Neuer Sonderforschungsbereich mit Beteiligung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Förderung für exzellente Wissenschaft im Bereich der Materialforschung / Verlängerung des SFB 1292

25.11.2021

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs im Bereich der Materialforschung bewilligt, an dem die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit einem zukunftsweisenden Teilprojekt beteiligt ist. Zudem wurde ein bereits etablierter Sonderforschungsbereich unter Mainzer Sprecherschaft um weitere vier Jahre verlängert.

"Wir freuen uns über den positiven Bescheid für den neuen Sonderforschungsbereich 1487 unter Sprecherschaft der TU Darmstadt, Partner der JGU im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Unsere Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier einen Beitrag zu klima- und umweltrelevanten Forschungsfragen leisten", so JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1487 ist in der Materialforschung angesiedelt und wird sich mit dem Potenzial von Eisen als nachhaltigem Ersatzelement für umweltrelevante metallische Rohstoffe beschäftigen. "Der Sonderforschungsbereich 1487 wird von der interdisziplinären Verbundforschung profitieren", so der Präsident. "Es freut uns, dass Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier ihre Expertise zu wichtigen Zukunftsfragen beisteuern können."

SFB 1487: Eisen, neu gedacht!

Der Ersatz von seltenen, toxischen oder in anderer Hinsicht bedenklichen Elementen ist für unsere Gesellschaft und die gesamte Welt von großer Bedeutung, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Eisen könnte dabei eine wichtige Rolle spielen: Es ist überall vorhanden, erschwinglich, nachhaltig und es verfügt über einzigartige chemische Eigenschaften. Derzeit stehen einer stärkeren Verwendung eisenhaltiger Verbindungen allerdings noch Nachteile entgegen, wie zum Beispiel die Langzeitstabilitäten oder die noch zu optimierenden Eigenschaften. Der neue Sonderforschungsbereich "Iron, upgraded!" setzt bei diesen Defiziten an. Eisen als Element der Zukunft soll so verbessert werden, dass es katalytisch wirksame Edelmetalle oder Seltenerdmetalle in Permanentmagneten kostengünstig und ressourcenschonend ersetzen kann. An dem SFB beteiligt sind die TU Darmstadt als Sprecherhochschule, die Universitäten in Frankfurt, Heidelberg, Mainz und Marburg sowie das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion. Damit ist der jetzt bewilligte SFB auch ein gemeinsamer Erfolg der strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Für die Arbeiten stellt die DFG in den kommenden vier Jahren rund 10 Millionen Euro bereit.

"Eisen bietet uns die Chance, Katalysatoren oder magnetische Materialien zu ersetzen und somit eine umweltschonende, ressourcenschonende und nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu fördern", teilt Prof. Dr. Angela Möller vom Department Chemie der JGU dazu mit. Die Rolle ihres Projekts ist in der Synthese und Materialcharakterisierung angesiedelt, insbesondere im Hinblick auf oxydische Materialien und deren katalytische und magnetische Eigenschaften. Bei der Charakterisierung der Materialien wird unter anderem die Mößbauer-Spektroskopie zum Einsatz kommen. "Diese Methode zeichnet unsere Beteiligung an dem SFB mit grundlegender Verknüpfung zu zahlreichen Teilprojekten aus", merkt Angela Möller an. "Wir hoffen, damit bei klima- und umweltrelevanten Fragestellungen einen neuen Weg zu beschreiten." Angela Möller hat seit 2015 die Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur "Oxydische Materialien" an der JGU inne.

SFB 1292: Gezielte Beeinflussung von konvergierenden Mechanismen ineffizienter Immunität bei Tumorerkrankungen und chronischen Infektionen

Das körpereigene Immunsystem verfügt über ausgefeilte Mechanismen, um eindringende Krankheitserreger ebenso wie entartete Zellen zu identifizieren und zu eliminieren. Sind diese Mechanismen allerdings unwirksam oder werden sie umgangen, können sich Tumoren ausbilden oder chronische Infektionen manifestieren. Im Sonderforschungsbereich 1292 werden seit vier Jahren genau diese Abläufe einer sogenannten Immunevasion erforscht. Ziel ist es, zu einem tiefergreifenden Verständnis der ineffizienten Immunabwehr zu gelangen, um langfristig neue immuntherapeutische Ansätze zu entwickeln. Die DFG unterstützt diese Forschungsarbeit für weitere vier Jahre mit rund 13 Millionen Euro.