Das Leben, das Universum und… Physik am Samstagmorgen

Einführende Vorlesungen zur modernen Physik für Oberstufenschüler


„Das Leben, das Universum und… Physik am Samstagmorgen“ – so heißt der Titel einer Veranstaltungsreihe, die auch in diesem Frühjahr wieder Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zu informativen und interessanten Vorlesungen auf den Uni-Campus einlädt. An fünf aufeinanderfolgenden Samstagen im Mai und Juni können die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer wie auch ihre Lehrerinnen und Lehrer Physik ganz hautnah erleben. Die Physik-Institute der Johannes Gutenberg-Universität Mainz präsentieren ganz unterschiedliche Themen der aktuellen Forschung, bei denen die Physik eine Rolle spielt. Dabei geht es um Grundlagenforschung - Teilchenphysik oder die Erkundung des Mars - genauso wie um Anwendungen wie etwa die Analyse von Sedimenten. „Mit unseren Vorlesungen möchten wir einen spannenden und verständlichen Einblick in die aktuelle Forschung auf diesen Gebieten geben“, teilte Dr. Frank Fiedler als Organisator der Vorlesungsreihe dazu mit.



Veranstaltungsort ist jeweils der große Hörsaal der Physik (HS 20), Johann-Joachim-Becher-Weg 14 auf dem Campus der Universität Mainz. Von 10 bis 13 Uhr finden hier Vorlesungen, Diskussionen und Experimente statt.

Der Auftakt ist am Samstag, 9. Mai 2009, mit dem Thema „Wie sehen die Bausteine der Materie aus?“. Professor Frank Maas wird erklären, welche Möglichkeiten die Wissenschaftler haben, um die Bausteine unserer Materie zu untersuchen und in ihr Innerstes vorzudringen. Dabei wird ausgehend vom Elektronenmikroskop die Funktionsweise von modernen Teilchenbeschleunigern wie dem Mainzer Elektronenbeschleuniger MAMI verständlich erklärt und in der anschließenden Führung durch den MAMI-Beschleuniger anschaulich erfahrbar gemacht.

Am 16. Mai geht es dann um den „Mini-Urknall im Labor“. Professor Volker Büscher führt seine Zuhörer in die Physik der Elementarteilchen und stellt den neuen Teilchenbeschleuniger LHC am Genfer Forschungszentrum CERN vor. Insbesondere erklärt er, was der LHC zur Entschlüsselung der dunklen Materie, die bisher noch nie in Laborexperimenten untersucht werden konnte, beitragen kann.

„Die Erforschung des Sonnensystems“ haben Dr. Göstar Klingelhöfer und Iris Fleischer ihren Vortrag am 23. Mai betitelt. Sie führen die Schülerinnen und Schüler auf eine Reise zum Mars, wo zwei Mainzer Untersuchungsgeräte nun schon seit fünf Jahren mit den beiden Rovern Spirit und Opportunity unterwegs sind und mit ihren Analysen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg dieser Mars-Mission der NASA geleistet haben.

Professor Frank Sirocko wird am 30. Mai zum Thema „Klima, Wetter und die Menschheitsgeschichte der letzten 40.000 Jahre“ referieren. Er zeigt unter anderem, wie man mit Hilfe von Sedimentproben aus Maaren der Eifel weit in die Vergangenheit zurückblicken und auch das damalige Klima rekonstruieren kann.

Den Abschluss bildet am 6. Juni eine Vorlesung von Dr. Tanja Schilling über „Unordnung muss sein – Physik und Entropie“. Sie wird zeigen, wie man knetbare Flummies („Silly Putty“) herstellt, und anhand von Beispielen aus der Biologie und den Materialwissenschaften aufzeigen, welche Bedeutung das Wechselspiel aus Ordnung und Unordnung in der Natur hat.



Damit bietet die Reihe „Physik am Samstagmorgen“ auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, viel Neues aus der modernen Physik zu erfahren. Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe können Uni-Luft schnuppern und sehen, womit sich Physikerinnen und Physiker heute beschäftigen. Die Reihe richtet sich an alle interessierten Schüler der Oberstufe. Spezielle physikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich die Bereitschaft, sich über aktuelle Physik informieren zu lassen. Daher können auch Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die nicht unbedingt ein naturwissenschaftliches Fach studieren möchten, sondern ihr Allgemeinwissen über die Natur erweitern wollen. Auch Lehrerinnen und Lehrer sind willkommen.



Weitere Informationen, auch zu den Vorträgen im Einzelnen, sowie das Anmeldeformular finden Sie hier.