Political Participation on Facebook? An Analysis of Political Discourses on the Facebook Pages of German and Austrian Parties

Social Media wie Facebook sind inzwischen nicht nur ein fester Bestandteil der kommunikativen Aktivitäten politischer Akteure, sondern eröffnen den Bürgern auch neue Möglichkeiten zur Teilhabe an der Politik. Die damit verbundenen großen Hoffnungen auf eine steigende politische Partizipation und eine Demokratisierung der Politik haben sich bisher allerdings nur teilweise erfüllt. Denn die neuen digitalen Räume schaffen zwar die technischen Möglichkeiten für mehr Bürgerbeteiligung, bieten aber keine Gewähr dafür, dass diese auch genutzt werden.

Folgt man dem Konzept der deliberativen Demokratie von Habermas, verlaufen politische Diskurse nur dann erfolgreich, wenn sie sich an kommunikativen Prinzipien der Verständigung orientieren: Um sich eine eigene Meinung bilden und am politischen Diskurs teilnehmen zu können, müssen die Bürger die von den politischen Akteuren verbreiteten Informationen zunächst verstehen. Anschließend braucht es die gemeinsame Beratschlagung und Verständigung über öffentliche Angelegenheiten, damit ein rationaler Konsens bzw. zumindest ein argumentativ gestützter Kompromiss hergestellt werden kann. Mithilfe des sogenannten Index für Verständigungsorientierung (VOI) nach Burkart und Rußmann will die international vergleichende Studie klären, ob und inwieweit deutsche und österreichische Parteien ihre Facebook-Seiten nutzen, um mit den Bürgern in einen solchen verständigungsorientierten Diskurs einzutreten. Untersucht wird dabei auch, wie sich verschiedene politische Kontextfaktoren in beiden Ländern (z. B. der Stellenwert populistischer Parteien) auf den politischen Diskurs zwischen Parteien und Bürgern auswirken.

Projektmitarbeiterin:
Dr. Melanie Magin

Kooperationspartnerin:
FH-Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann (FHWien der WKW)