Bunt und grau, rot und schwarz, liberal und repressiv: Im Rückblick erscheinen die 1970er Jahre als ein Jahrzehnt der Widersprüche. Arbeitskämpfe und Protestbewegungen gehörten zum politischen Alltag. Arbeiter*innen streikten für Lohnerhöhungen, Jugendliche verlangten Freiräume, Bürgerinitiativen forderten Mitbestimmung ein. Aufbruchsstimmung und Resignation machten auch vor der Opelstadt nicht halt. In Rüsselsheim, zu Beginn des Jahrzehnts dank Opel eine prosperierende Stadt, erlebten Planungseuphorie und Reformchancen vor dem Hintergrund der „Ölpreiskrise“ einen nachhaltigen Einbruch. Die historische Veranstaltungsreihe geht den Spuren der Konflikte und Krisen nach, die den gesellschaftlichen Umbruch in Rüsselsheim begleiteten.
Kontakt: anders@uni-mainz.de
Programm
6. Februar, 19 Uhr: Vortrag
„Diese Selbstverwaltung scheint tatsächlich zu funktionieren!!“ Die Jugendzentrumsbewegung der 1970er Jahre in Rüsselsheim und der Bundesrepublik
Dr. David Templin, Universität Osnabrück
23. April, 19 Uhr: Vortrag
„Wir glauben nicht, dass die Zukunft dem Mini gehören wird“. Opel zwischen Ölkrise und Strukturwandel
Flemming Falz, Universität Jena
5. Mai: Filmvorführung
Luft zum Atmen – 40 Jahre Opposition bei Opel in Bochum
Anschließend Gespräch mit der Regisseurin Johanna Schellhagen
13. Mai: Vortrag
„Wir bauen ein Gegenmanagement auf…“ Die Rüsselsheimer Opel-Belegschaft und ihre Interessenvertretung in den 1970er und -80er Jahren
Dr. Rainer Fattmann, Bonn
4. Juni: Vortrag
„Man muss den Kampf in der Fabrik in den weltweiten Kampf gegen das Kapital einordnen“. Konflikt und Protest im Rüsselsheim der 1970er Jahre
Dr. Freia Anders, JGU Mainz