0,9 Mio. Euro für das QOQI-Projekt „Atominterferometrie mit Quantengasmischungen unter Schwerelosigkeit“

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt „Atominterferometrie mit Quantengasmischungen unter Schwerelosigkeit“ während der Forschungsraketenmission MAIUS-2 und MAIUS-3

Die Forschungsgruppe Experimentelle Quantenoptik und Quanteninformation (QOQI) um Prof. Dr. Patrick Windpassinger erhält für das Teilprojekt „Atominterferometrie mit Quantengasmischungen unter Schwerelosigkeit“ des Verbundvorhabens „Untersuchung der Eigenschaften von Bose-Einstein-Kondensaten während der Forschungsraketenmission MAIUS-2 & MAIUS-3“ eine Zuwendung aus dem Bundeshaushalt von rund 0,9 Mio. Euro zunächst für einen Zeitraum von vier Jahren. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Ziel des Mainzer Teilprojekts ist es, auf Forschungsraketen ultrakalte Quantengase als Sensoren für die Gravitation einzusetzen, um damit zu vermessen, ob Objekte (wie von den gängigen Theorien vorausgesagt) in der Tat gleich schnell fallen – die Überprüfung des sogenannten Einstein'schen Äquivalenzprinzips, in für terrestrische Experimente unerreichbaren Parameterbereichen und Geometrien. Aufgabe der Mainzer Forschergruppe ist hierbei, hochstabile Laserstrahlaufteilungs- und Manipulationssysteme zu entwickeln, die beispielsweise Raketenstarts aushalten und nicht nur unter geschützten Laborbedingungen funktionieren. Im Rahmen des jetzt bewilligten Projektteils sollen zwei Forschungsraketen mit Experimenten gestartet werden, in denen die Mainzer Module Anwendung finden. Der Zusammenbau der Rakete Payload für eine erste Mission (MAIUS I) befindet sich momentan in den letzten Zügen, ihr Start ist für das Frühjahr 2015 geplant. In 2017 und 2018 sollen dann die Missionen MAIUS II und III starten.

Die Gesamtprojektleitung des Verbundvorhabens „Untersuchung der Eigenschaften von Bose-Einstein-Kondensaten während der Forschungsraketenmission MAIUS-2 & MAIUS-3“ hat die Universität Bremen, daneben sind Forschungsgruppen der Leibniz Universität Hannover, der HU Berlin sowie des Ferdinand Braun Instituts für Höchstfrequenztechnik Berlin als direkte Partner beteiligt. Seit einigen Jahren arbeiten diese Forschungsgruppen daran, die notwendigen Technologien für die Raketen zu entwickeln und haben bereits erste Experimente am Fallturm des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen durchgeführt. Mit der Ausdehnung dieser Studien auf Forschungsraketen wird es nun möglich, Schlüsselkomponenten und Verfahren für eine zukünftige Weltraummission zu demonstrieren – ein raketentaugliches Interferometer, ausgestattet mit einem Atomlaser, betrieben in einem im Vergleich zum Fallturm ausgedehnten Parameterbereich.