Fachinformation Chemie (gedruckte Medien)

Zeitschriften

Die gedruckten Zeitschriften in der BB MIN sind nicht systematisch sondern alphabetisch unter dem ältesten vorhandenen Titel aufgestellt, unabhängig aus welcher Bibliothek sie ursprünglich stammen.
Es gibt jeweils ein Alphabet für das Unter- und das Obergeschoss. Alle Zeitschriften, deren Signaturen 1231 und größer sind, befinden sich im Untergeschoss. Zeitschriften können nicht ausgeliehen, sondern nur kopiert werden.
Es gibt einige Reihen, die im bibliothekarischen Sinne zwar Zeitschriften sind, aber auf Wunsch der Wissenschaftler den Monographien zugeordnet wurden und somit ausleihbar sind.
Alle Zeitschriften und Reihen sind mit Bestand im Online-Katalog nachgewiesen.
In der Bibliothek ausliegende Listen ermöglichen außerdem einen schnellen Zugriff zu Signaturen ohne jedoch eine Aussage über den Bestand zu machen.

Elektronische Zeitschriften erhält man am einfachsten über den Link der EZB (elektronische Zeitschriftenbibliothek), den Sie hier
EZB
oder über die Homepage der BB MIN erreichen. Dort können Sie direkt erkennen, ob Sie von der Uni Mainz auch Zugriff auf Ihren gewünschten Volltext haben (Ampelsystem).
Dies ist sehr nützlich, da sich die Zugriffsrechte sehr schnell ändern können.

Beispiele für Signaturen gedruckter Zeitschriften:

ZZ 410 Chemische Berichte (ätester Titel: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft)
VA 1110 / -66 Band 66 der “Topics in Current Chemistry”
VK 5500 /5 -1985 der Band des Jahres 1985 der „Annual Reports in Organic Synthesis“ (Es handelt sich hierbei um die fünfte Reihe zum Thema: Organische Synthese VK 5500)

Bitte beachten Sie: alle Zeitschriften mit ZZ-Signaturen können nicht ausgeliehen werden.

Monographien

Die Monographien sind systematisch aufgestellt, d.h. alle zu einem Thema vorhanden Bücher stehen an einer Stelle.
Bei der Bildung der Bereichsbibliothek PMC (heute BB MIN) wurden verschiedene Systematiken auf ihre Brauchbarkeit hinsichtlich der Naturwissenschaften überprüft. Um unterschiedliche Systematiken der verschiedenen Fächer zu vermeiden, hat man sich darauf geeinigt für die BB MIN eine Klassifikation basierend auf der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) zu erstellen.
Die Chemie wurde komplett überarbeitet und erweitert sowie an die Forschungsschwerpunkte des Fachbereichs angepasst.
Den Fächern werden in der RVK unterschiedliche Buchstaben zugewiesen, die für die BB MIN übernommen wurden. Sie finden deshalb in der BB MIN die folgenden Buchstaben:

S = Mathematik & Informatik

T = Naturwissenschaften allgemein
Die vollständige aktuelle Mainzer Systematik der allgemeinen Naturwissenschaften finden Sie unter
Systematik allgemeine Naturwissenschaften T ...> .

U = Physik

V = Chemie & Pharmazie
Die vollständige aktuelle Mainzer Systematik der Chemie und Pharmazie finden Sie unter
Systematik Chemie & Pharmazie V ...> .

W=Biologie

 

Signaturaufbau

Beispiel:
Neumüller, Otto-Albrecht: Römpps Chemie-Lexikon. - Stuttgart : Franckh
1. A - Cl
8., neubearb. und erw. Aufl. - 1979
768 S. : Ill., graph. Darst.
Literaturangaben
ISBN: 3-440-04511-0

Aufbau der Signatur:

VC 1000 ROE1 -1 (8) +2

VC 1000 Allgemeine Chemie, Nachschlagewerke
ROE Buchstabe 1-3 des ersten Autors oder Herausgebers; in Ausnahmefällen des Begründers (Roempp) oder des Titels
1 erstes Buch mit obigen Buchstaben
-1 Band 1
(8) achte Auflage
+2 zweites Exemplar

Handbücher

Die großen Handbücher chemischer Substanzen, Beilstein und Gmelin, finden Sie beide in der BB MIN. Sie sind die umfangreichsten gedruckten Datensammlungen auf ihrem Gebiet. Weitere Handbücher beschäftigen sich mit der organischen Synthese, z.B. Houben-Weyl.

  • Beilstein
  • Gmelin
  • Houben-Weyl

Beilstein

Beilsteins Handbuch der organischen Chemie umfasst physikalische und chemische Eigenschaften organischer Moleküle. 1881-1883 brachte Konrad Beilstein erstmals das Handbuch als zweibändiges Werk heraus.
Vorhanden ist die vierte Auflage, die sich in ein Hauptwerk und bis zu fünf Ergänzungswerken gliedert, die die Literatur bis maximal 1979 abdecken. Neuere Informationen kann man nur über die entsprechende Datenbank erhalten. Der Aufbau des Handbuchs erfolgt nach Strukturmerkmalen der organischen Verbindungen und wird in einem Nutzerbroschüre „Kennen Sie Beilstein?“ ausführlich erläutert. (An der Information der BB MIN erhältlich.)

Standort: VA 1060

Gmelin

Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie beschreibt außer physikalischen und chemischen Eigenschaften anorganischer Verbindungen auch Geschichte, Vorkommen und Reingewinnung der chemischen Elemente.
Die erste Auflage, damals noch unter dem Titel „Handbuch der theoretischen Chemie“ von Leopold Gmelin als dreibändiges Werk in den Jahren 1817-1819 und deckte ursprünglich das ganze Gebiet der Chemie ab. Seit 1924 erscheint die achte Auflage, von der bis heute über 500 Bände erschienen sind. Es erschienen Haupt- und Ergänzungsbände zu den einzelnen Elementen. Verbindungen werden jeweils unter dem Element mit der höchsten Gmelinnummer verzeichnet. („This is Gmelin“ erhalten Sie an der Information) Die Aktualität unterscheidet sich von Element zu Element sehr stark.

Standort: VA 1030

Houben-Weyl: Methoden der organischen Chemie

Houben-Weyl ist ein Standardwerk der organischen Chemie. Die grundsätzliche Aufteilung erfolgt anhand der Substanzklassen. Präparative Methoden werden umfassend beschrieben und in Beispieltabellen die wichtigsten Darstellungsarten und ihre Anwendungsmöglichkeiten miteinander verglichen. Für viele dieser Methoden gibt es genau Arbeitsvorschriften.

Grundregeln des Handbuchs

Das Handbuch ist nach den zu bildenden Produkten geordnet, wobei lediglich die Hauptfunktionalität betrachtet wird, weitere Funktionalitäten bleiben unberücksichtigt.

Die Hauptfunktionalität wird anhand der Oxidationsstufe, Substitution und Sättigungsgrad des (der) Kohlenstoffe(s) bestimmt. Höhere Oxidationsstufen haben eine höhere Priorität; heterofunktionelle Atome oder Gruppen werden mittels der folgenden Prioritätsliste eingeordnet:

CX3 > CX > C=C > C=C > C-C
Hal(F>J) > OH > OX(F > O > N) > OR > S > N > P
(X=Hal, O, S, Se, Te, N, P)

Die Umsetzungen werden durch typische oder allgemeine Beispiele veranschaulicht und stellen einen methodolischen Überblick mit Querverweisen zu anderen Houben-Weyl Bänden bzw. weiterführender Literatur dar.

Standort Houben-Weyl:   VK 3500;     Umfang: 147 Bände

Nutzungshinweise

Beginnen Sie mit den Indexbänden (Band XVI, 1 / XVI, 2a / XVI, 2b), die einen schnellen, aber unvollständigen Zugang zum Handbuch (Bande I – XV, und E1 – E5 sowie E11 bis Erscheinungsjahr 1985) ermöglichen.

Band XVI, Teil 1  Index der Arbeitsvorschriften
S. 1 – 25        allgemeine Arbeitsvorschriften verschiedener Substanzklassen
S. 26 – 689    Arbeitsvorschriften für ca. 100.000 Einzelverbindungen

Band XVI, Teil 2a  Register der Stoffklassen
S. XIII - XV         Grobeinteilung der Stoffklassen mit Verweis auf die Feineinteilung
S. XV – CCXXIX  Feineinteilung der Substanzklassen
S. 1 – 805           ca. 20.000 Substanzklassen

Band XVI, Teil 2b  cyclische Verbindungen nach Ringgrößen geordnet
S. 1 – 514          monocyclische Verbindungen 3 bis 18 Ringatome
S. 515 – 767       bicyclische Verbindungen 3,3 bis 8,8 Ringatome
S. 768 – 941       tricyclische Verbindungen 3,3,3 bis 8,8,8 Ringatome
S. 942 – 1072     tetra- bis polycyclische Verbindungen
S. 1090 – 1140   Spiroverbindungen
S. 1140              Catenane / Rotoxane
S. 1142 – 1178   Steroide
S. 1179 – 1198   Namensreaktionen

Zum Houben-Weyl gibt es auch eine Informationsbroschüren an der Information der BB MIN.

Bandübersicht des Houben-Weyls .

Bibliographien

In der BB MIN gibt es zwei Bibliographien (Referateblätter) der Chemie.

Chemisches Zentralblatt

Das älteste Referateblatt überhaupt wurde 1830 in Leipzig gegründet. Es zeichnet sich besonders durch die Qualität der Referate aus. Die Probleme, die sich durch den Zweiten Weltkrieg ergaben, führten schließlich 1969 zur Einstellung des Zentralblatts.
Bis 1939 erschienen Fünfjahresregister gegliedert nach Autoren, Schlagworten, Formeln und Patenten, seit diesem Zeitpunkt gab es nur noch Jahresregister.
Bis 1940 lohnt sich auch heute noch die Literatursuche im Zentralblatt. Auch Chemical Abstracts wertet für seine Datenbanken diese Quelle aus.

Bestand: 44.1873 - 45.1874; 49.1878; 54.1883 - 55.1884; 66.1895 - 140.1969
Signatur: ZZ 4710

Chemical Abstracts

1907 gründete die American Chemical Society ihr Referateblatt. Es war von Anfang an das Bestreben möglichst vollständig die chemische Literatur auszuwerten, so dass die Benutzung ein umfangreiches Registerwerk erfordert. So findet man Zehn- bzw. Fünfjahresregister sowie Bandregister gegliedert nach Autoren, Formeln, Schlagworten, Substanznamen und Patenten. Um die Register zu erschließen, gibt es den Index Guide.

Die Broschüre How to search in printed CA“ ist an der Information der BB MIN erhältlich.

Bestand: 14.1920 - 141.2004
Signatur: BIBLIOGRAPHIE