Das gemeinsame wissenschaftliche Interesse an der Kultur, Geschichte, Kunst, Musik und Literatur Italiens hat verschiedene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zusammengeführt und sie zur Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises (IAK) bewogen. Seit dem 1. Juli 2019 heißt dieser Arbeitskreis "Forum für Italienstudien" und ist integraler Bestandteil der neuen Forschungsplattform "Frühe Neuzeit". Ziel des Forums für Italienstudien ist es, die bestehenden Aktivitäten durch eine bessere Vernetzung weiter zu fördern, die Sichtbarkeit dieser Forschungen nach innen und außen zu erhöhen und interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte anzustoßen. Unser mittelfristiges strategisches Ziel ist die Gründung eines Italienzentrums. Weitere Informationen finden Sie hier.
Kürzlich wurde der interdisziplinäre Sammelband Parthenope – Neapolis – Napoli. Bilder einer porösen Stadt unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra und Prof. Dr. Dietrich Scholler bei Vandenhoek & Ruprecht veröffentlicht. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Stadt am Golf ein Sehnsuchtsort, und auch heute noch blühen die Zitronen in Unteritalien. Dieser Band mit Beiträgen aus der Archäologie, der Geschichts-, Kunst-, Musik-, Film- und Literaturwissenschaft zeigt aber, dass Neapel auch stets ein Hort der Unruhe, des Zwielichtigen, wenn nicht des Anrüchigen war und ist. Die Stadt ist so durchlässig wie der Tuffsteingrund, auf dem Parthenope einst erbaut wurde. Als »Stadt des Porösen« (Walter Benjamin) steht Neapel für eine reiche antike Überlieferung, für eine hoch entwickelte Opernkultur und eine barocke Verblüffungskunst, die ihresgleichen sucht, aber auch für die lange spanische Fremdherrschaft, für blutige Rebellionen und nicht zuletzt für die Auswüchse globalisierter Kriminalität. |