Gutenberg Nachwuchskolleg an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz feierlich eröffnet

Zentrale Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses bildet dritte Säule zur innovativen Hochschulsteuerung

16.04.2015

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat mit einem Festakt das Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK) in Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Vera Reiß offiziell eröffnet. Die Universität hat das GNK im Jahr 2014 als zentrale Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses eingerichtet. Es vervollständigt die Mainzer Kollegstruktur von Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und Gutenberg Lehrkolleg (GLK), die 2007 beziehungsweise 2010 im Rahmen des Zukunftskonzepts der JGU zur innovativen Hochschulsteuerung errichtet worden sind.

"Die Chancen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind ein zentrales Thema der aktuellen wissenschaftspolitischen Diskussion. Und da ist es gut zu wissen: Das GNK wird nachhaltig zur Verbesserung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JGU beitragen. Es bietet wichtige individuelle Unterstützungsangebote und Orientierung zu Beginn der wissenschaftlichen Karrieren. Dadurch werden den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern frühzeitig Perspektiven eröffnet – und diese haben für mich hohe Priorität. Daher fördert das Wissenschaftsministerium die zukunftsweisende Initiative sehr gern", so Wissenschaftsministerin Vera Reiß. Einen großen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses leiste zudem landesweit das 25-Millionen-Euro Landesprogramm, mit dem die Landesregierung den Hochschulen 200 unbefristete Stellen und 9 Millionen Euro für Sachkosten zur Verfügung stelle, so Vera Reiß weiter.

"Wir haben mit dem Gutenberg Forschungskolleg, dem Gutenberg Lehrkolleg und nun dem Gutenberg Nachwuchskolleg als dritter Säule einen innovativen Weg beschritten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv in die Hochschulsteuerung eingebunden", betont der Präsident der JGU, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. "Die bisherigen Entwicklungen und Ergebnisse bestätigen uns auf diesem noch vergleichsweise unkonventionellen Weg, den wir mit der Unterstützung unserer Hochschulexperten künftig konsequent weiterverfolgen." Die drei Einrichtungen sind mit Spitzenkräften verschiedener Disziplinen besetzt und verstehen sich als Beratungsgremien der Hochschulleitung in strategischen Fragen.

Die Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses gehört zu den zentralen Aufgaben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Jedes Jahr werden rund 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an der JGU promoviert, davon 51 Prozent Frauen. Etwa 35 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler habilitieren sich jährlich und rund 50 haben eine Juniorprofessur inne. Dazu kommen viele selbstständige, extern geförderte Nachwuchsgruppen. Die Doktorandinnen und Doktoranden, Postdoktorandinnen und Postdoktoranden, Habilitandinnen und Habilitanden, Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren sowie Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter gestalten und prägen die Entwicklung der Universität. Sie engagieren sich in Forschung und Lehre und tragen damit wesentlich zur Reputation der Gesamtuniversität in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und in der Öffentlichkeit bei.

Das GNK wurde im Jahr 2014 gegründet, um die Arbeits- und Betreuungsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu verbessern und individuelle Unterstützungsangebote bereitzustellen. Dafür stehen dem GNK zunächst bis 2016 jährlich eine Million Euro zur Verfügung. "Wir möchten dem wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs das bestmögliche Umfeld bieten, um somit auch die besten Köpfe für unsere Universität zu gewinnen", so Univ.-Prof. Dr. Mathias Kläui, Direktor des Gutenberg Nachwuchskollegs.

Das GNK wird einerseits strategische Perspektiven entwickeln und andererseits die bisherigen Maßnahmen zur Nachwuchsförderung bündeln und sichtbar machen, aber auch weiterentwickeln und um neue Fördermaßnahmen ergänzen. Das GNK versteht sich zudem als Plattform, um die Anliegen des wissenschaftlichen Nachwuchses aufzugreifen. Alle Informationen und offenen Fragen, die für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler relevant sind, sollen künftig auf einem eigenen Internetportal zugänglich gemacht werden. Ein wichtiges, bereits etabliertes GNK-Instrument sind die sogenannten Minigraduiertenkollegs, Kleingruppen von drei bis fünf exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die sich mit interdisziplinären Fragestellungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften beschäftigen und die vom GNK über Stipendien gefördert werden. Erst im März 2015 wurden sechs neue Doktorandengruppen bewilligt.