Geniza-Projekt Bruttig

 

Die kleine, im 18. Jahrhundert entstandene jüdische Gemeinde von Bruttig errichtete im Jahr 1835 auf einem bereits bestehenden Keller unterhalb der Kirche ihre Synagoge. Die Architektur des klassizistischen Schieferbruchsteinbaus soll auf einen Entwurf des Kreisbaumeisters Riemann zurückgehen, der auch den Neubau der katholischen Pfarrkirche plante. Außergewöhnlich ist ihr Betsaal, der von einem seltenen, ein Sternengewölbe nachahmenden hölzernen Rabitzgewölbe überspannt wird.
Im Jahr 1925, nicht einmal 100 Jahre nach der Einweihung, war die jüdische Gemeinde von Bruttig so sehr geschrumpft, dass sie an die Gemeinde in Cochem angeschlossen wurde und man die Synagoge verkaufte.
Fortan als Lager genutzt und im Krieg von einer Bombe getroffen, verfiel das Gebäude zusehends, bis es von der Gemeinde Bruttig-Fankel erworben und mit großer Sorgfalt wieder instand gesetzt wurde. Neben Überresten einer Mikwe im Keller entdeckte man bei den Baumaßnahmen auch die Überreste der Geniza auf dem Dachboden.