Fußball, Polizei und Fankultur

Dozent:innen: Dr. Jan Beek; Univ.-Prof. Dr. Thomas Bierschenk; Rachel Esinam Etse
Kurzname: 00.Q+.450
Kurs-Nr.: 00.Q+.450
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Teilnahmevoraussetzungen/Anforderungen
Das Seminar ist als Lektürekurs angelegt und setzt die Bereitschaft zur intensiven Lektüre grundlegender Texte (meist englischsprachig, ca. 20 Seiten) und zur aktiven Teilnahme an den Sitzungen voraus.  Die individuelle Erarbeitung des Textes erfolgt durch Lektüre und die schriftliche Auseinandersetzung mit dem gelesenen Text. Für insgesamt 8 Texte muss eine Lesereaktion (Textessay, Podcast, Collage, Mindmap, u. a.) angefertigt und spätestens am Montag vor der Sitzung über die Plattform Moodle abgegeben werden. Zusätzlich zu dem oben Genannten halten Sie ein Referat (Impuls-Beitrag) zu einem mit uns abgesprochenen Thema oder Sie fertigen das Protokoll einer Sitzung an.
Hausarbeiten können entweder nach den üblichen Regeln zu einem der im Seminar behandelten Themen geschrieben werden oder auch zu Themen, die im Seminar nicht behandelt werden konnten. In jedem Fall sollte das Thema der gewählten Hausarbeit in der Sprechstunde mit einem der Dozent*innen besprochen werden.
Studienleistung: Lesereaktionen zur Pflichtlektüre wie beschrieben, sowie eine Hausarbeit
 

Inhalt

In dieser Lehrveranstaltung wollen wir uns damit beschäftigen, wie sich Akteur*innen in alltäglichen Policing-Interaktionen, also bei Kontroll- und Überwachungshandlungen im öffentlichen Raum, wechselseitig kategorisieren und welche Auswirkungen die jeweiligen Kategorien auf die Interaktionen haben. Uns interessieren sog. “Brennpunkte”, worunter wir ein relativ abgrenzbares soziales Feld verstehen, das durch bestimmte materiale Verhältnisse, z. B. die Anordnung von Gebäuden, Zugangssperren, Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr, etc., geprägt ist. Der “Brennpunkt”, mit dem wir uns im Seminar beschäftigen, ist das Fußballstadion. Akteur*innen sind Organisationen bzw. feste Gruppen, Quasigruppen, lose Netzwerke und Einzelakteur*innen – also Fußballfans, Ultras, Sicherheitsdienstmitarbeiter*innen, Polizist*innen u.a. Sie haben unterschiedliche Interessen, verfügen über unterschiedliche Ressourcen zur Durchsetzung ihrer Interessen und handeln nach unterschiedlichen Rationalitäten und normativen Orientierungen. Diese Unterschiede manifestieren sich in Konflikten, die sich ethnographisch beobachten lassen, nach Möglichkeit aus unterschiedlichen Perspektiven. 

Während wir uns im ersten Teil mit allgemeiner Literatur zu solchen Themen aus der Stadtsoziologie und –geographie beschäftigen wollen, liegt der Fokus im zweiten Teil des Seminars auf Fußballveranstaltungen als einer besonderen Form von polizierten Hotspots. Im zweiten Teil des Seminars untersuchen wir, welche wechselseitigen Kategorien sich im Spannungsverhältnis zwischen Polizei und Fußballfans herausgebildet haben. Die Dynamik zwischen beiden Akteursgruppen steht im Fokus der Analyse, bei der nicht nur gegenwärtige Interaktionen, sondern auch historische Ereignisse als entscheidende Einflussfaktoren betrachtet werden. Dazu gehören unter anderem die Entstehung von Fanbewegungen und Hooliganismus, der Umgang mit diskriminierender Sprache und die Entwicklung und Veränderung polizeilicher Maßnahmen bei Fußballveranstaltungen.

Vorausschau auf die kommenden Semester:
Die Lehrveranstaltung dient auch der Vorbereitung einer Teamforschung in den kommenden Semestern zum gleichen Thema und ist Teil des Forschungsprogramms des DFG-Projekts „Policing als Kategorisierungspraxis" (https://www.ifeas.uni-mainz.de/policing-als-kategorisierungspraxis/). Teilnehmer*innen des Seminars können an dieser Teamforschung entweder im Rahmen eines Praktikums oder im Rahmen des Projektseminars „Methoden der Ethnologie: Praxis" teilnehmen. Gemeinsam mit den Projektmitarbeiter*innen des DFG-Projekts werden Studierende eine ethnographische Feldforschung an mehreren Spieltagen in einem Fußballstadion durchführen. Methoden sind unter anderem teilnehmende Beobachtung, Interviews und narrative Gespräche. Nach jedem Spieltag schreibt jeder Forschende einen Feldforschungsbericht. Diese werden bei mehreren Treffen zusammengebracht und gemeinsam diskutiert.
 

Zusätzliche Informationen

Lehrende:
https://www.ifeas.uni-mainz.de/dr-jan-beek/;
https://www.ifeas.uni-mainz.de/prof-dr-thomas-bierschenk/;
Rachel Etse ist Doktorandin im Forschungsprojekt https://www.ifeas.uni-mainz.de/policing-als-kategorisierungspraxis/.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
17.04.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
24.04.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
08.05.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
15.05.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
22.05.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
29.05.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
05.06.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
12.06.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
19.06.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
26.06.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
03.07.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
10.07.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben
17.07.2024 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 Ort wird noch bekanntgegeben