Zukunftstechnologie Spintronik: Mainz verstärkt Zusammenarbeit mit renommiertem Experimentalphysiker Stuart Parkin

Stuart Parkin vom IBM Forschungszentrum Almaden in San José wird Fellow des Gutenberg Forschungskollegs und übernimmt Betreuung von Mainzer Doktoranden

17.05.2011

Das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat den britisch-amerikanischen Wissenschaftler Prof. Dr. Stuart Parkin zum GFK-Fellow ernannt. "Stuart Parkin ist ohne Zweifel ein führender Wissenschaftler auf seinem Gebiet", erklärt Univ.-Prof. Dr. Claudia Felser, Direktorin der Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ). Parkin ist IBM Fellow, die höchste technische Auszeichnung bei IBM, und Manager der Magnetoelektronik-Gruppe beim IBM Forschungszentrum Almaden. Er ist außerdem konsultierender Professor in Stanford. Seine herausragende wissenschaftliche Leistung spiegelt sich in zahlreichen Preisen und Ernennungen wider. Stuart Parkin ist Mitglied von 4 nationalen Akademien: Er ist Fellow der Royal Society, Mitglied der National Academy of Science, Mitglied der National Academy of Engineering und Fellow der American Academy of Arts and Sciences. Er erhielt den "Hewlett-Packard Europhysics Prize" der Europäischen Physikalischen Gesellschaft und den "International New Materials Prize" der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft. Parkin ist Ehrendoktor der RWTH Aachen wie auch der TU Eindhoven in den Niederlanden. Er ist Gastprofessor an 5 weiteren Universitäten in Europa, Taiwan, Singapur und Korea. Eine große Anzahl von Publikationen und über 85 US-Patente sind ein weiterer Beleg seiner bedeutenden wissenschaftlichen Leistung.

2008 wurde Stuart Parkin von der Graduiertenschule der Exzellenz MAINZ mit dem Gutenberg Research Award ausgezeichnet. Er arbeitet seit dieser Zeit eng mit Wissenschaftlern und Doktoranden in Mainz zusammen und betreut gemeinsam mit der Mainzer Chemieprofessorin Claudia Felser eine Stipendiatin der Graduiertenschule MAINZ, Tanja Graf. Sie verbringt derzeit ihr letztes Promotionsjahr in San José, Kalifornien, dem Sitz des IBM Forschungszentrums Almaden. "Wir möchten diese Kooperationen im Sinne der Graduiertenschule der Exzellenz und der Universität Mainz gerne intensivieren und weiterentwickeln", kündigte Felser an.

Stuart Parkin arbeitet auf dem Gebiet der Spintronik – die ebenfalls ein Schwerpunktthema der Graduiertenschule Mainz ist. In der Spintronik wird nicht mehr die elektrische Ladung von Elektronen, wie bisher in der Mikroelektronik und bspw. auch in Siliziumchips, genutzt, sondern der Eigendrehimpuls der Elektronen. Viele bedeutenden Entdeckungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet stammen von Parkin und seiner Arbeitsgruppe.

Mit dem Fellowship wird in Zukunft eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus Mainz und Stuart Parkin ermöglicht. Dies wird durch einen Beitrag der Graduiertenschule MAINZ ergänzt, die 2 Doktorandenstipendien und die zusätzlichen Kosten für regelmäßige Auslandsaufenthalte der Doktoranden zur Verfügung stellt. IBM wird die nötigen Forschungseinrichtungen und die Infrastruktur für die Doktoranden in Almaden zur Verfügung stellen. Die Doktoranden promovieren in Mainz, werden aber von Parkin als Erstbetreuer betreut und arbeiten zur Hälfte bei IBM in Kalifornien und in Mainz bzw. auch in Kaiserslautern.

Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative im Jahr 2007 bewilligt und bewirbt sich zurzeit mit einem Folgeantrag in der zweiten Phase des Wettbewerbs. MAINZ besteht aus Arbeitsgruppen der JGU, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Exzellente Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften.