Seit Herbst 2021 ist das Historische Seminar Teil des neu eingerichteten Projektverbunds ModeLL-M an der JGU Mainz (https://modell-m.uni-mainz.de/). Das Seminar widmet sich in den anlaufenden drei Jahren dem Austesten projektförmiger, digital erweiterter Lehrangebote (https://modell-m.uni-mainz.de/modellbereiche/digital-erweiterte-projektlehre/).
Im Sommersemester 2022 werden im Aufbaumodul Längsschnitt/Internationale Geschichte vier Hauptseminare angeboten, in denen unkonventionelle digitale Produkte entstehen werden. Einem der beiden Oberthemen des Sommersemesters 2022 folgend wird es um Migrationen und Mobilitäten gehen:
- Andreas Linsenmann wird ein Projekt mit dem Titel "Transnationales Mainz der 1960er/1970er Jahre" umsetzen, in dem das Rahmenthema "Migration" am Historischen Seminar auf einer lokalen Ebene untersucht werden soll. Ausgangsunkt sind Bildquellen des Stadtarchivs Mainz, Quellen des Universitätsarchivs der JGU sowie Bestände der Allgemeinen Zeitung. Diese sollen fachgerecht ausgewertet, kontextualisiert und mit übergreifenden Fragehorizonten verknüpft werden. Das Projekt zielt praxisorientiert auf Erarbeitung und Implementierung einer Präsentation ausgewählter Erträge in Form einer internetbasierten interaktiven Ausstellung.
- Jan Kusber wird mit Studierenden ein Projekt zur Präsentation russlanddeutscher Lebenswege erarbeiten, dass auf schon laufende Aktivitäten mit den Kooperationspartner:innen in Oldenburg und Delmenhorst aufsetzt. Am Ende soll eine kleine digitale Ausstellung zu Biographien von Russlanddeutschen in Rhein-Main stehen.
- Im Projektseminar von Bettina Braun werden sich Studierende mit Mobilität von Funktionsträgern im Kurfürstentum Mainz im 18. Jahrhundert beschäftigen und mit ihrer Arbeit einen Teil zu dem gerade gestarteten Forschungsprojekt „Digitale Kartenwerkstatt Altes Reich“ (DigiKAR) beitragen, das sich der digital gestützten Erforschung und Visualisierung räumlicher Strukturen im Alten Reich widmet. Die Studierenden werden sich einer Gruppe von Funktionsträgern im Kurfürstentum Mainz zuwenden und alle Projektschritte von der Erhebung des Materials bis zur Visualisierung in einer digitalen Karte durchlaufen.
- Andreas Frings wird mit Studierenden rekonstruieren, wie sich moderne Gesellschaften in der Form von Museen und Sammlungen ihrer Einwanderungsgeschichte stellen. Insbesondere soll mit dem Haifa Center for German and European Studies, dessen Leiter Prof. Dr. Stefan Ihrig die sog. Jeckes Sammlung (eine Sammlung zur Einwanderungsgeschichte deutscher Juden) einwerben konnte, in Videokonferenzen, an denen er mit der Sammlungsleiterin und Studierenden aus Haifa teilnehmen wird, an diesen Fragen gearbeitet werden.