Das Erbe der Diktaturen – Sommerakademie des Deutschen Polen-Instituts 2022

Interdisziplinäre Sommerakademie des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt

Veranstaltungsort: Residenzschloss, Marktplatz 15, 64283 Darmstadt

Dauer: vom 7. bis 11. September 2022

Gefördert durch: Sanddorf-Stiftung Regensburg (beantragt) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Bewerbungsschluss: 26. Juni 2022

Polen, Deutschland und Polens östlichen Nachbarn setzen sich in wechselnden Konjunkturen mit dem Erbe des 20. Jahrhunderts und mit ihren unterschiedlichen historischen Erfahrungen auseinander. Hauptsächlicher Referenzrahmen ist der Zweite Weltkrieg, aber vielfach überlagern sich öffentliche historische Deutungen des Kriegs und der deutschen wie der sowjetischen Besatzung mit der darauffolgenden Ära des Sozialismus im sowjetischen Einflussbereich.

Die Internationale Sommerakademie des Deutschen Polen-Instituts beschäftigt sich auf interdisziplinäre Weise mit dem Erbe der Diktaturen des 20. Jahrhunderts und dessen Bedeutung für die Gegenwart. Symbolische und materielle Aufarbeitungen im öffentlichen Raum kommen ebenso zum Tragen wie wissenschaftliche Bearbeitung, gesellschaftliche Auseinandersetzung und kulturelle Repräsentation. Auch soll Raum bleiben, um in dieser internationalen Zusammensetzung über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu reflektieren.

Während der Akademie am Sitz des Instituts im Residenzschloss Darmstadt werden die inhaltlichen Schwerpunkte von verschiedenen Disziplinen her gedacht. Als Dozent:innen aus unterschiedlichen Fächern gestalten jeweils einen Themenblock: Prof. Dr. Anna Artwińska (Universität Leipzig) zum Thema „Opfernarrative in postsozialistischen Kulturen: Literarische, historische und bildkünstlerische Darstellungen im Vergleich“ und Prof. Dr. Andrii Portnov (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder) zum Thema „Polen, Ukraine, Russland: Verflechtung als Konzept in Geschichte und Gegenwart“. Darüber hinaus werden die Themen durch Beiträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Polen-Instituts, durch einen Gastvortrag von Jakub Szumski (Jena/Warschau) sowie durch eine abendliche Lesung mit dem Schriftsteller Jakub Małecki vertieft und ergänzt.

Das Themenfeld wird dabei breit aufgefasst: Eingeladen und zur Bewerbung aufgefordert sind deshalb alle Nachwuchswissenschaftler:innen für die die angesprochenen Fragestellungen eine Bereicherung ihres Forschungsumfeldes versprechen. Für Teilnehmende, deren Projekte an das Thema der Sommerakademie anknüpfen, besteht die Möglichkeit, ihr Projekt in einer 30-minütigen Präsentation vorzustellen. Die Präsentation eines eigenen Projekts ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Alle Teilnehmenden können sich über weitere Beiträge in das Programm einbringen.

Insbesondere angesprochen sind Doktorand:innen, Postdocs, aber auch fortgeschrittene Studierende kurz vor dem Abschluss, die sich mit an das Rahmenthema anknüpfenden Fragestellungen oder mit der Kultur, Geschichte, Gesellschaft und Politik Polens, Polens Beziehungen zu seinen Nachbarn, transnationaler Forschung unter Einbeziehung Polens u.Ä. befassen. Hauptarbeitssprache ist Deutsch, einzelne Seminarblöcke finden auf Englisch statt, nach Absprache kann auch auf Polnisch oder Englisch präsentiert werden.

Während der Sommerakademie gibt es die Gelegenheit zu Recherchen in den umfangreichen Bibliotheks- und Archivbeständen des Deutschen Polen-Instituts.

Teilnahmegebühr: 50,00 EUR

Bewerbung bis zum 26. Juni 2022 unter https://www.sommerakademie-polen.de/

Programm

Mittwoch, 7. September 2022

Anreise nach Darmstadt, Begrüßung

16.00 Uhr, Prof. Dr. Anna Artwińska (Universität Leipzig): Seminar 1 (Teil 1): Opfernarrative in postsozialistischen Kulturen: Literarische, historische und bildkünstlerische Darstellungen im Vergleich

Gemeinsames Abendessen

19.30 Uhr, Lesung mit Jakub Małecki (Warschau), dem Autor von „Rost“ (dt. 2021) und „Saturnin“ (dt. 2022)

Moderation: Karolina Walczyk-Rosar, Übersetzung: Renate Schmidgall

Donnerstag, 8. September 2022

09.00 Uhr, Seminar 1 (Teil 2): Opfernarrative in postsozialistischen Kulturen: Literarische, historische und bildkünstlerische Darstellungen im Vergleich

11.30 Uhr, Projektpräsentationen, Moderation: Prof. Dr. Anna Artwińska (Universität Leipzig)

Mittagspause

15.00 Uhr, Projektpräsentationen, Moderation: Prof. Dr. Anna Artwińska (Universität Leipzig)

ab 17.00 Uhr Zeit zur freien Verfügung

Freitag, 9. September 2022

09.00 Uhr, Projektpräsentationen, Moderation: Prof. Dr. Anna Artwińska (Universität Leipzig)

11.30 Uhr, Gelegenheit zur Bibliotheksarbeit

13.00 Uhr, Mittagspause

14.00 Uhr, Prof. Dr. Andrii Portnov (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder): Seminar 2: Polen, Ukraine, Russland: Verflechtung als Konzept in Geschichte und Gegenwart (in englischer Sprache)

18.30 Uhr, Julia Röttjer (DPI) und Jakub Szumski (Akademie der Wissenschaften Warschau/Universität Jena): Projektvorstellung: Transformation der Erinnerung – Transformation der Aufarbeitung

Samstag, 10. September 2022

09.00 Uhr, Projektpräsentationen, Moderation: Prof. Dr. Andrii Portnov (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)

12.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr, Projektpräsentationen, Moderation: Prof. Dr. Andrii Portnov (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)

17.00 Uhr gemeinsame Wanderung und Abendessen

Sonntag, 11. September 2022

09.00–11.00 Uhr, Projektpräsentationen und Abschlussbesprechung

Abreise

(Änderungen des Programms aufgrund der Corona-Pandemie vorbehalten.)

Kontakt

Christof Schimsheimer M.A.
Tel.: +49 6151 / 4202-25
E-Mail: schimsheimer@dpi-da.de

https://www.sommerakademie-polen.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert