Die Erschließung und Dokumentierung der Genisa der Synagoge von Alsenz bildete wegen des schlechten Erhaltungszustandes und angesichts des Umfangs der Funde ein dringendes Desiderat. Dank der Förderung durch die interne Forschungsförderung der Johannes Gutenberg-Universität konnte eine systematische Suche, Erschließung und Beschreibung der Funde, darunter Handschriften, Dokumente, Fotos und Textilien (Mappot und Vorhänge), durchgeführt werden.
Das bis heute stehende und mittlerweile privat genutzte Synagogen- und Schulgebäude der jüdischen Gemeinde Alsenz wurde 1762-1765 durch den Regierungsbaumeister Szekl erbaut. Er erstellte einen spätbarocken kubischen Putzbau mit hohem Walmdach, in dem auch die Schule sowie eine Wohnung für den Lehrer und Vorbeter eingerichtet wurden. Der Bau kostete die Gemeinde 4.000 Gulden, eine hohe Summe, die erst 1782 ganz bezahlt war. Ursprünglich war der Fußboden des Betsaales einige Stufen unter dem des heutigen Niveaus. Dadurch hatte die Synagoge auch ausreichende Höhe für eine Frauenempore. 1852 wurde der Boden höher gelegt; seitdem war auch keine Frauenempore mehr vorhanden. Möglicherweise wurde zu diesem Zeitpunkt die Genisa verlegt.
Durch einen Brand in einem Nachbarhaus wurde die Synagoge 1911 beschädigt und musste renoviert werden. 1912 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Auf Grund der zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder (1933 nur noch neun jüdische Einwohner) wurde das Gebäude 1933 an einen ortsansässigen Bauern verkauft. Dieser verwendete sie als Lagerschuppen und vermietete die ehemalige Lehrerwohnung.
Lange stand die Synagoge leer, bis sie 1981 von einer Familie aus Frankfurt/Main gekauft und restauriert wurde. Die während der NS-Zeit teilweise abgeschlagene hebräische Inschrift über dem Eingangstor ist noch lesbar und bietet ein Zitat aus Psalm 118,20 ("Dies ist das Tor des HERRN. Gerechte werden dort einziehen") und 1. Mose 28,17 ("Hier ist nichts anderes als Gottes Haus und hier ist die Pforte des Himmels"). Das Gebäude wurde 1982 unter Denkmalschutz gestellt. Von 1986 bis 1988 wurde das Gebäude renoviert. Bei der Sanierung wurden die Reste der Genisa auf dem Dachboden entdeckt. Inzwischen wurden immer wieder einmal Funde auf dem Dachboden gemacht.
Das Projekt wurde (2010) durch die inneruniversitäre Forschungsförderung der Johannes Gutenberg-Universität unterstützt. Fortgeführt werden die Arbeiten aus Mitteln des Lehrstuhls.

