STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
CHAOS UND ORDNUNG
Prof. Dr. Andreas Buchleitner
(Quantenoptik und -statistik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Chaos, Quanten, Unbestimmtheit
Mittwoch, 26. Juni 2013, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Chaos ist der Urzustand der Welt ebenso wie Quelle ihrer Wandelbarkeit, und eine der Aufgaben der Zivilisation im Allgemeinen und der Wissenschaft im Besonderen besteht darin, Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Ingenieurskunst definiert sich in gewisser Weise dadurch, dass auch sehr komplexe technische Gebilde unter Kontrolle bleiben. Die Natur tut dies nur in den seltensten Fällen – Naturereignisse unterschiedlichster Art erinnern uns recht regelmäßig daran – und der Zufall greift immer wieder in unser tägliches Erleben ein. Auch im Mikrokosmos herrscht der Zufall, doch ist er hier von anderer, quantenmechanischer Natur, die in der Unbestimmtheit quantenmechanischer Messergebnisse wurzelt. Gleichzeitig gilt die Quantenmechanik mit einigem Recht als die erfolgreichste naturwissenschaftliche Theorie und ist aus unserem technisch geprägten Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie also lassen sich Chaos, Unbestimmtheit und Vorhersagbarkeit unter einen Hut bringen? Dem wird dieser Vortrag anhand einfacher Beispiele nachgehen.
Andreas Buchleitner: Studium und Diplom in experimenteller Quantenoptik 1989 an der LMU München. Promotion in theoretischer Physik 1993 an der École Normale Supérieure in Paris. PostDoc am MPI für Quantenoptik, Garching, Forschungssaufenthalte an der Queen's University of Belfast und am Weizmann Institute of Science, Rehovot. Habilitation 1999 an der LMU Mün-chen. 1999–2007 Forschungsgruppenleiter am MPI für Physik komplexer Systeme in Dresden. Seit 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Quantenoptik und -statistik an der Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte Quantenchaos, -information, -statistik.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Andreas Anter
(Lehrstuhl für Politische Bildung, Universität Erfurt)
Die politische Idee der Ordnung
Mittwoch, 3. Juli 2013, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)