STUDIUM GENERALE: MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE
"DER SINN DER SINNFRAGE"
Prof. Dr. Bernulf Kanitscheider (Gießen)
Die Sinnperspektive in einem unendlichen Kosmos
Mittwoch, 25. November 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)
Der erste Teil des Vortrages schildert den Weg der kosmologischen Vorstellungen von der geschlossenen mittelalterlichen Welt zum offenen unendlichen Universum. Über die Stationen der Renaissance-Astronomie und der Newtonschen Kosmologie wird das Standard Konkordanz-Modell der relativistischen Kosmologie dargestellt, das mit allen heutigen Beobachtungen in Einklang ist.
Im zweiten Teil werden die Aspekte der religiösen Sinnfindung dem säkularen Humanismus, der auf dem Begriff des gelungenen Lebens basiert, gegenübergestellt. Es wird sich zeigen, dass die humanistische Weltsicht auf antiken Vorbildern beruht, die aber erstaunlich gut mit der naturalistischen Auffassung des heutigen wissenschaftlichen Weltbildes harmonieren.
Bernulf Kanitscheider ist emeritierter Professor für Philosophie der Naturwissenschaft am FB Physik und am Zentrum für Philosophie der Universität Gießen. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Naturphilosophie, Wissenschaftstheorie mit den Schwerpunkten Kosmologie, Raumzeit-Theorie, Interpretation der Quantenmechanik, Selbstorganisation und Chaostheorie, sowie einige Arbeiten über Ethik und Lebensphilosophie.
Jüngste Bücher: ‹Kosmologie› Reclam Stuttgart 3. Aufl. 2002; ‹Von der mechanistischen Welt zum kreativen Universum› Darmstadt WBG 1993; ‹Im Innern der Natur› Darmstadt WBG 1996; ‹Die Materie und ihre Schatten› Alibri Aschaffenburg 2007; ‹Entzauberte Welt› Hirzel Stuttgart 2008.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Heiner Barz (Erziehungswissenschaft, Universität Düsseldorf)
Die Suspendierung der Sinnfrage – empirische Befunde
zum Wertekosmos Jugendlicher
Mittwoch, 2. Dezember 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)