Diskurstheorie, Diskursanalyse und Diskursgeschichte

Workshop

Leitung: Prof. Dr. Achim Landwehr
Termin: Montag, 22. Februar 2010, 10-18 Uhr
Ort: Philosophicum, P 109a
Anmeldung: hkw@uni-mainz.de

Programm: pdf

Von Diskursen wird fraglos viel geredet, und eine ungefähre Ahnung, was mit diesem Wort gemeint sein könnte, ist auch vielfach vorhanden, nur dürfte es für die meisten schwierig sein, genauer zu umschreiben, geschweige denn zu definieren, was ein Diskurs ist. Genau solche Situationen nehmen sich wissenschaftliche Analysen von Diskursen zum Ausgangspunkt: Der Umstand, dass bestimmte Aspekte des sozialen, politischen, kulturellen, wirtschaftlichen oder sonstigen Lebens so sind, wie sie sind, dass sie auf eine bestimmte Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden, dass sie in bestimmten Formen präsentiert werden, dass – mit anderen Worten – die soziokulturelle Wirklichkeit, mit der wir konfrontiert sind, so ist, wie sie ist, das wollen alle Forschungsrichtungen, die sich in der einen oder anderen Art und Weise diskurstheoretisch verstehen, nicht als selbstverständlich hinnehmen. Diskurstheorie und Diskursgeschichte haben es sich daher – ganz schlicht gesprochen – zur Aufgabe gemacht, sich über Dinge zu wundern, über die sich üblicherweise niemand mehr wundert. Ausgangspunkte für solche Verwunderungen, oder besser: Problematisierungen sind überall zu finden, das müssen beileibe nicht nur Wörter sein, dabei kann es sich ebenfalls um Bilder, Gegenstände, Praktiken, Ideen, Theorien oder sonst etwas handeln.

Der Workshop versteht sich daher als Angebot: Erstens würde ich anbieten, aus meiner Warte einige Grundlinien diskurshistorischer Überlegungen auszuziehen. Zweitens könnten diese Grundlinien anhand von Texten und/oder Referaten vertieft werden. Drittens fände ich es aber am besten, wenn wir Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Diskurstheorie und -geschichte anhand von konkreten Dissertationsthemen und anderen Arbeiten besprechen: Kann Diskursgeschichte Ihnen bei Ihrem konkreten Forschungsprojekt weiterhelfen oder ist das „postmoderner Humbug“?