Projekt WHITENESS (Phase 1)

(Un)Doing Whiteness:
Weißsein als Prozess in amerikanischen Fernsehserien seit den 1990er Jahren

Ausgehend von Rogers Brubakers Idee einer „Ethnizität ohne Gruppen“ untersucht das Teilprojekt die für die amerikanische Geschichte wie Gegenwart gleichermaßen zentrale Kategorie des „Weißseins“ (whiteness) nicht als eine Form der Gruppenzugehörigkeit, sondern im Gegenteil als eine soziale Dynamik, die nur in ihrer Prozesshaftigkeit begriffen werden kann. Eine Untersuchung der vermeintlich „weißen Mitte“ bzw. der vermeintlichen weißen Mitte der amerikanischen Gesellschaft kann so „whiteness“ als eine Oszillation zwischen Markiertheit und Unmarkiertheit in den Blick nehmen: Es geht in diesem Sinne weniger, wie in der gesamten, multi-ethnisch orientierten amerikanistischen Forschung seit den 1980er Jahren, um die Frage des „being white“ („weiß sein“), sondern vielmehr die Performanz eines „doing whiteness.“ Die Praxis des „doing“ und „undoing whiteness“, wie sie in amerikanischen Fernsehserien seit den 1990er Jahren bis zur Gegenwart dargestellt und inszeniert wird, ist Gegenstand der Untersuchung.