Juniorprofessor Dr. MATTHIAS SCHOTT

Juniorprofessor für Experimentelle Teilchenphysik

Matthias Schott, 1979 in Nürnberg geboren, studierte Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der University of Cambridge, Großbritannien, und promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2008 erhielt er eines der renommierten Fellowships am Genfer Forschungszentrum CERN und aufgrund seiner ausgezeichneten Forschungsleistungen 2010 eine CERN Research Staff Stelle. Seit Beginn der Experimente am ATLAS-Detektor des neuen Teilchenbeschleunigers LHC spielte Schott eine führende Rolle bei der Auswertung der Daten. Daraufhin beauftragte ihn die ATLAS-Kooperation mit der Leitung einer Analyse-Gruppe mit etwa 50 Physikern im Bereich der elektroschwachen Physik. Im August 2012 kam Schott an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), wo er eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Emmy Noether-Nachwuchsgruppe einrichtete, die sich mit der hochpräzisen Messung der Masse von W-Bosonen befasst.

Mit Wirkung zum 1. Februar 2013 wurde Matthias Schott zum Juniorprofessor für Experimentelle Teilchenphysik an der JGU ernannt. Am Institut für Physik übernimmt er eine von der VolkswagenStiftung geförderte Lichtenberg-Professur. Schott ist einer von insgesamt sieben herausragenden Wissenschaftlern, die sich in der Wettbewerbsrunde 2012 um eine Lichtenberg-Professur durchsetzen konnten. Zudem wird er gleichzeitig als Fellow am Gutenberg Forschungskolleg (GFK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aufgenommen.

Das Forschungsgebiet des Teilchenphysikers ist in der Arbeitsgruppe Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP) am Institut für Physik der JGU angesiedelt und wird sich im weitesten Sinn mit der Frage befassen, wie die Bausteine der Materie, die im Standardmodell der Teilchenphysik beschrieben werden, eigentlich zu ihrer Masse kommen. Mit der Entdeckung des Higgs-Bosons am CERN ist die Wissenschaft im vergangenen Sommer einer Antwort näher gekommen, gleichzeitig werden dadurch jedoch neue Fragen aufgeworfen. Schott wird insbesondere versuchen, die Masse des W-Bosons mit einer Genauigkeit von 0,01 Prozent zu bestimmen. Dadurch sind indirekt Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Higgs-Bosons möglich. Die eigentlichen Messungen erfordern einen sehr großen Datensatz, der vom ATLAS-Experiment voraussichtlich in den Jahren 2014 bis 2016 aufgezeichnet wird. Gleichzeitig möchte der Wissenschaftler an der Entwicklung eines neuartigen Mikrostruktur-Gasdetektors (Micromegas) arbeiten. Die neue Forschergruppe wird bei den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf diesem Gebiet eine international führende Rolle einnehmen.

Wissenschaftlicher Werdegang

Februar 2013
Ernennung zum Juniorprofessor für Experimentelle Teilchenphysik am Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

2012-2013
Emmy-Noether Gruppenleiter am Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

2011-2012
Wilhelm-Conrad-Röntgen-Gastprofessor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

2010-2012
Research Staff am CERN, Genf, Schweiz

2008-2010
Research Fellow am CERN, Genf, Schweiz

2008
Master in Computer Science an der FernUniversität Hagen

2007-2008
Post-Doc an der Ludwig-Maximilians-Universität München

2007
Promotion in Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Titel der Dissertation: "Study of the Vector-Boson Production at the ATLAS Experiment at LHC"

2006-2008
Studium der Informatik an der FernUniversität Hagen

2004-2007
Promotionsstudium an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und am CERN, Genf, Schweiz

2004
Diplom in Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Titel der Diplomarbeit: "Barionic systems on the lightcone"

2001-2002
Studium der Physik an der University of Cambridge, Großbritannien

1999-2004
Studium der Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Lehr- und Forschungsschwerpunkte

  • Electroweak Precision Measurements and Global Electroweak Fits
  • Production Cross-Section Measurements of heavy Gauge Bosons at Hadron Colliders
  • Search for Axion-Like-Particles
  • Research and Development of Micromegas Detectors

Publikationen (Auswahl)

  • ATLAS Collaboration: Measurement of WW production in pp, collisions at √s = 7 TeV with the ATLAS detector and limits on anomalous WWZ and WWγ couplings, arXiv:1203.6232 [hep-ex]
  • ATLAS Collaboration: Measurement of WZ Production in Proton-Proton Collisions at sqrt(s) = 7 TeV with the ATLAS Detector, Eur. Phys. J. C (2012) 72:2173, arXiv:1208.1390 [hep-ex]
  • ATLAS Collaboration: Measurement of the transverse momentum distribution of Z/γ* bosons in proton-proton collisions at √s=7 TeV with the ATLAS detector, Phys.Lett.B 705 (2011) 415-434
  • ATLAS Collaboration: Search for pair production of first or second generation leptoquarks in proton-proton collisions at sqrt(s)=7 TeV using the ATLAS detector at the LHC, Phys. Rev. D 83, 112006 (2011), arXiv:1104.4481 [hep-ex]
  • ATLAS Collaboration: Measurement of the Muon Charge Asymmetry from W Bosons Produced in pp Collisions at √s=7 TeV with the ATLAS detector, Phys. Lett. B 701 (2011) 31-49, arXiv:1103.2929 [hep-ex]
  • ATLAS Collaboration: Measurement of the W→lv and Z/γ*→ll production cross sections in proton-proton collisions at √s=7 TeV with the ATLAS detector, JHEP 1012 (2010) 060, arXiv:1010.2130 [hep-ex]
  • GFitter Group: Updated Status of the Global Electroweak Fit and Constraints on New Physics, arXiv:hep-ex/1002.1850, Accepted to Eur.Phys.J.
  • M.Schott et. al. (OSQAR Col.): Results of the 2nd run of OSQAR Photon Regeneration Experiment, arXiv:hep-ex/1110.0774
  • M. Boonekamp, M. Schott: Z boson transverse momentum spectrum from the lepton angular distributions, JHEP 1011, pp153, arXiv:hep-ex/1002.1850