Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Diskursethik

Dozent:innen: Dr. Michael Roseneck
Kurzname: HS Diskursethik
Kurs-Nr.: 05.127.190
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

regelmäßige Teilnahme am Seminar, Übernahme eines Referats

Inhalt

Die Diskursethik ist nicht, wie vielleicht die Bezeichnung zunächst vermuten lässt, eine Bereichsethik im Sinne einer Moraltheorie für Diskurse. Ganz im Gegenteil zielt sie auf die Entwicklung und Begründung einer allgemeinen, kognitivistischen Moral. Die Diskursethik versucht damit, ein Orientierungswissen bereit zu stellen, wie wir uns moralischen Fragestellungen gemeinhin nähern sollen.

Diskursethische Ansätze gehen davon aus, dass in der Praxis, wie sich Menschen de facto über etwas verständigen, zugleich auch die Grundlage zu finden ist, was moralisch geboten ist - für manche Autor*innen auch, wieso es letztlich geboten ist (Karl-Otto Apel). Dabei liefert die Diskursethik oftmals keine vorgefertigten Antworten darauf, was gerecht und moralisch ist. Vielmehr tritt sie einen Schritt zurück und fragt nach den Bedingungen, unter denen solche Fragen zu deliberieren sind. Die Idee ist, dass ein “herrschaftsfreier Diskurs” (Jürgen Habermas) Mittel der Wahl sei, um allgemeingültige moralische Urteile zu rechtfertigen; auch wenn es dann wiederum in der akademischen Literatur umstritten ist, was eigentlich in solchen Diskurs überzeugen kann.

Damit sind diskursethische Ansätze, auch wenn sie sich in einer Traditionslinie mit Moraltheorien wie der von Kant verorten, auf der einen Seite zurückhaltender, indem sie oftmals keine klaren, aber somit auch potentiell umstrittenen Präskriptionen liefern, was wir tun sollen - so die Selbstbeschreibung. Auf der einen Seite beanspruchen sie dennoch für sich und im deutlichen Widerspruch zu relativistischen und postmodernistischen Standpunkten, für den Kontext einer pluralistischen (Welt-)Gesellschaft universale moralische Aussagen formulieren zu können.


Das Seminar will sich der Diskursethik in drei Schritten nähern: Im ersten Schritt werden sprach- und sozialphilosophische Positionen thematisiert, die den Rahmen für die Diskursethik bilden. Hierbei geht es etwa darum, wieso Gesellschaft im Kern als ein Kommunikationszusammenhang zu begreifen ist. Daraufhin sollen allgemeine diskursethische Überlegungen folgen, etwa wie sich Moral überhaupt begründen lässt und wieso ein relativistischer Standpunkt nicht zu rechtfertigen ist. In einem dritten Teil schließlich werden dann Anwendungsfragen thematisiert, etwa wie aus diskursethischer Perspektive mit der Tatsache des vernünftigen Pluralismus umzugehen sei.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.04.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.05.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.05.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.05.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.06.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.06.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.06.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.06.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.07.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.07.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.07.2024 (Donnerstag) 08:15 - 09:45 02 463 P207
1141 - Philosophisches Seminargebäude