Prof. Dr. Uta Störmer-Caysa – Vortragsexposé – Wintersemester 2005/2006

IAK MEDIÄVISTIK / STUDIUM GENERALE
»MAINZ IM MITTELALTER«

Univ.-Prof. Dr. Uta Störmer-Caysa

Die Mainzer Kartause, die Mystiker und die Ketzer

Donnerstag, 15. November 2005, 18.15 Uhr, P 4 (Philosophicum)

In den 90er Jahren des 14. Jahrhunderts hat es in Mainz und seiner Umgebung eine Welle blutiger Verfolgung von Ketzern gegeben. In einer Handschrift der Mainzer Kartause kann man darüber nachlesen. Es sich auch ein Auszug aus der päpstlichen Bulle, in der Meister Eckhart als Ketzer verurteilt wird. Wie hat sich die Mainzer Kartause zum Inquisitionsprozess um Eckhart verhalten, und wie bewegten sich ihre Mönche schreibend und sammelnd durch das schwierige Spannungsfeld von Mystik und Inquisition?

Univ.-Prof. Dr. Uta Störmer-Caysa, geb. 1957, Studium der Germanistik in Leipzig, 1981 Staatsexamen, 1981 Diplom, 1985 Promotion, 1996 Habilitation in Erlangen, 2000 Professur für Germanische und Deutsche Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Brsg., seit 2002 Universitätsprofessorin für Ältere Literaturgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Arbeitsschwerpunkte: Höfische Literatur, Mystikforschung, Lehrhafte Literatur.
Veröffentlichungen in Auswahl: Augustins philologischer Zeitbegriff. Ein Vorschlag zum Verständnis der distentio animi im Lichte von "De musica". Abh. d. Sächsischen Akademie d. Wiss. Leipzig, Phil.-hist. Kl., Bd. 74, H. 3. Berlin 1996; Gewissen und Buch. Über den Weg eines Begriffes in die deutsche Literatur des Mittelalters. Berlin 1998; Einführung in die mittelalterliche Mystik, 2. Aufl. Leipzig 2004; Wer ist der Herr der Zeit? Über die Ungewissheit von Übereinkunft in Gottfrieds Tristan. In: Poetica Bd. 33 (2001), S. 51-68; Zeitkreise in der ‘Crône’ Heinrichs von dem Türlin. In: Arthur Groos, Hans-Jochen Schiewer (Hgg.): Kulturen des Manuskriptzeitalters. Ergebnisse der Amerikanisch-Deutschen Arbeitstagung an der Universität Göttingen vom 17. bis 20. Oktober 2002. Göttingen 2004, S. 321-340.