Abstracts der ausstehenden Bände

Bde 27, 28, 31, 32: Abschlussedition: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel

Die vier Bände Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel schließen nicht nur quantitativ eine klaffende Lücke des Briefbestandes, der dann mit insgesamt 10 Bänden und dabei mehr als verdoppeltem Briefvolumen geschlossen vorliegen wird. Sie decken mit dem Einzug Schlegels (und der Romantiker) in Wien (erweitert bis zu Dorotheas Tod: Bde. 27, 28, 31, 32: 1808 – 1839) auch eine historisch-biographische Schaffensperiode in Österreich ab, mit den Schwerpunkten:

(a) Studien zur Geschichte (des Kaisertums, der Literatur, in Verbindung mit historisch-politischen Konzeptionen)

(b) Lebensphilosophie

(c) Revision der eigenen Werke im Zuge ihrer Gesamtausgabe. Diese sog. „Spätphase“ hat wissenschaftsgeschichtlich in der Perspektivierung der ‚deutschen‘ Romantik eine geradezu notorische Schlüsselfunktion gewonnen.

 

Band 34: Herausgaben, Übersetzungen

Band 34 ist Friedrich Schlegel v. a. als Herausgeber gewidmet. Im Zentrum des Bandes steht die von Schlegel besorgte und erläuterte Auswahl aus Lessings Schriften, die allein schon vom Umfang her einen eigenen Band rechtfertigt. Es handelt sich dabei, von der Forschung bisher unerkannt, um eine der wichtigsten rezeptionsvermittelnden Schriften Schlegels. Ergänzt wird dieser Bandteil durch Aufnahme der Einleitungen, die Friedrich Schlegel als Herausgeber von Schriften seiner Frau verfasste. Der Übersetzungen erfassende Bandteil soll editorische Klärungen bringen: Zum einen werden Übersetzungen, die nach heutigem Erkenntnisstand auf Dorothea zurückgehen, nicht im Textteil ediert, wohl aber im Kommentar entsprechend dokumentiert. Ebenso kann die Aufnahme der Übersetzung des Euthyphron aus Schlegels Nachlass nur nach eingehender Prüfung der Frage erfolgen, ob diese Platon-Arbeit nicht Friedrich Ast als Verfasser zuzuschreiben ist, wie in der Forschung diskutiert. Auch in diesem Fall bietet der Band eine eingehende Kommentierung des Urheberproblems an. Mit der Problematisierung der Autorschaft beleuchtet der Band zugleich eine bedeutende Facette des romantischen Literatursystems insgesamt, die exemplarischen Wert für das Verständnis der Epoche besitzt.