»Die Evolution der Kooperation«
Themenschwerpunkt des Studium generale im Sommersemester 2015
Nachrichten von Krieg und Gewalt verstellen unseren Blick auf eines der herausragenden Merkmale des Menschen: die Fähigkeit zur Kooperation. Es entsteht der Eindruck, wir lebten in einer Welt des Gegeneinanders. Dabei wird übersehen, dass quantitativ das Prinzip der Kooperation in vielen Lebensbereichen dominiert: Politische Institutionen, Unternehmen oder auch das Gesundheits- und Bildungssystem funktionieren nur, weil Menschen zur Kooperation bereit sind und ihre persönlichen Ziele mit den Zielen anderer abstimmen. Aber warum tun sie das? Menschen sind in der Lage, die Absichten anderer zu erkennen. Im Gegensatz zu allen weiteren Primaten nutzen sie diese Fähigkeit nicht nur, um sich in Konkurrenzsituationen einen Vorteil zu verschaffen. Die gemeinsame Lösung von Problemen bringt für die gesamte Gruppe Vorteile, nicht nur für den Einzelnen.
Zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen erweitern unsere Sichtweise der Kooperation und suchen nach Antworten auf Fragen wie: Was waren erste Formen der Kooperation in der Geschichte der Menschheit? Ist Empathie eine Voraussetzung für Zusammenarbeit? Welche Rolle spielt Konkurrenz in kooperativen Prozessen? Lassen sich solche Vorgänge simulieren? Warum ist es trotz aller Fähigkeiten zur Zusammenarbeit so schwer, frei verfügbare Gemeinschaftsgüter gerecht zu verteilen? Wie kooperieren soziale Insekten? Ist Symbiose eine Form der Kooperation? Können Menschen und Maschinen kooperieren? Diese und weitere Fragen werden in der Reihe vorgestellt und diskutiert.
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe »Mainzer Universitätsgespräche« des Studium generale
Begleitübungen des Studium generale für Bachelor-Studierende