Projekt Freiraum Campus

Liebe Studierende, liebe Mitarbeiter*innen der Johannes Gutenberg Universität-Mainz, liebe am Campus der JGU Interessierte,

wir freuen uns, dass Sie auf unser hochschul- und fachübergreifendes Projekt Freiraum Campus aufmerksam geworden sind!

Worum geht es bei dem Projekt? Die Humangeographie beschäftigt sich u. a. mit den Fragen, wie Menschen Orte wahrnehmen, wie gebaute Umwelt und die Atmosphäre von Räumen in Wechselwirkung zueinander stehen und wie sich gebaute Strukturen auf die Wahrnehmung und das Befinden von Nutzern auswirken. Antworten auf diese Fragen, die in der Geographie empirisch mithilfe von qualitativen Methoden erarbeitet werden, können eine wichtige Planungsgrundlage für die Entwicklung von Orten liefern.

Architekten und Freiraumentwickler arbeiten bislang häufig ohne diese Grundlage, sodass die Planung von öffentlichen Räumen und Freiflächen oft vorrangig nach ästhetischen (und finanziellen) Gesichtspunkten stattfindet. Dieses Defizit soll durch eine projektbasierte Zusammenarbeit der Fächer Geographie und Freiraumentwicklung behoben werden. Durch die Zusammenarbeit möchten wir einen Beitrag zu einer nutzer- und bedarfsorientierten Planung leisten.

Am Beispiel des Campus der JGU haben wir gezeigt, wie gewinnbringend die Synthese unserer fachlichen Kompetenzen sein kann. Die Studierenden des Geographischen Instituts der JGU haben in einem ersten Schritt empirisch u. a. zu folgenden Forschungsfragen gearbeitet:

  • Welche Bedeutungen werden Freiflächen auf dem Campus der JGU von Studierenden und Mitarbeiter/innen im Alltag zugeschrieben?
  • Auf welchen Freiflächen fühlen sich Nutzer wohl, auf welchen nicht und was bedingt dieses Empfinden?
  • Wie sähe eine Gestaltung der Freiflächen des Campus aus, die zum Lernen, Arbeiten, Bewegen und Kommunizieren animiert?
  • Über welche Eigenschaften und Infrastrukturen soll ein Campus der Zukunft verfügen, damit er modernen Nutzeransprüchen gerecht wird?

In einem zweiten Schritt wurden die von Geograph*innen gewonnen Erkenntnisse von den Studierenden der Freiraumentwicklung der Hochschule Geisenheim in freiraumplanerische Entwürfe umgesetzt. "Ziel der Geisenheimer Studierenden war es, hochwertige und repräsentative, vor allem aber lebendige und kommunikative Außenräume mit markanten Atmosphären zu schaffen." (Hochschule Geisenheim 2019).

Da die klimatischen Entwicklungen auf dem Campus eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden, wurde in einem dritten Schritt eine mikroklimatische Simulation der verschiedenen Entwürfe durchgeführt. Im Fokus stand hierbei die geplante "Neue Mitte". Die Simulation wurde von Dr. Helge Simon und Francesca Sohni (M. Sc.) aus der Geoinformatik durchgeführt und visualisiert.