FB 01 – Genizat Stommeln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die erste Synagoge wurde 1831/32 als Fachwerkbau in versteckter Hinterhoflage errichtet; davor diente ein ehemaliger Stall als Bethaus. Die Gemeinde erreichte ihre höchste Mitgliederzahl 1861 mit 78 Personen. 1882 wurde die bis heute erhaltene Synagoge vollendet. Ende des 19. Jh. lebten ca. 40 Juden in Stommeln. In den 20er Jahren zogen viele Gemeindemitglieder in die nahegelegenen Städte, vor allem nach Köln. Die Synagoge wurde 1937 verkauft. Deportationen von verbliebenen Juden sind bis 1942 nachgewiesen.

Die Reste einer Geniza vom Dach der ehemaligen Synagoge Stommeln wurden dort von der Feuerwehr nach einem schweren Sturm am 6.8.1978 geborgen.  Link: https://tornadoliste.de/read:3625. Danach wurden die Buchreste an verschiedenen Orten aufbewahrt. Auf einem Übersichtsfoto (s-w) sind noch sieben Reste von unterschiedlichen hebräischen Titeln zu erkennen, darunter zwei Titelblätter. Bei meinem Besuch in Stommeln (2022) lagen nicht mehr alle Blätter im Original vor. Vor allem die beiden Titelblätter gelten laut J. Wißkirchen als verloren. Von den Funden hatten lange nur Ortsansässige Kenntnis. Ich danke Herrn Wißkirchen, dass er sich der Funde angenommen und sie zugänglich gemacht hat.