BMBF-Verbundprojekt Pharmakologisches Neuroenhancement

Das BMBF-Verbundprojekt „Pharmakologisches Neuroenhancement: Zwischen planbarem Wissenstransfer und nicht intendierten Rückwirkungen“ ist in drei Teilprojekte aufgegliedert. Beteiligt sind die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz (Prof. Dr. Klaus Lieb, Dr. Dr. Andreas Franke), das Institut für Publizistik (Prof. Dr. Oliver Quiring) und das Philosophische Seminar (PD Dr. Elisabeth Hildt) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ziel des Projekts ist die Identifizierung der am Wissenstransfer von pharmakologischem Neuroenhancement beteiligten Akteure und die Analyse psychosozialer, medialer und ethischer Bedingungen, die hierfür relevant sind. Die Ausgangsthese dabei lautet, dass es sowohl planbare Aspekte des Transfers von Neuroenhancement-bezogenem Wissen von der Wissenschaft in die Gesellschaft gibt, als auch Rückwirkungen, die nicht intendiert sind.
Das an der Forschungsstelle Neuroethik/Neurophilosophie durchgeführte Teilprojekt beschäftigt sich mit philosophischen und ethischen Fragen des Neuroenhancement. Es untersucht mittels qualitativer Studien, inwieweit Wissen über pharmakologisches Neuroenhancement bei Konsumenten und Nicht-Konsumenten a) vorhanden ist, wie dieses b) gewonnen wird, c) wie und ob dieses Wissen jeweils von den Konsumenten/ Nicht-Konsumenten weitergegeben wird und d) welche Rolle ethische Aspekte beim Umgang mit pharmakologischem Neuroenhancement spielen. Zudem werden wir eine Onlinebefragung mit WissenschaftlerInnen durchführen, die sich aktuell oder in der Vergangenheit mit dem Thema auseinandersetzen bzw. auseinandergesetzt haben. Unser Interesse ist es dabei auch herauszufinden, wie der Wissenstransfer von den beteiligten Akteuren selbst bewertet wird.
Eine Medienanalyse zur Darstellung der Debatte um pharmakologisches Neuroenhancement in der Öffentlichkeit und in den Wissenschaften ergänzt diese Studien, wie auch eine repräsentative Umfrage zu Einstellungen zu und Nutzungshäufigkeit von pharmakologischem Neuroenhancement in der Bevölkerung.
Ziel ist ein Einblick besonders in die deutschen Zusammenhänge, der durch Aussagen von WissenschaftlerInnen wie auch Nutzern und Nicht-Nutzern ein aktuelles Bild in den Wissensstand, die Nutzungsmodalitäten und die öffentliche Darstellung des pharmakologischen Neuroenhancement geben kann. Dieser bildet den Ausgangspunkt für weiter gehende ethische Analysen und für die Entwicklung von auf den gesellschaftlichen Kontext bezogenen Lösungsansätzen.

Weitere Informationen finden Sie auf der eigenständigen Projekt-Homapage.