang Dobras ist seit Jahrzehnten als profunder Kenner der Mainzer Stadt- und Regionalgeschichte bekannt", erklärt die Dekanin des Fachbereichs, Univ.-Prof. Dr. Doris Prechel. "Sogleich bringt er sein spezifisches Arbeitswissen in engagierter Weise in die universitäre Lehre ein."

Dr. Wolfgang Dobras studierte von 1979-1986 Geschichte und Latein für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Konstanz und wurde 1990 ebenfalls an der Universität Konstanz promoviert. Nach dem Referendariat am Landesarchiv Berlin und an der Archivschule Marburg wurde er Archivar am Stadtarchiv Mainz, das er seit 2003 leitet. Seit dem Sommersemester 2004 ist Dr. Wolfgang Dobras Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die städtische Verfassungs- und Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die Geschichte der Mainzer Klöster, Stadttopographie, (Kur-)Mainzer Numismatik und Reformationsgeschichte. Dr. Wolfgang Dobras hat mehrere wissenschaftliche Ausstellungen betreut, darunter "Mit Gutenberg durch Mainz. Eine Stadt und ihre Lebenswelt im 15. Jahrhundert", Gutenberg-Museum 2000, "Schinderhannes – Prozess und Urteil 1803", Mainzer Rathaus 2003, "Georg Forster 1754-1794. Tahiti – Mainz – Paris", Stadtarchiv Mainz 2004 sowie diverse Studio-Ausstellungen zur Münzgeschichte, Stadtarchiv Mainz seit 1996.

Dr. Wolfgang Dobras ist u.a. Mitglied des Mainzer Altertumsvereins, der Arbeitsgemeinschaft Rheinhessischer Heimatforscher, der Landesjury Rheinland-Pfalz der Körber-Stiftung für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt.