Heft 2/2013, 1/2014: Materialschlacht – Editorial

Editorial
von Christian Meierhofer, Michael Schikowski & Jens Wörner

Das vorliegende Heft hat den Ersten Weltkrieg in seiner Darstellung, Aufarbeitung und Sinngebung durch die zeitgenössische Sachbuchliteratur zum Thema und verlässt sich auf einen provokanten Doppelsinn. Hundert Jahre nach seinem Ausbruch erscheint es noch immer einleuchtend, den Weltkrieg mit der Materialschlacht gleichzusetzen, um ihn als Ereignis und in seinen langfristigen Wirkungen zu verstehen. Das liegt einerseits an der zuvor nicht denkbaren, in ihrer Totalität neuartigen Gewalt der Zerstörung, die die militärische Operation entfaltet. Materialschlachten sind ganz unbestritten Zeichen und Ergebnis des ersten rücksichtslos maschinell und industriell geführten Krieges; sie verzeichnen mit neuer Selbstverständlichkeit höchste Verluste und gehen, lässt man die Endphase des Krieges einmal beiseite, doch zugleich ohne militärischen Durchbruch und entscheidenden Sieg zu Ende.

Andererseits steht die Materialschlacht symbolisch ein für die Erfahrungen des am Krieg teilnehmenden Soldaten. Das gilt in besonderer Weise für den deutschen Kontext. Wer sich im August 1914, beseelt von den im Vorjahr überall mit Pomp abgehaltenen Feiern zum 100. Jahrestag der Befreiungskriege und im Gedanken an einen kurzen, aber heroischen Waffengang freiwillig gemeldet hatte, traf nicht nur auf den Schlachtfeldern von Verdun und an der Somme auf keinen Feind mehr. Er sah sich in den Vernichtungszonen auch dem Walten der unerbittlichen Kontingenz selbst ausgeliefert, einem Chaos, das die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit von Menschen weit übersteigt. In ihrem Kern bleibt die Materialschlacht ein sinnloses, unbegreifliches Erlebnis, das kein Beobachter objektiv und ohne Trauma wahrnehmen kann. Hinzu kommt die im Deutschen Reich systematisch betriebene Desinformation der Soldaten und der Bevölkerung von oben. Sie führt abseits der großen Schlachten dazu, dass in der Öffentlichkeit bis in den September 1918 hinein ebenso die Unübersichtlichkeit vorherrscht. Es dominieren utopische Kriegszielerwartungen und man glaubt an den ›Siegfrieden‹, der mit einer realistischen Einschätzung der Lage nichts zu tun hat, insgesamt eine Situation, die für den Beginn der Weimarer Republik eine schwere Hypothek bedeutet.[1]

Das Sachbuch ist an der enger und weiter gefassten militärhistorischen Aufarbeitung des Weltkriegs und an seiner populären Sedimentierung im Kriegserlebnis maßgeblich beteiligt. Schon zu Beginn sind die Voraussetzungen für eine umfängliche Dokumentation und Deutung der Katastrophe hinsichtlich der medien- und drucktechnischen Ausstattung überaus günstig. Die Verlagsproduktion befindet sich im Deutschen Reich auf ihrem Höhepunkt von weit über 30.000 Neuerscheinungen, ein Höchststand, der erst Jahrzehnte später wieder eingeholt wird. Die von den Regimentern herausgegebenen Armee- und Schützengrabenzeitungen zeigen die Bedeutung von gedruckten Massenmedien im Krieg und der Almanach stellt die paradigmatische Gattungsform einer zum Krieg einberufenen Nationalliteratur dar.[2] Nach dem Krieg kommen die Korpsliteratur und die militärische Fachpresse hinzu; der Kriegsroman und verschiedene Ausgaben gesammelter Feldpostbriefe feiern ihre Erfolge hingegen erst zum Ende der 1920er Jahre. Für das Sachbuch, das sich der Faktizität des Krieges in besonderer Weise anzunehmen verspricht und die Kriegszieldebatte befeuert, ist der Krieg als Thema kaum zu überschätzen. Bemerkenswert früh werden neue Darstellungsformen wie der Erlebnisbericht oder die Reportage entwickelt und der Krieg bildet eine wichtige Gelenkstelle vieler Karrieren und Umorientierungen der Autoren. Das schafft den Verlagen Anreize, die massenhaft und schlagartig wichtig gewordenen Themenfelder der Technik und der Ökonomie in Formanten mit vaterländisch-nationalistischer Grundstimmung profitabel zu erschließen und aufzubereiten.

Wie die Beiträge des Heftes allerdings vorführen, bleiben die inhaltlichen Schwerpunkte der Kriegesbeobachter und die dem Sachbuch zur Verfügung stehenden Schreibverfahren in ihrer historischen Perspektivierung sehr heterogen. Im Übergang vom Kaiserreich zur krisenanfälligen Weimarer Republik, die über keinen integrierenden Gründungsmythos mehr verfügt,[3] kommt es im übergreifenden Genre des Sachbuchs, das verschiedenen Adressaten und Bedürfnissen entsprechen muss, zum verschärften Wettbewerb um die Deutungshoheit über den Krieg. Die entfesselte Lage auf dem Buchmarkt wird so zu einer Materialschlacht der zweiten Ordnung, die den Krieg in die Latenz hebt und ihn gleichsam fortsetzt. Jetzt sind es die Auflagenzahlen, die die Sprengkraft und die ›Materialwirkung‹ in der Fläche bedingen und das Sinndefizit des Krieges bearbeiten.

Dieser metaphorische Abstraktionsschritt ist jedoch nur plausibel, wenn in einer für die deutsche Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts symptomatischen Weise deutlich wird, wie die Zeitgenossen in ihrer ›Arbeit‹ am Begriff ›Materialschlacht‹ den übertragenen, figuralen Sinn – und damit ihre eigene Kommunikationssituation – mitbedenken. Wie gelingt den Autoren eine absichtsvolle Steigerung, oder andernfalls eine Entschärfung der ›Gewalt des Ereignisses‹ für eine Argumentation, die im ›Krieg der Köpfe‹ Erfolg verspricht? Drei Beispiele, die aus dem Blickwinkel der militärischen ›Erfahrungswissenschaft‹ auf den Krieg und seine Schlachten zurückblicken, um daraus eine ›Lagebeurteilung‹ der Nation abzuleiten, können die Brisanz der Deutungsarbeit am kulturellen Gedächtnis des Krieges illustrieren.

Bekanntlich ›erstarrt‹ der Krieg schon im ersten Jahr, nach dem Scheitern des Schlieffen-Plans, zu einem Stellungskrieg, auf den niemand vorbereitet ist. Friedrich Seeßelberg verfasst in Ergänzung zu den Schriften des Reichsarchivs 1926 eine voluminöse Studie über diese neue Art der Kriegsführung, die zu den Voraussetzungen der Materialschlacht gehört.[4] Der Autor erläutert u.a. den Graben- und Hindernisbau, die Anlage von Feuerstellungen, die Effekte der Tarnung und die Anwendung der ›Gaswaffe‹ mit Beispielen und erörtert ihre ›Sittlichkeit‹. Ein Großteil der Darstellung entfällt auf die technische Entwicklung der schweren Artillerie und der ›Kampfwagen‹, die unter Aufbietung aller wirtschaftlichen Ressourcen in dem zähen Abnutzungskrieg organisiert wurde. Seeßelberg fühlt sich zu einer ›völkerpsychologischen‹ Deutung verpflichtet, die auf einer fundamentalen »Unstimmigkeit zwischen deutscher Seelenverfassung und maschineller Kriegführung« beruht.[5] Unter stillschweigender Berufung auf Werner Sombarts Buch Händler und Helden. Patriotische Besinnungen (1915) verlängert Seeßelberg eine bekannte kulturtypologische Hypothese bis in die Nachkriegszeit. Allein der Bewegungskrieg entspreche als »Europas geschichtliche Art der Kriegführung« auch der deutschen »Kampfsittlichkeit«, wohingegen der Stellungskrieg nur das Wesen der »mammonistischen Sinnesart Amerikas und Englands« ausdrücke, die dazu noch mit »unredlicher Pressebeeinflussung« arbeite.[6] Das mahnt gerade nach der Niederlage zur Rückkehr deutscher Heerestugenden, denn nicht ohne Hintersinn bewundert der Autor im Krieg die »Riesenfestung [...] als Gestaltung und biologische Erscheinung«, zu der sich die Mittelmächte formiert hätten.[7] So kann es in Zukunft nur der planwirtschaftlich organisierte und mit einer Pressezensur versehene Obrigkeitsstaat sein, der die Sicherheit Deutschlands garantiert, der Sozialdemokratie ihre ›zersetzenden‹ Einsprüche verbietet und der »Weltbörse als Kampfpartner« ihre »Satisfaktionsfähigkeit« abspricht.[8]

Einen anderen Schwerpunkt setzt der Reichsarchivrat George Soldan in seinem Buch Der Mensch und die Schlacht der Zukunft (1925), das auf eine »menschliche Würdigung des Menschen als Träger des Kampfes« jenseits von Festreden und Erinnerungsbüchern abzielt.[9] Er spricht vom ›Zeitalter der Materialschlacht‹ und abstrahiert von den am Krieg teilnehmenden Nationen. Anders als Seeßelbergs bebilderte Abhandlung greift Soldans Darstellung die technischen Details nur kursorisch auf. Im Zentrum steht der unpersönliche ›Sieg‹ des Materials über den Menschen, der diesem physisch und psychisch unterliegt. Angriff und Verteidigung sind im Kampf bedeutungslos, das Schlachtfeld leert sich und bei zu großer ›Massierung‹ droht nicht der Misserfolg, sondern die Vernichtung der vorrückenden Kompanie. Das Material habe verhindert, dass »der Weltkrieg von Menschen mit Waffen in der Hand entschieden werden konnte.«[10] Soldan denkt daher besonders über »die katastrophal niederziehende moralische Einwirkung der Materialmasse«[11] nach. Als Fixpunkt dient ihm das ›Frontkämpfererleben‹, denn die »Kunst der Führung in der Materialschlacht besteht in dem Ermessen des noch Menschenmöglichen.«[12] Der ›Massensturm‹, den das deutsche Heer auszeichne, gehöre der Vergangenheit an. Für die Nachkriegszeit zieht Soldan moderate Schlüsse, ohne die Gewalt der Schlachten und die ›Forderung‹ ihrer Opfer allzu sehr unwillkürlich zu verlängern – die Zukunftsschlacht ist im Buch nur angedeutet. Appelliert wird jetzt an den Einzelnen, der »in der Familie, im Freundeskreise, an der Arbeitsstätte, im Vergnügungslokal, in der Eisenbahn und wo sonst sich nur Gelegenheit bietet« für die nationale Geschlossenheit werben soll, damit die volle »Wehrhaftigkeit« wieder hergestellt werde.[13]

Als letztes Beispiel dienen Texte aus der Politischen Publizistik Ernst Jüngers, die dieser nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht hat. Neben dem immer wieder bearbeiteten Erfolgsbuch In Stahlgewittern (1920) hat Jünger Aufsätze zur Revision des Heerwesens geschrieben und an einer Ausbildungsschrift für die Infanterie mitgewirkt. Die frühen Texte sind geprägt von einem sachlichen Stil und dienen der Verlaufsanalyse militärischer Operationen im Stoßtrupp. Sie enthalten sich noch jenen symbolischen Aufladungen und mythopoetischen Assoziationen, welche die späteren Essays des Autors charakterisieren. Jünger verfasst 1925 zwei Texte zur Materialschlacht, die jedoch nicht mehr in der Fachzeitschrift, sondern im Stahlhelm und in der Standarte erscheinen.

Ähnlich wie Soldan betont Jünger den Siegeszug der Maschine über den Menschen, eröffnet daran aber sofort eine umfangreiche Kulturanalyse, die auf die Moderne gerichtet ist. Im Krieg würden »alle Ausdrucksmöglichkeiten einer Kultur [...] in eine düstere, heroische Sprache übersetzt« und es zeige sich in der Schlacht der »Stil einer Epoche« demzufolge »ebenso klar, wie in einem Kunstwerk oder in dem Gesicht einer Stadt.«[14] In der verwüsteten Trichterlandschaft habe tatsächlich »dieselbe Kraft, welche die unendlichen, mit Motorpflügen bestellten Weizenfelder Nordamerikas und die grauen Fabrikstädte der Steinkohlenbezirke hervorgebracht hatte, ihre Übersetzung in die mechanische Vernichtung erfahren.«[15] Jünger sieht in der Materialschlacht also nicht nur die Sinnlosigkeit des Kampfgeschehens und den Verlust von Ritterlichkeit. Er sucht vielmehr selbst enthusiastisch nach Möglichkeiten, die Schlacht als »Sinnbild [...] eines materialistischen Zeitalters« ausweisen,[16] um weitere Charakteristika der Moderne anzuschließen, etwa die Großstadt oder die Kommerzialisierung auch des Buchmarktes. Das Unbegreifliche der totalen Zerstörung erfährt eine ebenso plastische wie alarmierende Einsortierung in den unaufhaltsam sich steigernden Prozess der Modernisierung. Für die Zukunft sieht Jünger den Geist aber wieder über das Material triumphieren, da die »heroische Wertung« und »große Haltung« des Frontkämpfers ein »bleibender Gewinn« sei, auf den die Nation im Bedarfsfall zurückgreifen muss.[17]

Die Beispiele haben auf ihre Art angedeutet, was für das diskutierte Material in den versammelten Beiträgen des Heftes ebenfalls gilt. Im Grunde ist es gleich, ob der Charakter und die Geschichte des Ersten Weltkriegs militär-technisch ausgewertet, als zu ehrendes Vermächtnis des Kaiserreichs in Dienst genommen oder agitatorisch zur nationalkonservativen Aufrüstung genutzt werden soll – auf die Konkurrenzsituation am Markt der publizistischen Medien hat man sich einzustellen. Wie schon im Krieg der privilegierte Status der Herrschenden im Deutschen Reich, allen voran Wilhelms II., zu Gunsten der Verantwortung einzelner Offiziere abgelöst wurde, nimmt auch der Einfluss etwa der zentralisierten Perspektive der Fachhistoriker auf eine Leserschaft ab, die aus dem Krieg selbst authentischen Erfahrungsrückhalt gewonnen hat. Auf diversen Feldern führen die Beiträge des Heftes vor, wie sich das Sachbuch den vielen Facetten seiner Materialschlacht gewachsen zeigt.

Mit einem orientierenden Überblick über die populäre Geschichtsliteratur der Weimarer Republik beginnt Martin Nissen. Er misst sowohl die Varietät als auch die publizistische Schlagkraft der Auseinandersetzungen aus, die über die jüngere Geschichte zu Beginn der Weimarer Republik geführt werden. Vorgestellt wird eine Vielzahl an Genres, die sich mit dem Ersten Weltkrieg befassen, dabei jedoch unterschiedliche Deutungsstrategien verfolgen. In den 1920er Jahren entwickelt die öffentliche Erinnerungskultur ein breites Spektrum politisch motivierter und einander entgegenstehender Lesarten mit demokratisch-republikanischem, konservativ-militaristischem oder völkisch-nationalsozialistischem Akzent.

Manuel Köppen rückt in seinem Aufsatz mit dem voluminösen Reihenwerk Schlachten des Weltkrieges die offizielle Dokumentation durch das Reichsarchiv in den Blick. Die Bände verdanken ihren Charakter dem Talent verschiedener Bearbeiter und warten mal mit höchst spannend zu lesenden Erlebnisberichten, mal mit nüchterner Militärhistorie auf. Im Kern ist das Werk Ausdruck und Archiv des soldatischen Nationalismus, der die Vergangenheit für die Zukunft deutet. Auch die durchdachte Publikationsfolge der Schlachtbeschreibungen leistet wichtige Beiträge zur Klärung der symbolischen Signatur des Krieges und bietet Antwort auf die Frage, wann, wo und warum von einer militärischen Entscheidung die Rede ist. Gesucht wird zudem nach ästhetischen Verfahren der Sinngebung, mit denen sich der Entwurf einer deutschen Schicksalsgemeinschaft legitimieren lässt.

Ergänzend untersucht Erhard Schütz im Kontext der Strategie des Ullstein-Verlags die Kriegsreportagen von Ludwig Ganghofer, einem ›Emotionsarbeiter‹ im Roman und eine zentrale Figur in der Periode der zeitgenössischen ›Stimmungspoesie‹. Die massenhaft produzierten, omnipräsenten Texte entstehen entlang einer klaren ideologischen Grenze zu den politischen und militärischen Gegnern. Der Krieg ist aus dieser nationalistischen Sicht nicht nur ein Schau-, sondern gewissermaßen ein Arbeitsplatz, ein Ort, an dem der deutsche Soldat mit großer Ausdauer seiner kriegerischen Arbeit an der Front nachgeht und so zugleich die propagandistische Textarbeit an der Heimatfront befördert.

Christian Meierhofer konzentriert sich demgegenüber auf die ästhetische Faktur des Materials und zeigt, unter welchen strukturellen und diskursiven Rahmenbedingungen Emil Ludwigs Texte zustande kommen. Nicht nur die Biographien, auch die Essays, Reiseberichte, Romane und Dramen nehmen teil an einer Populärkultur, die sich auszeichnet durch prominente Schlagworte des Historismus oder die zeitgenössische Rede vom großen Mann und vom Dämonischen. Ludwig setzt dabei auf eine anschauliche, an Verfahren der Evidenz orientierte Darstellung, die ihm sowohl hohe Verkaufszahlen als auch den Streit um die Historische Belletristik mit der Fachwissenschaft beschert.

Im Anschluss daran widmet sich Sandra Oster der visuellen, jetzt konkret bildlichen Aufarbeitung und Kommentierung des Krieges, der erstmals ausführlich photographisch dokumentiert wurde. Ihr Aufsatz gewährt einen zur populären Geschichtsliteratur komplementären Überblick über das Foto-Text-Buch in der Weimarer Republik und die mit ihm verbundene Breite von Intentionen. So kann der Krieg als versachlichtes Ereignis ebenso illustriert werden wie in seiner betont ›rauen Wirklichkeit‹, Brutalität oder Vergeblichkeit, als Erlebnis des einzelnen Frontkämpfers ebenso wie zum Zwecke nationalistisch gefärbter Erinnerung und Denkmalpflege.

Zuletzt stellt Jens Wörner in einer Sammelrezension vier Sachbücher der letzten Jahre vor, die unterschiedlich eng an der geschichts- und literaturwissenschaftlichen Forschung einerseits und an der Philosophie andererseits orientiert sind. Der Erste Weltkrieg steht hier nicht direkt im Fokus, figuriert allerdings – je nach Konzeption des Titels – als eine wichtige Zäsur in der Analyse der ihn umgreifenden Epoche der Moderne, die in ihrer kulturellen Besonderheit in Längst- und Querschnitten erschlossen wird. Besprochen werden Wolfgang Martynkewicz: Salon Deutschland. Geist und Macht 1900–1945, Philipp Blom: Der taumelnde Kontinent. Europa 1900–1914, Florian Illies: 1913. Der Sommer des Jahrhunderts und Ulrich Sieg: Geist und Gewalt. Deutsche Philosophen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus.

Dieses Heft erscheint im Vorfeld der Tagung Materialschlachten. Der Erste Weltkrieg und seine Darstellungsressourcen in Literatur, Publizistik und populären Medien 1899–1929, die vom 28. bis zum 30. November 2013 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn stattfindet. Die Ergebnisse der Tagung sind einer eigenen Publikation vorbehalten.

Christian Meierhofer, Michael Schikowski und Jens Wörner
Bonn im November 2013

                                                  
[1] Vgl. Wolfgang J. Mommsen: Die Kontinuität des Irrtums. Das Deutsche Reich an der Schwelle zum totalen Krieg. In: Ders.: Der Erste Weltkrieg. Anfang vom Ende des bürgerlichen Zeitalters. Frankfurt/M.: Fischer 2004, S. 79–93, hier S. 82 und 89ff.

[2] Vgl. Peter Sprengel: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900–1918. Von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. München: C.H. Beck 2004, S. 766–794.

[3] Vgl. Detlev J. K. Peukert: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006 [1987].

[4] Vgl. Friedrich Seeßelberg: Der Stellungskrieg 1914–1918 auf Grund amtlicher Quellen und unter Mitwirkung namhafter Fachmänner technisch, taktisch und staatswissenschaftlich dargestellt. Mit 268 Abb. im Text und auf Tafeln. Berlin: Mittler & Sohn 1926.

[5] Ebd., S. 75.

[6] Ebd., S. 11, 65 und 72.

[7] Ebd., S. 14.

[8] Ebd., S. 11.

[9] George Soldan: Der Mensch und die Schlacht der Zukunft. Oldenburg: Stalling 
1925, S. 10.

[10] Ebd., S. 63.

[11] Ebd., S. 53.

[12] Ebd., S. 49.

[13] Ebd., S. 107.

[14] Ernst Jünger: Die Materialschlacht [Der Stahlhelm, 18. Januar 1925]. In: Ders.: Politische Publizistik 1919 bis 1933. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Sven Olaf Berggötz. Stuttgart: Klett-Cotta 2001, S. 53–57, hier S. 53.

[15] Ebd., S. 55.

[16] Ernst Jünger: Die Materialschlacht [Die Standarte, 4. Oktober 1925]. In: Ders.: 
Politische Publizistik 1919 bis 1933 (Anm. 14), S. 95–100, hier S. 95.

[17] Ebd., S. 100 und 97.