Stiftungsprofessor 2008: Jan Philipp Reemtsma

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952, lebt und arbeitet vorwiegend in Hamburg. Er ist Gründer und Geschäftsführender Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung sowie der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und Vorstand der Arno Schmidt Stiftung. Seit 1999 ist er Ehrendoktor der Universität Konstanz; 2007 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Magdeburg ausgezeichnet. Im Oktober 2007 erhielt er den Teddy Kollek Preis der Jerusalem Foundation in der Knesset in Jerusalem. Als bedeutender Mäzen und Stifter unterstützt er eine Vielzahl von Projekten und Institutionen.

Zahlreiche Veröffentlichungen zu literarischen, historischen, politischen und philosophischen Themen, darunter: Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne (2008), Lessing in Hamburg (2007), Über Arno Schmidt. Vermessungen eines poetischen Terrains (2006), Das unaufhebbare Nichtbescheidwissen der Mehrheit. Sechs Reden über Literatur und Kunst (2005), Folter im Rechtsstaat? (2005), Rudi Dutschke Andreas Baader und die RAF (2005; zusammen mit Wolfgang Kraushaar und Karin Wieland), Warum Hagen Jung-Ortlieb erschlug. Unzeitgemäßes über Krieg und Tod (2003), Verbrechensopfer. Recht und Gerechtigkeit (2002; zusammen mit Winfried Hassemer).

Biographie und Auswahlbibliographie Jan Philipp Reemtsma


geb. 1952 in Bonn

Studium der Germanistik und Philosophie in Hamburg, Prof. Dr. phil.

1981 Gründung, seit 1983 Vorstand der Arno Schmidt Stiftung

Mitherausgeber der Bargfelder Ausgabe der Werke Arno Schmidts

1984 Gründung und seither Tätigkeit als Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Seit 1996 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg

1997 Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg

1999 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Konstanz sowie der
Gerhard-Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen

2001 Verleihung des Niedersächsischen Kunstpreises für Literatur/Nicolas-Born-Preis

2002 Verleihung der Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

2003 Verleihung des Heinz-Galinski-Preises 2003 der Heinz-Galinski-Stiftung, Berlin

2005 Verleihung des ‚Preises der Kritik’ des Hoffmann und Campe Verlags, Hamburg

2007 Verleihung des Teddy Kollek Preises der Jerusalem Foundation in der Knesset, Jerusalem

2008 Verleihung der Ferdinand-Tönnies-Medaille der Universität Kiel (14. Mai 2008)

Publikationen im Rahmen des Hamburger Instituts für Sozialforschung:

* (als Mitherausgeber): 'Nunca Mas!'. Ein Bericht über Entführung, Folter und Mord durch die Militärdiktatur in Argentinien, Weinheim/Basel: Beltz 1987

* (als Mitherausgeber): Die Auschwitz-Hefte. Texte der polnischen Zeitschrift 'Przeglad Lekarski' über historische, psychische und medizinische Aspekte des Lebens und Sterbens in Auschwitz, 2 Bde., Weinheim/Basel: Beltz 1987 (Neuauflage Hamburg: Rogner & Bernhard 1994)

* (als Herausgeber): Folter. Zur Analyse eines Herrschaftsmittels, Hamburg: Junius 1991

* Mord am Strand. Allianzen von Zivilisation und Barbarei. Aufsätze und Reden, Hamburg: Hamburger Edition 1998 (Taschenbuchausgabe bei Siedler/btb, 2000)

* Im Keller, Hamburg: Hamburger Edition 1997 (Taschenbuchausgabe bei Rowohlt, 1998; diverse europäische und außereuropäische Ausgaben, amerikanische Ausgabe bei Alfred A. Knopf, 1998)

* (mit Wolfgang Kraushaar und Karin Wieland): Rudi Dutschke Andreas Baader und die RAF, Hamburg: Hamburger Edition 2005

* Folter im Rechtsstaat?, Hamburg: Hamburger Edition 2005

* Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne, Hamburg: Hamburger Edition 2008

Aufsätze zur Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts, zu Fragen der Zivilisationstheorie und Geschichte der menschlichen Destruktivität in Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, 1992ff, sowie zahlreichen anderen Zeitschriften

Weitere Publikationen:

* (als Mitherausgeber): Christoph Martin Wieland: Politische Schriften, insbesondere zur Französischen Revolution, Bd. I-III, Nördlingen: Greno 1988

* Das Hexameron von Harwich. Ein britisches Fragment, Rheinbach-Merzbach: CMZ-Verlag 1992

* u.a. Falun. Reden und Aufsätze, Berlin: Edition Bittermann 1992

* Das Buch vom Ich. Christoph Martin Wielands "Aristipp und einige seiner Zeitgenossen", Zürich: Haffmans 1993 (Taschenbuchausgabe bei dtv, 1999)

* Mehr als ein Champion. Über den Stil des Boxers Muhammad Ali, Stuttgart: Klett-Cotta 1995 (Taschenbuchausgabe bei Rowohlt, 1997; amerikanische Ausgabe bei Alfred A. Knopf, 1998)

* Der Vorgang des Ertaubens nach dem Urknall. Zehn Reden und Aufsätze, Zürich: Haffmans 1995 (Taschenbuchausgabe bei dtv, 1998)

* Das Recht des Opfers auf die Bestrafung des Täters - als Problem, München: C.H. Beck 1999 (Schriftenreihe der Juristischen Studiengesellschaft Regensburg e.V., H. 21)

* Der Liebe Maskentanz. Aufsätze zum Werk Christoph Martin Wielands, Zürich: Haffmans 1999

* Stimmen aus dem vorigen Jahrhundert. Hörbilder, Stuttgart: Klett-Cotta 2000

* Wie hätte ich mich verhalten? und andere nicht nur deutsche Fragen, München: C.H. Beck 2001 (Paperback-Ausgabe in der „Beck’schen Reihe“ des C.H. Beck Verlags, 2002)

* Die Gewalt spricht nicht. Drei Reden, Stuttgart: Reclam 2002

* (mit Winfried Hassemer) Verbrechensopfer. Gesetz und Gerechtigkeit, München:
C.H. Beck 2002

* Warum Hagen Jung-Ortlieb erschlug. Unzeitgemäßes über Krieg und Tod, München:
C.H. Beck 2003

* (als Mitherausgeber) Wielandgut Oßmannstedt, München/Wien: Hanser 2005

* Das unaufhebbare Nichtbescheidwissen der Mehrheit. Sechs Reden über Literatur und Kunst, München: C.H. Beck 2005

* (als Mitherausgeber): Christoph Martin Wieland: Schriften zur deutschen Sprache und Literatur, 3 Bde., Frankfurt/M.: Insel 2005

* Über Arno Schmidt. Vermessungen eines poetischen Terrains, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006

* Lessing in Hamburg, München: C.H. Beck 2007