Stiftungsprofessor 2019: Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt

Mit seinen zukunftsweisenden Forschungen zum Riechen und zur Duftwahrnehmung und mit seinem hohen Engagement für die deutschen Akademien wirkt er in Wissenschaft und Gesellschaft: Hanns Hatt ist der Inhaber der "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur" im Jahr 2019. Der Biologe und Mediziner lehrt und forscht als Zellphysiologe an der Ruhr-Universität Bochum. Er zählt insbesondere durch seine Arbeiten über die Struktur und Funktion von Riechrezeptorproteinen zu den international anerkanntesten Wissenschaftlern seines Fachs. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten liegt in der Erforschung der molekularen und zellulären Sinnesphysiologie und Geruchsforschung, vor allem der menschlichen Duftwahrnehmung. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Hanns Hatt unter anderem mit dem Philip Morris Forschungspreis, dem Erfinderpreis der Ruhr-Universität Bochum und dem Robert Pfleger-Forschungspreis ausgezeichnet.

Seit 2015 ist er Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, im September 2018 wurde er für eine zweite Amtszeit in dieser Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien wiedergewählt. Er hat sich nicht nur um die Wissenschaftsorganisation, sondern auch um die Wissenschaftskommunikation sehr verdient gemacht. Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Stifterverbandes sowie seine Publikationen über das Riechen, die zu internationalen Bestsellern wurden, sind Zeichen seiner Intention, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte auch für die Öffentlichkeit verständlich zu machen.

Zur Person

Hanns Hatt wurde 1947 in Illertissen geboren. Er studierte zunächst Biologie und Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, schloss sein Studium 1972 mit dem Staatsexamen ab und schrieb anschließend seine Doktorarbeit. 1975 begann er parallel ein Medizinstudium. 1976 wurde Hatt in Zoologie promoviert, 1981 erhielt er die Approbation in Medizin. Zwei Jahre später wurde er auch in Medizin promoviert, 1984 folge die Habilitation in Physiologie. Nach einer Professur an der TU München ist er seit 1992 Professor für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2015 ist er Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.