Vom 8. bis zum 11. September waren wir auf dem 2. bundesweiten Vernetzungstreffen der Refugee Law Clinics. Das Treffen wurde im Tagungshaus Weingarten der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart abgehalten. Organisiert wurde es von Klaus Barwig von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sowie Laura Hilb und Lisa vom Felde von der RLC Gießen.
Deutschlandweit gibt es mittlerweile über 30 RLCs von denen 23 auf der Tagung vertreten waren.
Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Erarbeitung von Qualitätsstandards für RLCs und der Gründung eines Dachverbandes, den Refugee Law Clinics Deutschland.
Begonnen wurde die Tagung am Donnerstag dem 8.9. mit der Vorstellung der Organisatoren, Teilnehmer und Referenten, gefolgt von einer Vorstellung der Ziele und Aufgaben eines Dachverbandes. Außerdem wurde die Organisation ENCLE (European Network of Clinical Legal Education) und deren Aufbau, sowie die Datenbank EDAL (European Database of Asylum Law) erläutert.
Am nächsten Tag wurde zunächst ausführlich über Qualitätsstandards für RLCs diskutiert und anschließend nach Konsensprinzip eine Reihe von erstrebenswerten Mindeststandards, von verbindlicher Ausbildung über Code of Conduct bis hin zu Datenschutz, vereinbart.
In einem folgenden Workshop haben wir einen Einblick in die konkrete Fallarbeit einer RLC erhalten. Umfasst war das materielle Asylrecht, das Verfahren und Sachverhaltserarbeitung im Mandantengespräch.
Danach erhielten wir einen aufschlussreichen Vortrag über die Möglichkeiten und Grenzen der Anhörungsvorbereitung im Rahmen der Asylberatung, sowie über die Rechtsgrundlage des Rechtsdienstleistungsgesetzes für die studentische Rechtsberatung.
Am folgenden Tag nahmen wir an zwei lehreichen Workshops zum Thema Mandatsverwaltung/Datenschutz und Finanzen (Rechtshilfefonds und Finanzierungsmöglichkeiten) teil.
Danach folgte eine äußerst ausführliche Diskussion über Vor- und Nachteile, sowie Ziele, Kompetenzen und Strukturen des Dachverbandes. Anschließend konnten wir nach vorangegangener jahrelanger Planung durch die RLCs Berlin und Köln schließlich erfolgreich den Dachverband Refugee Law Clinics Deutschland gründen und einen ersten Vorstand wählen.
Zum Abschluss des Tages gab es noch die Möglichkeit einen Ausflug an den Bodensee zu machen.
Am letzten Vormittag wurden in einer Abschlussrunde ungeklärte Fragen erörtert und in Gruppenarbeit das Rollenverständnis in der studentischen Rechtsberatung (Code of Conduct) erarbeitet.
Als frisch gegründete RLC war es für uns eine sehr informative und hilfreiche Tagung da wir besonders in Gesprächen zwischen den Veranstaltungen von den erfahrenen RLCs Tipps und Ratschläge zum Aufbau der Rechtsberatung erhalten haben.
Wir freuen uns auf das nächste Vernetzungstreffen!
Grethe und Stefan
