Marcus Attila Vetter – Veranstaltungsexposé – Wintersemester 2011/2012

Themenschwerpunkt des Studium generale
"Quest for Food – Wie Ernährung Leben bestimmt"

HUNGER – Filmpräsentation und Gespräch mit dem Regisseur Marcus Vetter

Dienstag, 7. Februar 2012, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)

″Es war klar, dass es keinen anderen Namen für diese Dokumentation geben kann als – Hunger. Um nichts anderes geht es. Wie sieht er aus? Wo kommt er her? Wie fühlt er sich an? Wie ist er zu bekämpfen? Wieso gibt es ihn?
Die Welt produziert so viele Nahrungsmittel wie nie zuvor. Und dann trifft man Kinder, die sich in der Hitze einer afrikanischen Nacht um einen fast leeren Topf balgen, Kinder, die kleinwüchsig sind und manchmal auch ein wenig zurückgeblieben, weil kein Körper den ewigen Mangel verkraftet. Man sieht ihnen den Hunger nicht einmal an, sind ja alle unterernährt, sind ja alle klein. Hidden Hunger – verdeckter Hunger, eben keine spendenaufrufkompatiblen Hungerbäuche.
25.000 Menschen sterben jeden Tag an den Folgen ihrer Mangelernährung. Fast neun Millionen Menschen im Jahr, mehr, als im Großraum London leben. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind.
Eines ist sicher: Jeden Morgen gibt es 224.488 Menschen mehr. Jeden Morgen ein neues Oberhausen. Im Jahr 2050 werden 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Sie werden Hunger haben, aber nicht mehr Platz, um Nahrung anzubauen.″ (Auszug aus dem Pressetext)

Marcus Attila Vetter (*1967), Regisseur, Produzent. Studium der Wirtschaftswissenschaften in Worms, Buenos Aires und Madrid. Nach einem Volontariat bei der Bavaria in München Aufbaustudium der Diplom Medienwissenschaft/-praxis an der Universität Tübingen. Ab 1994 freier Redakteur, Autor und Regisseur beim SDR/SWR. 2004 Auswahl für das zehnmonatige europäische Trainingsprogramm Discovery Campus Masterschool. Zahlreiche Dokumentarfilme, die regelmäßig auf Festivals liefen und mit denen er bisher dreimal den Grimme-Preis gewinnen konnte: 2000 für das Dokudrama ″Der Tunnel″ (ebenfalls Deutscher Fernsehpreis), 2001 für ″Wo das Geld wächst – die EM-TV-Story″ und 2002 für ″Broadway Bruchsal″. Weitere Filme: ″Wenn der Bus kommt″ (1997), ″Wargames″ (2002), ″Battle for Bruckmann″ (2004), ″Die Unzerbrechlichen″ (2006), ″Mein Vater der Türke″ (2006), ″Traders′ Dreams″ (2007) und ″Heart of Jenin″ (2008), ″Hunger″ (2010) und ″Conema Jenin″ (2012).

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hartwig de Haen
(Professor em. für Agrarökonomie, Georg-August-Universität Göttingen, Ehem. Beigeordneter Generaldirektor der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO))
Hunger und Fehlernährung in der Welt – Stand, Ursachen, Perspektiven
Dienstag, 14. Februar 2012, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)