Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Osthoff – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

VORTRÄGE IN DER MUSIKWISSENSCHAFT
Vortragsreihe des Musikwissenschaftlichen Instituts
zum Themenschwerpunkt des Studium generale
»NORMEN UND KULTUREN«

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Osthoff (Würzburg)

Die Neunte Sinfonie und Schiller

Donnerstag, 23. Februar 2006, 19.15 Uhr
Hörsaal des Musikwissenschaftl. Instituts (Philosophicum, linker Vorbau)

Gegenstand des Vortrages ist die Beziehung zwischen Beethovens 9. Symphonie und Schillers Lied »An die Freude«. Was veranlasste Beethoven, die Norm einer instrumentalen Symphonie mit der Vokalisierung ihres Finales zu durchbrechen? Können bestimmte poetische Qualitäten dieses von seinem Autor selbst kritisierten Gedichtes die Wahl des Komponisten legitimieren? Der Versuch, derartige Fragen zu beantworten, kann nur durch Analyse und Interpretation des Schillerschen Textes und – vor allem – der spezifischen Konzeption von Beethovens Musik unternommen werden. Dies würde vielleicht dazu führen, Dichtung und Musik hier als sinnvolle und sinnstiftende Einheit zu begreifen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Osthoff wurde nach seinem Studium in Frankfurt und Heidelberg (u. a. bei Kurt Hessenberg, Helmuth Osthoff und Thrasybulos Georgiades) 1954 promoviert. Von 1955–57 war er Stipendiat der DFG in Italien, ab 1957 zunächst Assistent, dann Dozent an der Universität München, wo er sich 1965 habilitierte. Von 1968 bis 1995 war er Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Würzburg. Prof. Osthoff ist Präsidiumsmitglied der Hans-Pfitzner-Gesellschaft, wissenschaftliches Mitglied bzw. im Beirat des Deutschen Studienzentrums Venedig, des Istituto Nazionale di Studi Verdiani Parma, des Beethoven-Hauses Bonn, der Musikhistorischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Stefan-George-Gesellschaft Bingen. Zu seinen jüngeren Publikationen gehören Stefan George und «les deux musiques» (Stuttgart 1989) und Briefwechsel Hans Pfitzner – Gerhard Frommel (Tutzing 1990).