Beginn eines 10-monatigen Abenteuers

Ich bin nun schon seit einigen Wochen in Frankreich und es wird Zeit meine ersten Eindrücke aufzuschreiben.

Kurz zu meiner Person. Mein Name ist Benjamin und studiere Französisch und Geschichte im 5.Semester. Die nächsten zehn Monate werde ich als Erasmus-Student an der Université de Bourgogne studieren. Angekommen bin ich am 5.September. Ich hatte das Glück im Vorfeld über das Internet eine Familie zu finden, bei der ich die nächsten zehn Monate leben werde. Sie wohnt sehr nahe am Stadtzentrum, was für mich sehr günstig ist, weil ich dadurch viele Geschäfte bequem zu Fuß erreichen kann. Die Familie ist sehr nett und hat mich sehr herzlich empfangen.

 

Université de Bourgogne

Nach dem ich am Wochenende schon ein kleines bisschen die Stadt entdecken konnte ging am Montag auch schon der Uni Alltag los. Am Beginn eines Semesters gibt es für das jeweilige Studienfach Einführungsveranstaltungen. In Frankreich ist es so, dass der Bachelor in Geschichte (aber auch in den anderen Fächern) in drei Teile gegliedert ist, in L1, L2, L3. Für jeden dieser Teile gibt es logischerweise 60 ECTS-Punkte und spezielle Veranstaltungen, die die Studierenden belegen müssen. Für jedes dieser einzelnen Module gibt es eine spezielle Veranstaltung, in der sich die Professoren vorstellen, die für das jeweilige Modul zuständig sind und in dem Anforderungen und Besonderheiten des jeweiligen besprochen werden. Als Erasmus-Student konnte ich problemlos Veranstaltungen aus allen drei Modulen wählen. Die französischen Studenten haben bei ihrer Auswahl glaube ich weniger Auswahlmöglichkeiten. Sie müssen die Module in der Reihenfolge absolvieren, also zuerst L1 dann L2 usw. In Mainz gibt es solche Einschränkungen nicht, wann man welche Veranstaltung besuchen muss.

Ein weiterer Unterschied sind die Vorlesungen. Sie unterscheiden sich von denen in Deutschland. In Frankreich ist es so, dass der Professor sein Skript vor sich liegen hat und eine Seite nach der anderen vorliest. Powerpoint-Folien zur Unterstützung des Vorträge gibt es nur ganz wenige, was bei einer 90 minütigen Vorlesung schon mal sehr anstrengend sein kann. Was für mich sehr befremdlich ist, scheint für die französischen Studenten normal zu sein. Sie versuchen nahezu jedes Wort des Professors mitzuschreiben. Eine Kommunikation zwischen Professor und Studenten gibt es so gut wie gar nicht. Fragen werden nur sehr selten gestellt während der Vorlesung.

Das Thema Pünktlichkeit wird in Frankreich ernster von den Studenten genommen als in Deutschland. Falls einige Studenten mal zu spät kommen kann es ihnen passieren sich schon mal einen Kommentar vom Professor anhören zu müssen. Das ein Student eine Vorlesung vor dem offiziellen Ende verlässt habe ich bis jetzt noch nicht erlebt.

 

Erasmus-Wochenende

 

Am Ende der ersten Woche gab die offizielle Begrüßung für alle Erasmusstudenten. Man traf sich bei einem kleinen Snack und bekam nützliche Informationen über die Universität. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt und jeweils zwei Studenten der Universität zugeteilt, die dann mit uns den Campus erkundeten. Dies war eine tolle Gelegenheit die ersten Kontakte mit anderen Studenten zu knüpfen. Abgerundet wurde der Tag in einer der Sehenswürdigkeiten von Dijon, dem Palais des Ducs. Dort wurden wir von der Bürgermeisterin von Dijon empfangen und ließen den Abend bei einem Glas Wein ausklingen.

Am nächsten Morgen stand eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Auch hier wurden wir in verschiedene Gruppen eingeteilt und erkundeten mit einem Stadtführer die Stadt. Dijon ist eine wirklich sehr, sehr schöne Stadt, die kulturell wirklich einiges zu bieten hat. Abends gab es eine Feier für Erasmus-Studenten, auf der man in lockerer Atmosphäre viele neue Kontakte knüpfen konnte.

 

Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Ich fühle mich in der Stadt sehr wohl. Die Menschen sind sehr nett und gastfreundlich. An der Universität fühle ich mich sehr gut aufgenommen. Bei den ersten Hürden wie z.B. Stundenplan zusammenstellen oder Studentenkarte beantragen standen französische Studenten mit Rat und Tat zur Seite. Ich freue mich auf die weitere Zeit!

 

Bei meinem nächsten Eintrag werde ich mich der Stadt Dijon widmen. Ich werde euch einige Sehenswürdigkeiten und wichtige Anlaufstellen präsentieren.

Das nächste Mal natürlich auch mit Bildern 🙂

Euch einen guten Semesterstart in Mainz.

 

Falls ihr irgendwelche Fragen habt könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben (bpfannes@students.uni-mainz.de).

 

À bientôt!

 

Benjamin Pfannes

 

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