PD Dr. Markus Christmann – Vortragsexposé – Wintersemester 2011/2012

Themenschwerpunkt des Studium generale
"Quest for Food – Wie Ernährung Leben bestimmt"

PD Dr. Markus Christmann (Universität Mainz)

Toxische Stoffe in Nahrungsmitteln

Dienstag, 10. Januar 2012, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)

Gifte in unserer Nahrung repräsentieren eine tägliche Gefahr für unsere Gesundheit. Bis in die Neuzeit stellten hierbei vor allem Pflanzengifte und Kontaminationen der Nahrung mit Pilztoxinen, wie dem Gift des Mutterkornpilzes, oder Bakterientoxinen die größte Gefahr dar. Diese Toxine führen zu akuten Vergiftungen, die den Tod zur Folge haben können. Diese Vergiftungsfälle sind heutzutage durch die gute Lebens¬mittelüberwachung in Deutschland jedoch sehr selten geworden und stehen, wie im Falle der Kontamination mit dem EHEC Erreger, bei ihrem Auftreten sofort in den Schlagzeilen. Eine weitaus größere, jedoch schleichende Gefahr geht von Giften in der Nahrung aus, die durch die Herstellung oder Zubereitung der Nahrung entstehen. Diese Stoffe sind gentoxisch und können zur Entstehung von Krebs führen, wobei geschätzt wird, dass ca. 30% aller Tumore durch sie hervorgerufen werden.
In diesem Vortrag soll einerseits ein kurzer Abriss über die klassischen Nahrungstoxine wie Pilztoxine, Bakterientoxine und Toxine aus marinen Tieren gegeben werden, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den krebserregenden Substanzen in der Nahrung. Hierbei sollen unter anderem Strategien diskutiert werden, wie diese zu vermeiden sind.

Markus Christmann wurde 1969 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Studium der Biologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz erfolgte die Promotion am Institut für Toxikologie des Mainzer Universitätsklinikums. Hier ist Dr. Christmann seit 2000 als Arbeitsgruppenleiter beschäftigt und absolvierte im Jahr 2010 seine Habilitation mit der Venia legendi im Fach Toxikologie. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich mit der Regulation der DNA-Reparatur durch genotoxische Agenzien und der damit verbundenen zellulären Protektion. Für seine Arbeit wurde er bereits mit mehreren Preisen wie dem Nachwuchspreis der Gesellschaft für biologische Strahlen-forschung und dem Young Toxicologist’s Award der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie ausgezeichnet.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Gerd Spittler
(Professor em. für Ethnologie, Facheinheit Ethnologie, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Bayreuth)
Das einfache Mahl – Kost der Armen oder vollkommenes Gericht?
Afrikanische und europäische Esskultur im Vergleich
Dienstag, 17. Januar 2012, 18:15 Uhr, N 1 (Muschel)