Drama von Stanislaw Ignacy Witkiewicz – Die Neue Befreiung – Sommersemester 2005

Die Neue Befreiung (Nowe wyzwolenie), ein Drama, das aus der Sicht der 20er Jahre drei Epochen auf der Bühne vereint. Sie werden durch markante Figuren reprä-sentiert: Der »wiedererstandene« Richard III. schwankt zwischen Spiel und Wirklichkeit, eine ergraute frühere femme fatale namens Tatjana treibt ein gefährliches Spiel mit dem Schicksal anderer Figuren. So soll die Klosterschülerin Amüsanta in das Erwachsenenleben eingeführt werden, indem sie ein Musterexemplar des anderen Geschlechtes, den Dandy Florestan, kennen lernt. Am Ende des Stückes verdrängt eine Gruppe Namenloser als Vertreter einer technisierten, aber sinnleeren Zukunft die Vergangenheit und die Gegenwart und regelt die Machtverhältnisse neu.

Stanisław Ignacy Witkiewicz (Witkacy), geb. 1885 in Warschau. Einer der be-deutendsten polnischen Avantgarde-Künstler der 20er und 30er Jahre, Begründer der Theorie der »Reinen Form«. Zu seinen Tätigkeitsfeldern gehörten außer Literatur (Drama und Prosa), Theater, Malerei, Photographie und Philosophie. In den Jahren 1918–1924 entstanden seine theoretischen Schriften und über dreißig Dramen. Danach schrieb er Romane und widmete sich zunehmend der Malerei und der Philosophie. 1939, nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, nahm sich Witkacy das Leben.

Aufführungsdauer: 45 Min. – Unkostenbeitrag: 2 Euro