Prof. Dr. Elke Brendel · Vortragsexposé · Wintersemester 2009/2010

THEMENSCHWERPUNKT DES STUDIUM GENERALE
"STRATEGIEN DER KOMMUNIKATION. ARGUMENTATION, LOGIK, RHETORIK"

Prof. Dr. Elke Brendel (Bonn)

Logisches Schließen und argumentative Fallgruben.
Eine kritische Analyse zentraler Formen des Argumentierens

Montag, 9. November 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Eine Argumentation besteht in einem rationalen Verfahren der diskursiven Stützung einer These oder Behauptung. Damit eine Argumentation ihr Ziel erreicht, ist es wichtig, dass die gegebene Begründung für die Stützung der These auf Prämissen beruht, die plausibel sind und von den Diskussionspartnern möglichst akzeptiert werden. Darüber hinaus muss die These sich durch eine korrekte logische Schlussfolgerung auch tatsächlich aus den Prämissen ergeben. Hier lauern argumentative Fallgruben, in die man leicht hineingerät, wenn man das logische Handwerkszeug des korrekten Schließens nicht genau anwendet. Um solchen argumentativen Fehlern vorzubeugen, werden im Vortrag zunächst einige zentrale logische Schlussformen sowie die häufigsten logischen Fehlschlüsse vorgestellt. Gutes Argumentieren besteht jedoch nicht nur im korrekten logischen Schließen. Es gibt zahlreiche Formen des Argumentierens in den Wissenschaften und im Alltagsleben, die sich einer rein logischen Analyse entziehen. Zu diesen Argumentationsformen zählen etwa die Verallgemeinerungsargumente, die so genannten "Dammbruchargumente", Selbstanwendungsargumente oder Analogieargumente. Der Vortrag wird sich exemplarisch auch mit einigen dieser wichtigen Argumentationsmuster befassen und deren argumentative Stärke und Überzeugungskraft kritisch hinterfragen.

Elke Brendel (geb. 1962), Studium der Philosophie in Frankfurt am Main, Visiting Scholar Stanford University (1988/89), Promotion in Philosophie (1991 Frankfurt am Main), wissenschaftliche Assistentin an der Universität Frankfurt und der FU Berlin, Habilitation (1998 FU Berlin), Vertretung einer Logikdozentur an der Universität Leipzig (1999), Universitätsprofessur für Philosophie an der Universität Mainz (1999–2009), Universitätsprofessur für Philosophie und Leitung des Lehrstuhls für Logik und Metaphysik an der Universität Bonn (seit Okt. 2009). – Bücher (in Auswahl): Die Wahrheit über den Lügner (1992), Wahrheit und Wissen (1999), Contextualisms in Epistemology (hg. mit Ch. Jäger 2005), Zitat und Bedeutung (hg. mit J. Meibauer und M. Steinbach 2007), Grundthemen Philosophie: Wissen (in Vorber.).

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Karl N. Renner (Professor für Fernsehjournalismus, Universität Mainz)
Bilder als Kommunikationsinstrumente
Montag, 16. November 2009, 18.15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)