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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA): Anfänge modernen Buchmarkts im 18. Jh. nit Exk. nach Marbach a.N.

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Inhalt

Wichtige Elemente des Buchmarkts der Gegenwart finden ihren Beginn in den Reformbestrebungen des Handels im späten 18. Jahrhundert. Auf der Grundlage der Ideen der Aufklärung und einer deutlich verbesserten Alphabetisierung wuchs der Buchmarkt zwischen 1750 und 1790 erheblich, die deutsche Sprache verdrängte die lateinische bei wissenschaftlichen Publikationen, Moralische Wochenschriften und Romane eroberten ihr Publikum.

Der Buchmarkt musste sich diesen veränderten Gepflogenheiten anpassen, was z. B. durch den Wechsel von der Frankfurter zur Leipziger Buchmesse ab dem Jahr 1764 deutlich wurde. Die norddeutschen, der Aufklärung zugeneigten Buchhändler mit einem hohen pragmatischen Sinn sorgten dafür, dass das „Verstechen“, d. h. also das Tauschen von Büchern „Bogen gegen Bogen“ aufgehoben wurde zugunsten eines Netto-Geldhandels. Dies führte zu einem völlig neuen Selbstverständnis des Buchhandels, der u.a. 1792 in Leipzig eine Abrechnungsbörse  einrichtete und 1825 den  „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“ konstituierte. Parallel dazu veränderten sich aber auch die Rechte der Schriftsteller, die nun auf ein Urheberrecht an ihren Texten pochten (unterstützt durch die Debatten zu einem Persönlichkeitsrecht des Urhebers von Kant, Fichte, aber auch von Schriftstellern wie Lessing) und auf ein ordentliches Verwertungsrecht mit angemessener Vergütung. Dies förderte den Berufsstand des „freien Schriftstellers“, deren Zahl sich bis zum Jahr 1800 vervielfachte.

Im süddeutschen Raum setzte sich der Bedingtverkehr durch, d. h. die Möglichkeit, Bücher den Buchhändlern zur Remission anzubieten, die nach einem Jahr zurückgegeben bzw. abgerechnet wurden. Dies war eine günstigere Möglichkeit für den Handel, sorgte gleichzeitig aber durch die Rückgabemöglichkeit bei den Verlagen dafür, die Auflagen vorsichtiger zu kalkulieren. Die unterschiedlichen Usancen im Handel zwischen Nord- und Süddeutschland führten zu einem ungehemmten Nachdruckwesen in Süddeutschland und in Österreich, gegen das mit Petitionen bei den einzelnen Fürsten, aber auch mit Beschlüssen der Händler unterein-ander vorgegangen wurde. Auch formierte sich die politische „Lobbyarbeit“ der Buchhändler, die z. B. beim Wiener Kongress 1815 durch Bertuch und Cotta vertreten waren, auch um gegen den Nachdruck vorzugehen.

Im Seminar werden diese Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie herausragende Verlegerpersönlichkeiten, allen voran Philipp Erasmus Reich als der Sprecher des Buchhandels in Leipzig, Georg Joachim Göschen als einer der führenden Klassikverleger und Johann Friedrich Cotta in Tübingen und Stuttgart, der aus einem verschlafenen Universitätsverlag in kürzester Zeit einen der führenden deutschen Universalverlage und den Klassikerverlag des 19. Jahrhunderts machte.

Nach vorbereitenden Sitzungen ist im Januar ein Blockseminar im COTTA-Archiv des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a.N. geplant, um an den Originaldokumenten  die Arbeit zu vertiefen.

Zusätzliche Informationen

Nach vorbereitenden Sitzungen ist im Januar ein Blockseminar im COTTA-Archiv des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a.N. geplant, um an den Originaldokumenten  die Arbeit zu vertiefen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.10.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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13.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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31.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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07.02.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA): Anfänge modernen Buchmarkts im 18. Jh. nit Exk. nach Marbach a.N.

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Inhalt

Wichtige Elemente des Buchmarkts der Gegenwart finden ihren Beginn in den Reformbestrebungen des Handels im späten 18. Jahrhundert. Auf der Grundlage der Ideen der Aufklärung und einer deutlich verbesserten Alphabetisierung wuchs der Buchmarkt zwischen 1750 und 1790 erheblich, die deutsche Sprache verdrängte die lateinische bei wissenschaftlichen Publikationen, Moralische Wochenschriften und Romane eroberten ihr Publikum.

Der Buchmarkt musste sich diesen veränderten Gepflogenheiten anpassen, was z. B. durch den Wechsel von der Frankfurter zur Leipziger Buchmesse ab dem Jahr 1764 deutlich wurde. Die norddeutschen, der Aufklärung zugeneigten Buchhändler mit einem hohen pragmatischen Sinn sorgten dafür, dass das „Verstechen“, d. h. also das Tauschen von Büchern „Bogen gegen Bogen“ aufgehoben wurde zugunsten eines Netto-Geldhandels. Dies führte zu einem völlig neuen Selbstverständnis des Buchhandels, der u.a. 1792 in Leipzig eine Abrechnungsbörse  einrichtete und 1825 den  „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“ konstituierte. Parallel dazu veränderten sich aber auch die Rechte der Schriftsteller, die nun auf ein Urheberrecht an ihren Texten pochten (unterstützt durch die Debatten zu einem Persönlichkeitsrecht des Urhebers von Kant, Fichte, aber auch von Schriftstellern wie Lessing) und auf ein ordentliches Verwertungsrecht mit angemessener Vergütung. Dies förderte den Berufsstand des „freien Schriftstellers“, deren Zahl sich bis zum Jahr 1800 vervielfachte.

Im süddeutschen Raum setzte sich der Bedingtverkehr durch, d. h. die Möglichkeit, Bücher den Buchhändlern zur Remission anzubieten, die nach einem Jahr zurückgegeben bzw. abgerechnet wurden. Dies war eine günstigere Möglichkeit für den Handel, sorgte gleichzeitig aber durch die Rückgabemöglichkeit bei den Verlagen dafür, die Auflagen vorsichtiger zu kalkulieren. Die unterschiedlichen Usancen im Handel zwischen Nord- und Süddeutschland führten zu einem ungehemmten Nachdruckwesen in Süddeutschland und in Österreich, gegen das mit Petitionen bei den einzelnen Fürsten, aber auch mit Beschlüssen der Händler unterein-ander vorgegangen wurde. Auch formierte sich die politische „Lobbyarbeit“ der Buchhändler, die z. B. beim Wiener Kongress 1815 durch Bertuch und Cotta vertreten waren, auch um gegen den Nachdruck vorzugehen.

Im Seminar werden diese Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie herausragende Verlegerpersönlichkeiten, allen voran Philipp Erasmus Reich als der Sprecher des Buchhandels in Leipzig, Georg Joachim Göschen als einer der führenden Klassikverleger und Johann Friedrich Cotta in Tübingen und Stuttgart, der aus einem verschlafenen Universitätsverlag in kürzester Zeit einen der führenden deutschen Universalverlage und den Klassikerverlag des 19. Jahrhunderts machte.

Nach vorbereitenden Sitzungen ist im Januar ein Blockseminar im COTTA-Archiv des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a.N. geplant, um an den Originaldokumenten  die Arbeit zu vertiefen.

Zusätzliche Informationen

Nach vorbereitenden Sitzungen ist im Januar ein Blockseminar im COTTA-Archiv des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a.N. geplant, um an den Originaldokumenten  die Arbeit zu vertiefen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.10.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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08.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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10.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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17.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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24.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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31.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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07.02.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA): Anfänge modernen Buchmarkts im 18. Jh. nit Exk. nach Marbach a.N.

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Inhalt

Wichtige Elemente des Buchmarkts der Gegenwart finden ihren Beginn in den Reformbestrebungen des Handels im späten 18. Jahrhundert. Auf der Grundlage der Ideen der Aufklärung und einer deutlich verbesserten Alphabetisierung wuchs der Buchmarkt zwischen 1750 und 1790 erheblich, die deutsche Sprache verdrängte die lateinische bei wissenschaftlichen Publikationen, Moralische Wochenschriften und Romane eroberten ihr Publikum.

Der Buchmarkt musste sich diesen veränderten Gepflogenheiten anpassen, was z. B. durch den Wechsel von der Frankfurter zur Leipziger Buchmesse ab dem Jahr 1764 deutlich wurde. Die norddeutschen, der Aufklärung zugeneigten Buchhändler mit einem hohen pragmatischen Sinn sorgten dafür, dass das „Verstechen“, d. h. also das Tauschen von Büchern „Bogen gegen Bogen“ aufgehoben wurde zugunsten eines Netto-Geldhandels. Dies führte zu einem völlig neuen Selbstverständnis des Buchhandels, der u.a. 1792 in Leipzig eine Abrechnungsbörse  einrichtete und 1825 den  „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“ konstituierte. Parallel dazu veränderten sich aber auch die Rechte der Schriftsteller, die nun auf ein Urheberrecht an ihren Texten pochten (unterstützt durch die Debatten zu einem Persönlichkeitsrecht des Urhebers von Kant, Fichte, aber auch von Schriftstellern wie Lessing) und auf ein ordentliches Verwertungsrecht mit angemessener Vergütung. Dies förderte den Berufsstand des „freien Schriftstellers“, deren Zahl sich bis zum Jahr 1800 vervielfachte.

Im süddeutschen Raum setzte sich der Bedingtverkehr durch, d. h. die Möglichkeit, Bücher den Buchhändlern zur Remission anzubieten, die nach einem Jahr zurückgegeben bzw. abgerechnet wurden. Dies war eine günstigere Möglichkeit für den Handel, sorgte gleichzeitig aber durch die Rückgabemöglichkeit bei den Verlagen dafür, die Auflagen vorsichtiger zu kalkulieren. Die unterschiedlichen Usancen im Handel zwischen Nord- und Süddeutschland führten zu einem ungehemmten Nachdruckwesen in Süddeutschland und in Österreich, gegen das mit Petitionen bei den einzelnen Fürsten, aber auch mit Beschlüssen der Händler unterein-ander vorgegangen wurde. Auch formierte sich die politische „Lobbyarbeit“ der Buchhändler, die z. B. beim Wiener Kongress 1815 durch Bertuch und Cotta vertreten waren, auch um gegen den Nachdruck vorzugehen.

Im Seminar werden diese Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie herausragende Verlegerpersönlichkeiten, allen voran Philipp Erasmus Reich als der Sprecher des Buchhandels in Leipzig, Georg Joachim Göschen als einer der führenden Klassikverleger und Johann Friedrich Cotta in Tübingen und Stuttgart, der aus einem verschlafenen Universitätsverlag in kürzester Zeit einen der führenden deutschen Universalverlage und den Klassikerverlag des 19. Jahrhunderts machte.

Nach vorbereitenden Sitzungen ist im Januar ein Blockseminar im COTTA-Archiv des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a.N. geplant, um an den Originaldokumenten  die Arbeit zu vertiefen.

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Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.10.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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08.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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15.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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29.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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06.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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10.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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17.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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24.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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31.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA): Anfänge modernen Buchmarkts im 18. Jh. nit Exk. nach Marbach a.N.

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Wichtige Elemente des Buchmarkts der Gegenwart finden ihren Beginn in den Reformbestrebungen des Handels im späten 18. Jahrhundert. Auf der Grundlage der Ideen der Aufklärung und einer deutlich verbesserten Alphabetisierung wuchs der Buchmarkt zwischen 1750 und 1790 erheblich, die deutsche Sprache verdrängte die lateinische bei wissenschaftlichen Publikationen, Moralische Wochenschriften und Romane eroberten ihr Publikum.

Der Buchmarkt musste sich diesen veränderten Gepflogenheiten anpassen, was z. B. durch den Wechsel von der Frankfurter zur Leipziger Buchmesse ab dem Jahr 1764 deutlich wurde. Die norddeutschen, der Aufklärung zugeneigten Buchhändler mit einem hohen pragmatischen Sinn sorgten dafür, dass das „Verstechen“, d. h. also das Tauschen von Büchern „Bogen gegen Bogen“ aufgehoben wurde zugunsten eines Netto-Geldhandels. Dies führte zu einem völlig neuen Selbstverständnis des Buchhandels, der u.a. 1792 in Leipzig eine Abrechnungsbörse  einrichtete und 1825 den  „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“ konstituierte. Parallel dazu veränderten sich aber auch die Rechte der Schriftsteller, die nun auf ein Urheberrecht an ihren Texten pochten (unterstützt durch die Debatten zu einem Persönlichkeitsrecht des Urhebers von Kant, Fichte, aber auch von Schriftstellern wie Lessing) und auf ein ordentliches Verwertungsrecht mit angemessener Vergütung. Dies förderte den Berufsstand des „freien Schriftstellers“, deren Zahl sich bis zum Jahr 1800 vervielfachte.

Im süddeutschen Raum setzte sich der Bedingtverkehr durch, d. h. die Möglichkeit, Bücher den Buchhändlern zur Remission anzubieten, die nach einem Jahr zurückgegeben bzw. abgerechnet wurden. Dies war eine günstigere Möglichkeit für den Handel, sorgte gleichzeitig aber durch die Rückgabemöglichkeit bei den Verlagen dafür, die Auflagen vorsichtiger zu kalkulieren. Die unterschiedlichen Usancen im Handel zwischen Nord- und Süddeutschland führten zu einem ungehemmten Nachdruckwesen in Süddeutschland und in Österreich, gegen das mit Petitionen bei den einzelnen Fürsten, aber auch mit Beschlüssen der Händler unterein-ander vorgegangen wurde. Auch formierte sich die politische „Lobbyarbeit“ der Buchhändler, die z. B. beim Wiener Kongress 1815 durch Bertuch und Cotta vertreten waren, auch um gegen den Nachdruck vorzugehen.

Im Seminar werden diese Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie herausragende Verlegerpersönlichkeiten, allen voran Philipp Erasmus Reich als der Sprecher des Buchhandels in Leipzig, Georg Joachim Göschen als einer der führenden Klassikverleger und Johann Friedrich Cotta in Tübingen und Stuttgart, der aus einem verschlafenen Universitätsverlag in kürzester Zeit einen der führenden deutschen Universalverlage und den Klassikerverlag des 19. Jahrhunderts machte.

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Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.10.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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08.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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29.11.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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06.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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13.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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20.12.2016 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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10.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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24.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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31.01.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.02.2017 (Dienstag) 14:15 - 15:45 02 473 P208
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