
Die Synagoge in Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) in der Hauptstraße 28a wurde 1832/33 für eine 34 Personen umfassende Gemeinde errichtet. Die Gläubigen hatten zuvor in einer Betstube im Haus des Juden Süßkind, heute Hauptstraße 44, Raum gefunden. Das barock anmutende Gebäude wurde in einer Erweiterung einer Sackgasse errichtet. Das Grundstück gehörte dem Gemeindemitglied Abraham Kahn. Die bereits zur Zeit des Baus der Synagoge kleiner werdende Gemeinde war gelegentlich auf "Aushilfsbeter" aus Altleinigen und Kirchheim angewiesen. Ab 1898 fand der Gottesdienst nur noch an den hohen Feiertagen statt, und am 1. Januar 1909 löste sich die Kultusgemeinde auf. Die Synagoge samt Inventar wurden versteigert; die Genisa blieb jedoch erhalten. Bis 1983 wurde das Gebäude dann ununterbrochen als Holzlager verwendet und blieb daher von den Verfolgungen und Schändungen verschont. Im Jahr 1983 unter Denkmalschutz gestellt, bemüht sich ein 1987 gegründeter Förderverein um die Renovierung und den Erhalt des architektonischen Kleinods. In den Jahren 1983-1987 wurden die unter dem Dachstuhl gefundenen Reste der Genisa von Bernhard Kukatzki geborgen. Etwa zwei Drittel der Funde befinden sich seither in Privatbesitz; einzelne

Stücke wurden gelegentlich in verschiedenen Ausstellungen gezeigt und in Aufsätzen und Katalogbeiträgen publiziert. Weitere Funde aus der Genisa sowie weitere Bücher, die von ehemaligen jüdischen Bürgern gestiftet wurden, sind in einer Vitrine auf der Empore der Synagoge ausgestellt. Zusätzliche Reste der Genisa konnten bei der Restaurierung der Synagoge 1989 geborgen werden.
Die Geschichte der Gemeinde und der Synagogen ist von Gudrun Müller (2. Aufl. 2017) dokumentiert worden. Sie listet auch einige der ihr bekannten Funde aus der Genisa auf. Eine vollständige Bestandsaufnahme der Funde erfolgte bislang nicht.