B.A. Theaterwissenschaft

Zahlen & Fakten: Das Wichtigste auf einen Blick

• Abschluss: Bachelor of Arts; Zwei-Fächer-Bachelor, Kern- und Beifach
• Zulassungsbedingungen: zulassungsfrei
• Regelstudienzeit: 6 Semester
• Hauptunterrichtssprache: Deutsch
• Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester
• Credit Points/Leistungspunkte: 180 LP

 

Seit jeher übt Theater eine ungebrochene Faszination auf Menschen aus. In allen Kulturen und zu allen Zeiten wurde und wird Theater gespielt, werden gesellschaftlich relevante Themen vor und mit einem Publikum live ausgehandelt. Die Beschäftigung mit Aufführungsereignissen aller Art steht im Zentrum eines theaterwissenschaftlichen Studiums: Vom Sprech-, Musik- und Tanztheater über Performances bis hin zu Inszenierungsstrategien in Populär- und Alltagskultur reicht das Spektrum des Theatralen, mit dem sich Theaterwissenschaftler*innen fragend und reflektierend auseinandersetzen.
  • Europäische Theatergeschichte von der Antike bis in die Gegenwart
  • Theorie und Ästhetik von Theater
  • Gegenwartstheater
  • Medien- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf theatrale Phänomene an der Schnittstelle von Kunst und Alltagskultur (z. B. Rituale, Feste, politische Inszenierungen)

Typische Fragestellungen lauten:

  • Welchen Stellenwert hat "Theater" innerhalb einer Gesellschaft - von der Antike bis in die Gegenwart?
  • Inwiefern sind theatrale Inszenierungsstrategien außerhalb der Theaterbühne wirksam?
  • Welche Reichweite hat der Begriff "Theater"?
  • Wie lässt sich die Dynamik theatraler Ereignisse und Prozesse in Kunst und Alltag erfassen?
  • Welche Rolle spielen theatrale Ereignisse im Hinblick auf eine modellhafte Reflexion, Verhandlung und (künstlerische) Infragestellung von gesellschaftlichen Normen, Regeln und Erwartungen?

Die betont interdisziplinäre Ausrichtung des Faches zwischen Medien- und Kulturwissenschaft macht Theaterwissenschaft zur vermittelnden Schnittstelle im integrierten Studienbereich Kultur-Theater-Film, der die B.A. Studiengänge des Instituts für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft miteinander verknüpft. Hier kann Theaterwissenschaft auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zurückgreifen, die mit weiteren benachbarten Fächern des FB 05 (Literaturwissenschaften, Buchwissenschaft, Philosophie) und anderer Fachbereiche (Kunstgeschichte, Ethnologie, Soziologie, Publizistik, Geschichte in den Fachbereichen 02 und 07) besteht.

Theaterwissenschaft ist der passende Studiengang für Sie, wenn Sie…
• … Interesse an Theater in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen haben.
• … Spaß daran haben, über Theatererfahrungen und Seheindrücke gemeinsam zu diskutieren.
• … bereit sind, sich mit sprachlich und inhaltlich komplexen Texten intensiv auseinanderzusetzen.
• …offen sind für disziplinenübergreifende Reflexion kultureller und ästhetischer Phänomene.

Für das Studium benötigen Sie gute Kenntnisse der englischen Sprache, um Fachliteratur auf Englisch lesen und verstehen zu können. Diese Sprachkenntnisse müssen Sie nicht gesondert nachweisen. Außerdem sollten Sie eine weitere moderne Fremdsprache beherrschen. Sie weisen diese i.d.R. über Ihr Abitur nach.

Sie studieren Theaterwissenschaft in einem Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang, der immer aus einem Kern- und einem Beifach besteht, die Sie beispielsweise aufgrund Ihrer Interessen oder beruflichen Ziele miteinander kombinieren. Theaterwissenschaft können Sie sowohl als Beifach oder Kernfach wählen. Wenn Sie Theaterwissenschaft als Beifach studieren, absolvieren Sie in der Regel nur einen Teil der Module und Veranstaltungen des Kernfachstudiums. Sie befassen sich dann mit einer Auswahl der im Folgenden genannten Inhalten. Ab dem Wintersemester 2024/25 ist es auch möglich eine B.A.-Kombination mit einem weiteren am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft angebotenen Fach (bspw. Filmwissenschaft oder Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie) zu wählen.

1. und 2. Semester: Einführungsphase
Sie besuchen neben fachspezifischen Veranstaltungen auch Kurse aus den Nachbardisziplinen Filmwissenschaft, Medienwissenschaft und Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, die von den jeweiligen Dozierenden der drei Fächer gelehrt werden.

• Grundlagen der Kulturanalyse
• Grundlagen der Theaterwissenschaft und –geschichte
• Grundlagen der Filmwissenschaft
• Grundlagen der Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie

3. und 4. Semester: Aufbauphase
Ab dem dritten Semester stehen v.a. theaterwissenschaftliche Inhalte wie bspw. Aufführungsanalyse und Seminare zum Gegenwartstheater im Fokus. Im Rahmen der Auswahl unterschiedlicher thematischer Angebote bauen Sie individuelle Interessenschwerpunkte aus.

• Alltagskultur, Theorie und Ästhetik
• Methodisches Sehen
• Szenisches Projekt, Praktikum oder Exkursion
• Theatralität von Kultur

5. und 6. Semester: Vertiefungs- und Abschlussphase
Diese Themen werden im fünften und sechsten Semester (Vertiefungs- und Abschlussphase) durch Lehrveranstaltungen zum Verhältnis von Theater und Alltagskultur sowie zum Verhältnis von Theater und Medien ergänzt. Am Ende des 6. Fachsemesters steht in der Regel die Bachelorarbeit.

• Theaterarbeit heute: Theorie und Praxis
• Medialität der Sinne
• Abschlussmodul

Ein halbes oder ganzes Jahr lang im Ausland leben? Eine andere Sprache und Kultur kennenlernen? Eine andere Sichtweise auf das eigene Fach erhalten? Ein Auslandsaufenthalt bietet die perfekte Gelegenheit dazu und ist in jedem Studiengang möglich – entweder selbstorganisiert und individuell oder mit einem der beliebten Austauschprogramme. Verschiedene Kooperationen mit ausländischen Hochschulen machen es möglich. Im B.A. Theaterwissenschaft ist kein verpflichtender Auslandsaufenthalt vorgesehen; die Möglichkeit dazu haben Sie natürlich trotzdem. Es wird ein Auslandsaufenthalt nach Abschluss des vierten Fachsemesters empfohlen. Bei Interesse können Sie sich auf ein ERASMUS-Stipendium bewerben.

Im Rahmen des B.A-Studiengangs Theaterwissenschaft ist es möglich, ein Praktikum als Teil eines künstlerisch-praktischen Wahlpflichtmoduls zu absolvieren. Praktika bieten eine gute Möglichkeit, ein Berufsfeld intensiv kennen zu lernen. Im Praktikum erleben Sie, ob der berufliche Alltag zu Ihren Vorstellungen und Interessen passt. Sie können sich für ein Berufsfeld qualifizieren und wichtige fachliche und persönliche Kompetenzen für Ihren späteren Berufseinstieg erwerben. So gestalten Sie Ihren Berufsweg, aber auch Ihren weiteren Studienverlauf – insbesondere durch die Wahl von Schwerpunkten, die zu Ihren praktischen Erfahrungen passen.
Neben Ihren fundierten theoretischen Auseinandersetzungen mit der Geschichte, der Theorie und der Ästhetik von Theater erwerben Sie im Studium viele weitere Fähigkeiten. Dazu zählen beispielsweise Recherche- und Schreibfähigkeiten, Kenntnisse in Wissens- und Wissenschaftskommunikation, Medienkompetenzen und Fähigkeiten in der Projektorganisation und -koordination. Diese geistes- oder kulturwissenschaftlichen Kompetenzen machen Sie für Arbeitgeber*innen in den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern interessant:

  • Berufe im Theater (Dramaturgie, Regie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Theaterpädagogik)
  • Kulturmanagement und Kulturvermittlung (z.B. Theater, Museen, Ausstellungen, Bildungseinrichtungen, Bibliotheken, Archive, Dokumentationszentren)
  • Redaktionen von Film, Fernsehen und Radio (v.a. Dramaturgie, Drehbuch, Redaktionsarbeit)
  • Printmedien (Kulturjournalismus, Theaterkritik)
  • Freizeit-, Tourismus-, Eventmanagement
  • Wissenschaft und Wissenschaftsverwaltung (Forschung und Lehre, z.B. Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Projekte)