Sprache kirchlicher Verkündigung

Es fehlt heute nicht an kritischen Auseinandersetzungen mit der Sprache der kirchlichen Verkündigung. Je konkreter die „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen” (GS 1) im Mittelpunkt stehen, desto mehr scheinen die Grenzen der überlieferten Glaubens- und theologischen Begriffssprache hervorzutreten. So leicht diese Diagnose auch einleuchten mag, es bleibt doch zu fragen: Wie wird überhaupt heute in der kirchlichen Verkündigung gesprochen? Was sind die Merkmale dieser "objektiven religiösen Sprache"?

Fremdsprache Religion

Ist religiöse Sprache heute zur Fremdsprache geworden? Je konkreter die „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen” (GS 1) im Mittelpunkt stehen, desto mehr scheinen die Grenzen der überlieferten Glaubens- und theologischen Begriffssprache hervorzutreten. Zugleich drängt sich die Frage auf, inwieweit alternative, individuelle Sprachen für die eigene Religiosität zur Verfügung stehen und sich gegenseitig verständlich machen können. Wie also heute von Gott sprechen? Diese Frage ist zu einem Schlüsselproblem christlichen Lebens und damit auch religiöser Bildung geworden.

  • Veröffentlichung: Im Anfang war das Wort - sind nun die Worte am Ende? Über religiöse Bildung und die 'Fremdsprache Religion'. In: Theologisch-praktische Quartalschrift 160 (2012) 58-69.

Zu den Menschen sprechen. Erfahrungsbezogene Sprache in Predigten

Eine verkündigende Sprache, die verständlich und treffend zu den Menschen sprechen will, macht sich notwendig verwechsel- und kritisierbar, denn sie verlässt den scheinbar sicheren Pfad vorgegebener religiöser Sprache und theologischer Begriffe. Diese allgemeine hermeneutische Verwechselbarkeitsthese ist Gegenstand einer Studie zu folgender zugespitzter Forschungsfrage: In welcher Weise machen Predigten Gebrauch von Ausdrucksweisen, die Nähen zu psychotherapeutischem und sozialpolitischem Vokabular aufweisen? Bzw. von der Inhaltsseite her formuliert: Welche theologischen Grundoptionen lassen sich in der Art und Weise, wie verkündigende Sprache von psychotherapeutischen und sozialpolitischen Ausdrucksweisen Gebrauch macht, identifizieren?

  • Korpus: 705 Predigtvorlagen aus Zeitschriften, Quelle: Zeitschrift „Gottes Volk. Bibel und Liturgie im Leben der Gemeinde. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk”, Heft A1 2004/05 bis Heft C8 2006/07 sowie Zeitschrift „Prediger und Katechet. Ostfildern: Schwabenverlag”: Heft 1/2007 bis Heft 4/2008

Von Gott sprechen angesichts des Todes: Das Sprach- und Deutungsprofil von Trauerpredigten

Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, wie eine christliche Rede von Gott angesichts des Todes heute verständliche und anschlussfähige Deutungsangebote liefern kann. Vor einem konkreten Blick auf Trauerpredigten wird die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Bedingungen gerichtet: Was heißt es eigentlich, im Kontext (spät-) moderner Gesellschaften vom Tod zu sprechen? Welche Kommunikationsmuster des Todes lassen sich in der gegenwärtigen Gesellschaft entdecken, wo allgemein verbindliche Deutungen des Todes ihre sinngebende Kraft weitgehend eingebüßt haben? Anschließend an diese soziologische Perspektive gibt eine konkrete sprachempirische Analyse von Trauerpredigten Aufschluss darüber, wie hier angesichts des Todes Deutungsangebote kommuniziert werden.

  • Korpus: 50 Trauerpredigten aus Predigtdatenbanken im Internet
  • Veröffentlichung: Von Gott sprechen angesichts des Todes. In: Pock, Johann; Feeser-Lichterfeld, Ulrich (Hrsg.): Trauerrede in postmoderner Trauerkultur. Wien 2011 (= Werkstatt Theologie - Praxisorientierte Studien und Diskurse 18), 73-94. [Sprachempirischer Anhang]

Analyse eines zeitgenössischen Predigtkorpus eines einzelnen Autors

Ergebnis: „Gottes Wort soll uns immer und jeden von uns finden können”. Auf der Suche nach der Sprachform einer Religionspädagogik der Einladung. Vortrag zum Festakt anlässlich des 70. Geburtstags von Gottfried Bitter. Unveröffentlichtes Manuskript, 07.11.2006, Bonn.

  • Korpus: 38 Predigtvorschläge von Gottfried Bitter der Jahre 1991 bis 2006